Ob es so etwas unter der Fuchtel der Hersteller gegeben hätte? Irre Tattoo-Wette in der DTM 2021! Der zweifache DTM-Champion Marco Wittmann und der 19-jährige Rookie Esteban Muth haben sich auf eine besondere Wette geeinigt, die zumindest für einen der beiden langwierige Folgen haben könnte.

Die Bedingungen sind einfach: Wenn es dem aufstrebenden T3-Lamborghini-Piloten Muth in der laufenden Saison gelingen sollte, Wittmann und seinen Walkenhorst-BMW in einem Rennen mit einem direkten und fairen Überholmanöver hinter sich zu lassen, muss der BMW-Werksfahrer das mit einem Eintrag auf seinem offiziellen Instagram-Profil entsprechend würdigen.

Soweit, so harmlos. Gelingt Muth das Überholmanöver allerdings nicht, muss sich der junge Belgier ein Tattoo mit Wittmanns langjähriger Startnummer #11 auf eine beliebige Stelle seines Körpers stechen lassen!

Die Wette entstand nach gesicherten Informationen von Motorsport-Magazin.com in der Nacht auf Montag in der Lobby eines Hotels in Hasselt, kurz nachdem Wittmann in Zolder überraschend seinen ersten Saisonsieg erobert hatte. Nach einer längeren Nacht mit mehreren DTM-Fahrern inklusive des Besuchs eines Clubs kam die Wette zwischen den beiden Piloten schließlich zustande.

"Wie das an so einem Abend ist, laufen da nicht nur ein, zwei Bier, sondern ein paar mehr", verriet Wittmann bei Sat.1. "Irgendwann kam die Wette zustande. Esteban hat in Zolder sehr geil überholt und einen guten Job gemacht. Dann sagte ich, dass er mich dieses Jahr nicht überholen wird. Daraus wurde die Wette, dass ich einen Insta-Post machen muss, wenn er es schafft. Schafft er es nicht, muss er sich meine Startnummer tätowieren lassen."

Ehrlicherweise wurden hier nicht unbedingt gleichwertige Einsätze in die Waagschale geworfen. "Ich vermute mal, dass er mehr Drinks hatte als ich und ich daher im besseren Bewusstsein war bei dieser Wette." Eine Vermutung, die Motorsport-Magazin.com nach intensiver Vor-Ort-Recherche durchaus bestätigen kann...

Doch statt die Wette mit der Ausrede einer feucht-fröhlichen Nacht zurückzuziehen, stand Muth zu seinem Wort! Die bisherige Überraschung der DTM-Saison: "Mein Ego war zu groß, um die Wette nicht zu akzeptieren. Irgendwann bin ich hinter ihm und dann überhole ich ihn! Da mache ich mir keine Sorgen." Der Ort für das Nummer-11-Tattoo ist auch schon auserkoren: Muths Fußknöchel muss im Ernstfall dran glauben.

Zahlreiche DTM-Experten sind beeindruckt vom jungen Muth, der auf der Rennstrecke mit wenig Respekt und umso mehr Talent zur Sache geht. Wurde er vor der Saison noch als Unbekannter abgetan, hat er sich inzwischen den von Sat.1 verliehenen Spitznamen 'The Overtaker' verdient.

Vor allem in Zolder - einer Rennstrecke, auf der Überholmanöver stets ein Kunststück sind - wuchs der Belgier über sich hinaus und erzielte die Plätze sechs und neun. Vieldiskutiert war sein überragendes Überholmanöver im Sonntagsrennen gegen den früheren DTM-Champion Mike Rockenfeller. Wittmann: "Es ist schön, dass die Youngster aufzeigen. Hart und fair, aber ohne Unfälle!"