Die Zukunft der DTM: Neuer Name, Aston Martin & Co: (09:36 Min.)

Die DTM hat rund um das Saisonfinale in Hockenheim die Weichen für das Jahr 2019 gestellt. Neuheiten am laufenden Band im Jahr 1 nach Mercedes: Motorsport-Magazin.com fasst die wichtigsten Änderungen für die Saison 2019 zusammen.

1. - Der neue Hersteller

Der Abschied von Mercedes nach 30 Jahren DTM ist fraglos ein großer Verlust - doch der Nachfolger steht schon parat. Und das bereits 2019, statt wie ursprünglich angenommen, erst in zwei Jahren: Aston Martin stößt zu Audi und BMW hinzu. Die britische Nobelmarke gibt 2019 ihr DTM-Debüt und sichert damit die Zukunft der Rennserie.

Aston Martin drauf, HWA drin: Das erfolgreichste Team in der Geschichte der DTM baut Chassis und Motor des neuen Rennwagens, dessen Silhouette an den Aston Martin Vantage anlehnt. So bleibt HWA aus Affalterbach der DTM auch nach dem Mercedes-Ausstieg erhalten.

Für die Renneinsätze verantwortlich ist das Schweizer Privatteam R-Motorsport mit dem langjährigen Mercedes-Motorsportpressechef Wolfgang Schattling. R-Motorsport gab dieses Jahr in der Blancpain GT Series sein Debüt mit Rennautos von Aston Martin.

Mittelfristig will Aston Martin vier Autos in der DTM einsetzen, heißt es offiziell. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com stehen beim Saisonauftakt 2019 in Hockenheim zwei Vantage in der Startaufstellung. Zwei weitere Autos sollen Mitte des Jahres hinzukommen.

2. - Die neuen Privat-Teams

Es ging ein wenig unter bei all dem Trubel rund um das Saisonfinale: WRT steigt 2019 als Kundenteam von Audi in die DTM ein. Die belgische Erfolgsmannschaft setzt zwei Audi RS 5 ein. Das W Racing Team ist neben R-Motorsport bislang das zweite gesetzte Privatteam in der DTM.

Auch BMW wird ein Kundenteam mit aktuellen Rennautos beliefern. ROWE gilt aktuell als heißester Anwärter für den Einsatz von zwei BMW M4 DTM. Zusammen mit je sechs Werksautos von Audi und BMW sowie den zwei Aston Martin könnten beim Auftakt 2019 also mindestens 18 Autos an den Start gehen - damit wäre der Verlust der sechs Mercedes schon einmal kompensiert.

3. - Der neue Rennkalender

Die DTM hat frühzeitig den Rennkalender für 2019 bekanntgegeben. Die reguläre Saison schrumpft um ein Event auf neun Rennwochenenden. Dafür stehen kommendes Jahr zwei eigenständige Events mit den japanischen Herstellern auf dem Plan. Eines der Rennen wird in Japan ausgetragen, das andere soll in Europa steigen. Eine Rennstrecke auf deutschem Boden wird favorisiert. So können sich die Fans auf insgesamt elf Rennwochenenden freuen.

Große Überraschung: Es gibt 2019 kein Rennen in Österreich. Die DTM konnte sich mit dem Red Bull Ring nicht einigen und die Bedingungen am Salzburgring sind noch nicht DTM-gerecht. Eine Österreich-Rückkehr 2020 ist aber möglich. Ebenso nicht mehr dabei: Zandvoort, eine der beliebtesten Rennstrecken im Kalender. Auch hier konnten ITR und Streckenbetreiber keine rechtzeitige Einigung erzielen.

Der Verlust des Rennwochenendes in Budapest gilt unterdessen als verschmerzbar. Neu im Rennkalender: Zolder, wo 1984 das erste Rennen in der Geschichte der DTM ausgetragen wurde. Zudem gastiert die DTM erstmals auf dem TT Circuit Assen, der eigentlich als Rennstrecke für Motorräder konzipiert worden ist.

DTM-Kalender 2019 im Überblick

RennstreckeDatum
1Hockenheim3.-5. Mai
2Zolder17.-19. Mai
3Misano7.-9. Juni
4Norisring5.-7. Juli
5Assen19.-21 Juli
6Brands Hatch10.-11. August
7Lausitzring23.-25. August
8Nürburgring13.-15. September
9Hockenheim4.-6. Oktober

4. - Das neue Rahmenprogramm

Gerhard Berger ist kein Schönredner. Zu Motorsport-Magazin.com sagt der DTM-Boss: "Wir wissen, dass wir unsere Fans zuletzt mit dem Rahmenprogramm nicht von den Sitzen gerissen haben." Das soll sich in der Saison 2019 drastisch ändern - und die Vorzeichen stehen gut.

Neu im Rahmen der DTM: die heiß diskutierte W Series, die erste Formel-Rennserie ausschließlich für Frauen! Die W Series, in der Formel-3-Autos zum Einsatz kommen, startet 2019 bei den ersten sechs DTM-Rennwochenenden. 18 bis 20 Frauen kämpfen mit ihren 270 PS starken Boliden um ein Preisgeld von insgesamt 1,5 Millionen Dollar.

Den Abgang der Formel-3-Europameisterschaft in Richtung Formel 1 (fusioniert mit der GP3) wusste die ITR ebenfalls zu kompensieren: Für 2019 wird eine neue Formel-Serie ausgeschrieben. Zum Einsatz kommen die aktuellen Autos aus der Formel-3-EM, die Weltmeister-Sohn Mick Schumacher gewann. Die neue Formel 3 bestreitet alle neun Saisonrennen im Rahmen der DTM.

Ein Comeback feiert der Porsche Carrera Cup. Nachdem sich der bei Fans beliebte Markenpokal dieses Jahr in Richtung ADAC GT Masters verabschiedet hatte, kehrt er 2019 bei den Rennwochenenden in Hockenheim (Auftakt) und am Norisring zur DTM zurück. . In Zolder, Assen und am Nürburgring ist die Porsche GT3 CUP Challenge Benelux am Start.

5. - Der neue Name

Zwar noch nicht 2019, aber 2020 wird die DTM einen neuen Serien-Namen erhalten. Die neue Bezeichnung soll zur fortschreitenden Internationalisierung der Serie passen - und damit weitere Hersteller aus dem Ausland anlocken. Noch ist der Name nicht gefunden.

Gerhard Berger weiß im Interview mit Motorsport-Magazin.com, wie sensibel diese Entscheidung getroffen werden muss: "Es darf uns nicht passieren, dass wir am Namen rumbasteln und damit unsere DTM-Fangemeinschaft verlieren. Denn die ist die stärkste, die es abgesehen von der Formel 1 in Motorsport-Serien überhaupt gibt."