Ferrari-Pole in der DTM! Im regnerischen Sonntags-Qualifying auf dem Nürburgring kam Alex Albon am besten mit den kniffligen Bedingungen zurecht und sicherte sich seine erste Pole Position. Der ehemalige Formel-1-Fahrer bescherte dem Team AF Corse zum zweiten Mal in der laufenden Saison den ersten Startplatz.
"Wir hatten Sorgen, dass unser Auto im Nassen nicht so gut sein würde, aber es fühlte sich sehr gut an", sagte Albon bei Sat.1. "Die Runde war gut, das Auto aber noch besser!"
Auf Regenreifen setzte sich Albon mit 0,185 Sekunden vor Daniel Juncadella durch, der den zweiten Startplatz im heutigen Rennen (ab 13:30 Uhr im Live-Ticker auf Motorsport-Magazin.com belegte. Der GruppeM-Racing-Pilot führte das Klassement bis kurz vor Schluss an, bis Albon mit seiner elften und letzten Runde am Spanier, der vor neun Tagen an der Hand operiert werden musste, vorbeizog. "Ich muss das Lenkrad etwas anders greifen, aber geht schon", meinte der langjährige DTM-Pilot.
Porsche in Startreihe zwei
Marco Wittmann im Walkenhorst-BMW gelang ebenfalls eine späte Aufholjagd bis auf den dritten Startplatz. Hinter dem Zolder-Sieger gelang Michael Ammermüller eine positive Überraschung mit dem vierten Startplatz. Beim ersten Auftritt von SSR-Performance und dem 911er in der DTM gelang dem Bayer nach P19 am Samstag ein Top-Resultat. Ammermüller fehlten 0,349 Sekunden auf Spitzenreiter Albon.
Mit Ferrari, Mercedes, BMW und Porsche fuhren vier unterschiedliche Marken auf die vorderen vier Positionen. Der Meisterschaftsführende Kelvin van der Linde kam nicht über den siebten Startplatz hinaus, zwei Plätze hinter Titelanwärter Maximilian Götz (HRT-Mercedes). Auf der 3,629 Kilometer langen Sprint-Strecke des Nürburgrings mit nur elf Kurven wurde van der Linde gleich zweimal in Kollisionen verwickelt: zuerst mit Titelrivale Liam Lawson (Startplatz 11), dann mit Ammermüller.
"Der hat wohl gedacht, dass wir ein Rennen fahren", sagte van der Linde über Lawson. "Ich mache ihm keine Vorwürfe. Solange so etwas nicht noch mal im Rennen passiert, ist das okay." Der neuseeländische Youngster im Ferrari entgegnete: "Wir haben um die Position auf der Strecke gekämpft. Er hat mich wohl nicht gesehen, denn er tauchte vor meiner Nase auf und drehte sich. Uns fehlte heute viel Pace, das wird ein schwieriges Rennen."
Gaststarter Christian Klien führte den JP-McLaren bei seinem zweiten DTM-Auftritt zum achten Startplatz. Mike Rockenfeller (Abt-Audi), der nach der Strafe für Luca Stolz (Startplatz 5) im Samstagsrennen nachträglich einen Podestplatz erzielte, und Esteban Muth (T3-Lamborghini) komplettierten die Top-10 der Startaufstellung.
Kollision der Titelanwärter
Das Qualifying begann bei nassen Bedingungen. Zu einer heiklen Situation kam es wenige Minuten nach dem Beginn, als sich die Titelanwärter Liam Lawson und Kelvin van der Linde ins Gehege kamen, wodurch sich der Audi-Pilot drehte. Die Rennleitung nahm den Vorfall genauer unter die Lupe.
Lawson verlor wenig später die Kontrolle über seinen Ferrari und rutschte in die Auslaufzone. Zum gleichen Zeitpunkt rodelte Daniel Juncadella mit seinem GruppeM-Mercedes durch die Wiese und musste die Runde abbrechen.
Zur Halbzeit der 20-minütigen Session führte Maximilian Götz das Klassement mit einer 1:37.130 auf Regenreifen an. Kelvin van der Linde folgte trotz der vorangegangenen Kollision auf dem zweiten Platz, während Michael Ammermüller im Porsche 911 den dritten Rang belegte. Die Top-3 trennten zu diesem Zeitpunkt nur 0,063 Sekunden. Mit Alex Albon und Esteban Muth auf P4 und P5 lagen fünf unterschiedliche Marken auf den vorderen fünf Positionen.
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