Hut ab, Timo Glock zeigt Eier! Der BMW-Fahrer entschuldigte sich nach dem DTM-Rennen auf dem Norisring bei Gegner Gary Paffett. Am Montagabend schrieb Glock nach einigen Kontroversen auf seiner Instagram-Seite: "Im ersten Moment hatte ich nicht das Gefühl, dass ich bei meiner Fahrweise etwas falsch gemacht hätte, wie ich mich verteidigt habe. Über seine Aussagen war ich überrascht."

Glock weiter: "Wir haben telefoniert und ich habe mir seine Onboard angeschaut (die ziemlich unterhaltsam ist). Ich muss zugeben, dass es 4,5 Gelegenheiten gab, bei denen ich ihm mehr Platz hätte lassen müssen! Das Gute ist: Nach einem Rennen wie in Hockenheim habe ich großen Respekt vor Gary, deshalb möchte ich das klarstellen."

Eine im Motorsport durchaus nicht alltägliche Geste des früheren Formel-1-Fahrers, der im Internet für seine offene Entschuldigung von den Usern gefeiert wurde. Dazu postete Glock ein Foto zusammen mit Paffett und schrieb dazu: "Hoffentlich wird es wieder so gut wie auf diesem Foto."

Duell mit Folgen

Das Duell zwischen ihm und Paffett im Sonntagsrennen auf dem Norisring war nicht ohne Folgen geblieben. Der Mercedes-Fahrer fühlte sich unfair behandelt und ließ seinem Ärger im Fernseh-Interview kurz nach dem Rennen freien Lauf. Es sei ein Desaster gewesen, wie sich Glock im Zweikampf verhalten habe, sagte Paffett unter anderem.

Auch mit etwas Abstand rückte der Meisterschaftsführende auch nicht von seiner Meinung an. In einer Medienrunde am Sonntagabend legte Paffett noch einmal nach. "Wir hatten in Hockenheim ein tolles Rennen, aber auf dieses hier kann er nicht stolz sein. Wenn er denkt, dass das akzeptabel war, dann ist er ein ganz anderer Fahrer als ich, dann liegen wir da sehr weit auseinander."

Paffett: Zehnmal gelupft

Paffett habe während des Zweikampfes laut eigener Aussage zehnmal das Gas lupfen müssen, um eine Kollision zu vermeiden. Später musste sich der Mercedes-Pilot mit dem 13. Platz zufriedengeben, während Titelrivale Glock als Zehnter zumindest einen Punkt mitnahm.

Glock reagierte noch am Sonntagabend verblüfft auf Paffetts verbalen Angriff und verstand nicht so recht, warum sich der Brite dermaßen aufregte. Er selbst habe ein hartes, aber faires Duell gesehen. Gleichzeitig machte Glock deutlich, dass er Paffetts Auto nicht immer habe sehen können.

Norisring DTM: Live-Stream Rennen 2 heute (Paffett Onboard): (01:00:00)

Glock: Hätte ihm Platz gelassen

Glock: "Am Norisring ist es eine völlig andere Situation, einzuschätzen, wo der Gegner ist. Du fährst um die Haarnadel, der Winkel verändert sich völlig und das, was du im Spiegel siehst. Ich habe ihn nicht immer sehen können und musste ja auch nach vorne schauen. Und in der Grundigkehre außen herum zu überholen, ist schwierig. Wenn er nebendran gewesen wäre, hätte ich ihm Platz gelassen. Im Schöller-S habe ich das auch gemacht. Vielleicht war er mit seinem Splitter mal an meinem Hinterrad, aber das ist schwierig zu sehen."

Glock hatte am Sonntagabend kein Problem damit, die Situation mit Paffett direkt zu klären. Dieser zeigte zunächst jedoch weniger Interesse an einer Diskussion. Paffett: "Wir können uns das gerne anschauen, aber es ist ziemlich klar, was ich denke. Und, ehrlich gesagt, ist es mir ziemlich egal, was er denkt."

Als der große Ärger einmal verflogen war, nahm Paffett dann doch den Hörer ab und tauschte sich mit Glock aus. Und die Fans können sich nach dem epischen Duell in Hockenheim und dem Zwist am Norisring auf weitere heiße Duelle der beiden Titelaspiranten freuen.