Das Ende einer Ära: Bruno Spengler tritt 2020 nicht mehr in der DTM an. Nach 15 Jahren, 195 Rennen für Mercedes und BMW sowie dem Titel 2012 verlässt der Kanadier die Tourenwagenserie. Das gab Arbeitgeber BMW an diesem Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt.
Spengler bleibt dem Autobauer aus München trotz des DTM-Aus erhalten. Der 36-Jährige tritt mit BMW in der US-amerikanischen IMSA-Sportwagenserie an, wo er unter anderem auf den früheren DTM-Champion Martin Tomczyk treffen wird. Spenglers erster Einsatz mit dem BMW M8 GTE erfolgt Ende Januar 2020 beim 24-Stunden-Rennen von Daytona.
Spengler: Bin enttäuscht
"Natürlich bin ich erst einmal enttäuscht, dass ich 2020 nicht mehr in der DTM starten werde", sagt Spengler. "Ich hatte 15 Jahre lang eine fantastische Zeit, in der die DTM zu einem Teil meiner Familie geworden ist. Fast die Hälfte meines Lebens war ich in der DTM unterwegs. In meinen 195 Rennen habe ich großartige Erfolge gefeiert, allen voran natürlich meinen Titelgewinn mit BMW in Hockenheim 2012."
Dass Spengler gerne weiter in seiner heiß-geliebten DTM angetreten wäre, daraus machte das Urgestein selbst in der BMW-Pressemitteilung kein Geheimnis. Spengler wird hier mit den Worten zitiert: "Ich als Sportler hätte natürlich gerne noch ein paar Jahre drangehängt."
Oder: "Auch wenn ich für mich etwas überraschend keine 16. DTM-Saison mehr bestreiten werde, schaue ich nach vorn. Ich fühle mich in der BMW-Familie sehr wohl, stehe nun vor einer neuen Herausforderung und bin bereit, ein neues Kapitel in meiner Karriere zu schreiben."
Bruno Spenglers DTM-Karriere
Statistik | Anzahl |
---|---|
Rennen | 195 (2005-2018) |
Siege | 16 |
Podestplätze | 51 |
Pole Positions | 18 |
Schnellste Runden | 15 |
Punkte | 1024 |
Titelgewinne | 1 (2012) |
BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt erklärt die Gründe, warum Spengler 2020 nicht mehr in der DTM antreten wird. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen. "Dennoch waren wir der Meinung, dass es für 2020 an der Zeit ist, für die kommenden Jahre zusammen eine neue Richtung einzuschlagen", so Marquardt.
Der Motorsportchef weiter: "Wie nach jeder Saison haben wir unser Fahreraufgebot genau analysiert. Wir sind überzeugt, dass Bruno uns mit all seiner Erfahrung in der IMSA-Serie weiterbringen kann. Außerdem kommt er in der Formel E als Ersatz- und Testfahrer zum Einsatz. Ich bin froh, dass wir Bruno als wertvolles Mitglied der BMW-Familie behalten."
Abschied für DTM-Fans 2020
Marquardt kündigt zudem an, Spengler im kommenden Jahr die Möglichkeit geben zu wollen, sich von seinen Fans in der DTM zu verabschieden. So hatte es zuletzt auch Audi gehalten, als Mattias Ekström als Gaststarter beim Saisonauftakt in Hockenheim antrat und sich anschließend unter großem Jubel der Zuschauer aus der Serie verabschiedete.
Spengler fuhr in der DTM zwischen 2005 und 2011 zunächst für Mercedes und belegte in dieser Zeit zweimal den zweiten Rang in der Fahrerwertung. Als BMW 2012 in die Serie zurückkehrte, wechselte er den Hersteller und sicherte sich in einer dramatischen Saison auf Anhieb den Titelgewinn. Spengler fuhr in seiner DTM-Karriere 16 Mal zum Sieg, stand 18 Mal auf der Poleposition und schaffte 51 Mal den Sprung auf das Podium. Insgesamt fuhr er 1.024 Punkte ein.
Kubica möglicher Nachfolger
Zuletzt testete mit Robert Kubica ein möglicher Neuzugang für BMW. Der Pole könnte nach seinem Aus in der Formel 1 künftig für die Münchner in der DTM antreten. BMW hat seinen Fahrerkader für die Saison 2020 offiziell noch nicht bekanntgegeben.
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