DTM Nürburgring 2021, Rennen 1: Highlights und Zusammenfassung: (03:49 Min.)

Macht-Demonstration von Kelvin van der Linde beim Samstagsrennen der DTM auf dem Nürburgring: Der Abt-Pilot führte seinen Audi R8 LMS GT3 zu einem souveränen Start/Ziel-Sieg. Van der Linde gelang dieses Kunststück zum bereits dritten Mal in der Saison 2021, wodurch der Südafrikaner seinen Vorsprung in der Meisterschaft weiter ausbauen konnte.

Hinter van der Linde fuhren zwei Mercedes auf die Plätze zwei und drei: DTM-Debütant Luca Stolz (Toksport WRT Mercedes) und Lausitzring-Sieger Philip Ellis (Winward-Mercedes) komplettierten das Podium, während Maximilian Götz (HRT-Mercedes) als Fünfter hinter Mike Rockenfeller (Abt-Audi) an seinem vierten Podestplatz in diesem Jahr vorbeischrammte.

"Ich genieße jede Sekunde in dieser Saison", sagte van der Linde. "Ich habe solange dafür gearbeitet, in die DTM zu kommen. Immer wieder bei Audi angeklopft, aber die Antwort war immer die gleiche. Jetzt nutze ich das als Motivation, um hier zu sein und gegen all diese Top-Fahrer anzutreten. Das Rennen heute war ziemlich geradlinig. Es gab ein paar kritische Momente beim Start und beim Restart. Aber ich kam beide Male gut vom Fleck und konnte meine Position halten."

Der von P2 ins Rennen gestartete Ellis: "Start und Restart waren turbulent. Das waren meine einzigen Chancen, an Kelvin vorbeizukommen. Er ist aber erfahren genug, um das nicht zuzulassen. Das war keine Überraschung. Vielleicht macht er irgendwann in dieser Saison mal etwas falsch. Bislang aber nicht, deshalb Hut ab!"

Mit Nico Müller (Rosberg-Audi) und Rockenfeller, der nach Startplatz 16 von einem sehr späten Pflicht-Boxenstopp profitierte, überquerten neben van der Linde zwei weitere Audi-Piloten die Ziellinie in den Top-6. DTM-Vizemeister Müller fiel wegen zwei 5-Sekunden-Strafen (Track Limits, Kollision) allerdings auf den achten Platz zurück.

In einem ereignisreichen Rennen mit zahlreichen Duellen und Kontakten quer durch das gesamte Feld hindurch fuhr Zolder-Sieger Marco Wittmann als bestplatzierter BMW-Pilot auf den sechsten Rang. Der zweifache Champion hatte das Rennen hinter van der Linde und Ellis von Startplatz drei aufgenommen, fiel aber schon früh auf P6 zurück. Eine frühe Safety-Car-Phase, ausgelöst durch den Ausfall von Maxi Buhk, führte das Feld in der Startphase wieder zusammen.

Vor allem die insgesamt neun Mercedes-Piloten - AMG damit die mit Abstand am stärksten vertretene Marke im Starterfeld - kannten weder Freund noch Feind. Für eine positive Überraschung sorgte GT3-Ass Stolz, der in seinem ersten DTM-Rennen vom fünften bis auf den zweiten Platz nach vorne fuhr. Stolz hatte beim Zieleinlauf vier Sekunden Rückstand auf Sieger van der Linde, der Drittplatzierte Ellis folgte mit 13 Sekunden Abstand. Fünf Mercedes-Fahrer erreichten die Punkteränge, der Inder Arjun Maini (GetSpeed-Mercedes) punktete erstmals in seinem DTM-Debütjahr.

DTM-Debütant Stolz: "Das hatte ich nicht erwartet. Wir haben schon gestern gesehen, dass wir gut in Form sind, aber da hatten wir auch neue Reifen. Es ist schade, dass mir im Qualifying eine Runde gestrichen wurde, aber im Rennen haben wir aufgeholt. Ich hatte ein bisschen Glück, als Philip in der Schikane weitgehen musste, während ich einen Run hatte und außen vorbei kam."

DTM-Rennen 1 auf dem Nürburgring - Top-10: 1. Kelvin van der Linde, 2. Luca Stolz, 3. Philip Ellis, 4. Mike Rockenfeller, 5. Maximilian Götz, 6. Marco Wittmann, 7. Sheldon van der Linde, 8. Nico Müller, 9. Daniel Juncadella, 10. Arjun Maini

Porsches DTM-Debüt endet vorzeitig

Das vielbeachtete Renndebüt von Porsche war bereits nach der achten Runde beendet. Michael Ammermüller musste den 911er des Münchner Teams SSR-Performance vorzeitig an der Box abstellen. Der Bayer hatte zuvor im dichten Mittelfeld einen Schaden an der Front seines Autos erlitten, wodurch sich nicht einmal mehr das linke Vorderrad lösen ließ.

Ammermüller bei Sat.1: "Es ist immer schwierig, wenn man so weit hinten startet. Wir hatten Pech. Ich war innen und ein BMW neben mir, dann hat sich ein Mercedes reingedreht. Ich konnte nicht ausweichen und bin mit der Front in den Mercedes gefahren. Der Splitter war lose und der ist wichtig für die Balance des Autos. Ich hatte nur noch Untersteuern. Beim Reifenwechsel haben wir dann das Rad schon nicht mehr losbekommen. Das ist nicht so schlimm zu reparieren, wir können morgen auf alle Fälle starten."

Neben Ammermüller sahen auch Maxi Buhk und Christopher Haase die Ziellinie nicht. Mücke-Pilot Buhk - inzwischen permanenter Ersatz für Gary Paffett - fiel nach einer Kollision mit Mercedes-Markenkollege Lucas Auer während der Startphase vorzeitig aus. Wenig später musste auch DTM-Debütant Christopher Haase, der bei Rosberg-Audi kurzfristig für Dev Gore eingesprungen ist, sein Auto mit einem Schaden an der Box abstellen. Mit Alex Albon (AF Corse Ferrari) fiel in der Schlussphase ein vierter Fahrer aus.

Vor dem ersten von zwei Rennen auf dem Nürburgring würdigten Fahrer und Zuschauer die Opfer der schweren Flutkatastrophe in Westdeutschland und der Eifel-Region mit einer Schweigeminute in der Startaufstellung.

DTM Nürburgring: So lief das Rennen am Samstag

Die Startaufstellung: Kelvin van der Linde (Abt-Audi) fuhr mit einer Fabelrunde zu seiner dritten Pole Position in der laufenden Saison - zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Philip Ellis im Winward-Mercedes. Zolder-Sieger Marco Wittmann (Walkenhorst-BMW) schaffte es mit einem späten Angriff auf den dritten Startplatz, womit drei unterschiedliche Marken die Zeitenliste im Qualifying anführten. Das vielbeachtete DTM-Debüt von Gaststarter SSR Performance mit einem Porsche 911 GT3 R lief nicht wie erhofft: 911er-Spezialist Michael Ammermüller kam nicht über den 19. Startplatz hinaus.

Der Start: Nach dem fliegenden Start preschte Kelvin van der Linde aus den engen Zweier-Reihen hervor und verteidigte die Führung knapp vor Philip Ellis. Marco Wittmann von P3 griff das Führungsduo auf dem Weg in die erste Kurve an, musste sich dann aber gegen die Mercedes von Luca Stolz und Dani Juncadella wehren. Der BMW-Pilot konnte nicht mithalten und fiel auf den sechsten Platz zurück. Nach dem Ausfall von Maxi Buhk nach Kontakt mit Lucas Auer rief die Rennleitung das Safety Car auf die Strecke. Pech hatte auch Gaststarter Christopher Haase, der seinen Audi mit einem Schaden an der Rosberg-Box abstellen musste.

Der Re-Start zur 4. Runde: Kelvin van der Linde setzte sich im kurzen Duell mit Philip Ellis durch, dahinter folgten Luca Stolz und Marco Wittmann, der sich tapfer gegen die Mercedes-Verfolger Max Götz und Daniel Juncadella zur Wehr setzte.

Die Boxenstopps: Lucas Auer und Hubert Haupt legten in Runde 5 als erste Fahrer ihre Pflicht-Boxenstopps ein, in Runde 7 folgte mit Maximilian Götz ein dritter Mercedes-Pilot. Nach dem 8. Umlauf wurde es hektisch in der Boxengasse, als Marco Wittmann, Arjun Maini, Liam Lawson und Vincent Abril frische Michelin-Reifen aufziehen ließen.

Die Spitzengruppe um Kelvin van der Linde und Philip Ellis legte in Runde 9 ihren Pflicht-Reifenwechsel ein. In Runde 10 kamen Luca Stolz, Daniel Juncadella und Esmee Hawkey rein. Sheldon van der Linde (11), Esteban Muth (12) und Nico Müller (13) folgten in den nächsten Runden. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch Mike Rockenfeller, Markus Winkelhock, Alex Albon und Timo Glock auf ihren Startreifen unterwegs.

Die Zwischenfälle: Nach der ersten Safety-Car-Phase wurde wild in Runde 6: Arjun Maini drehte mit seinem Mercedes den Ferrari von Alex Albon von der Strecke. Christian Klien konnte mit seinem McLaren geradeso ausweichen, drehte sich aber wenig später nach einem Kontakt mit DTM-Rückkehrer Hubert Haupt. Wenig später drehte sich Timo Glock im ROWE-BMW auf der Strecke.

Lamborghini-Pilotin Esmee Hawkey erhielt zu Beginn der zweiten Rennhälfte eine 5-Sekunden-Zeitstrafe wegen mehrfachen Überschreitens der Track Limits in der Veedol-Schikane. Das gleiche Schicksal ereilte auch Nico Müller und Esteban Muth, die mit ihren Autos an der gleichen Stelle zu oft über die Begrenzungen gefahren waren. Der DTM-Vizemeister kassierte wegen einer Kollision sogar noch eine 5-Sekunden-Strafe.

In Runde 28 erwischte DTM-Rückkehrer Markus Winkelhock nach einem späten Boxenstopp im Duell um die letzten Punkte den Ferrari-Piloten Liam Lawson am Heck und drehte ihn auf der Strecke herum. Winkelhock konnte seine Fahrt auf P11 fortsetzen, während Titelaspirant Lawson bis auf die 16. Position zurückfiel. Wineklhock kassierte auf Platz neun liegend eine Durchfahrtsstrafe.

Die Ausfälle: Für Maxi Buhk war das Rennen vor der zweiten Runde beendet. Der Mücke-Pilot drehte sich nach einer Kollision mit Mercedes-Markenkollege Lucas Auer im dichten Mittelfeld. Auch Christopher Haase als Ersatzmann von Dev Gore musste seinen Rosberg-Audi mit einem Schaden frühzeitig an der Box abstellen.

In Runde 8 war das DTM-Debüt von Porsche bereits beendet: Michael Ammermüller steuerte die Box von SSR Performance an, doch beim Reifenwechsel klemmte es als Folge einer vorangegangenen Kollision. Der 911er hatte im Rennen einen Schaden erlitten zu haben, wodurch sich das Münchner Team für das vorzeitige Ende entschied. Alex Albon fiel in den Schlussminuten des Rennens ebenfalls aus.