Glock rastet aus: Mortara ist ein Idiot: (01:19 Min.)

Die Anspannung in der DTM steigt an. Bestes Beispiel in Zandvoort: Timo Glock, der Sieger des Samstagsrennens in den Niederlanden. Im Qualifying am Sonntagvormittag rastete der BMW-Star aus, beschimpfte Mercedes-Gegner Edoardo Mortara am Funk unter anderem als 'Fucking Idiot'. Nach dem Ende des Qualifyings war zu sehen, wie Glock den so genannten Stinkefinger in eine bestimmte Stelle der Boxengasseb richtete.

Glock fühlte sich in den Schlussminuten des Qualifyings offensichtlich von Edoardo Mortara auf der Strecke blockiert. Der frühere Formel-1-Pilot nahm das nicht hin, stattdessen setzte er sich vor den Mercedes und bremste ihn aus - und das mehr als einmal. Wenig später brach er seine Runde ab und fuhr in die Box.

Der Zwischenfall wurde nach dem Ende der Session von der Rennleitung untersucht. Ergebnis: Glock wurde vom Qualifying disqualifiziert wegen schwerwiegender Behinderung von Mortara, wie die Rennleitung mitteilte. Statt das Rennen von Startplatz 5 aufzunehmen, muss er von hinten starten. Obendrein gab es noch 3.000 Euro Geldstrafe für seinen Mittelfinger in der Box.

"Das war nicht richtig", sagte ARD-Experte Norbert Haug über Glocks Verhalten. "Ich kann verstehen, dass er heiß ist. Es gehört aber dazu, dass man sich beherrscht. Da muss ich mich einfach unter Kontrolle haben."

Glock selbst äußerte sich kurz vor dem Rennstart über die Situation. Entschuldigen wollte er sich nicht für den Gefühlsausbruch. Gleichzeitig vermutete er, dass Mortara möglicherweise nicht richtig von seinem Team informiert worden sei - was de facto auch der Fall gewesen war. "Auf den Runden hat man 160 Puls, da gehen die Emotionen hoch", sagte Glock in der ARD. "Ich war nicht happy und habe den Gruß da rein (in Mortaras Box;d.Red.) gerichtet. Es ist eindeutig, was ich am Funk gesagt habe. Ich entschuldige mich nicht, da sind die Emotionen hochgekommen."

Der frühere DTM-Fahrer Manuel Reuter zum Urteil: "Ich hätte gern gesehen, dass er seinen Startplatz behält. Das waren Emotionen - die wollen wir sehen, die sind verständlich. Ich hätte mir ein milderes Urteil gewünscht."

Mortara versteht Glock

Mortara konnte den Ärger von Glock nachvollziehen. Das Blockieren räumte der Mercedes-Neuzugang ein, nahm aber sein Team in die Pflicht. Er sei nicht korrekt über die Situation auf der Strecke in Kenntnis gesetzt worden. Das Blockieren sei keine Absicht gewesen. Für die Aktion wurde er mit einer 5-Sekunden-Boxenstoppstrafe belegt. Zusätzlich bekam er 5 Plätze in der Startaufstellung, weil zuvor Jamie Green blockiert hatte.

"Ich kann seinen Frust nachvollziehen", sagte Mortara offen. "Mein Team hat mir zweimal die falsche Information gegeben. Ich kann mich nur entschuldigen. So etwas war schon zu Beginn der Session mit Green passiert. Solche Dinge sollten niemals passieren. Wir müssen doppelt mit dem aufpassen, was wir im Qualifying machen."

Nach seinem Sieg am Samstag mischt Glock nun in der Meisterschaft mit. Aktuell belegt er den vierten Rang in der Gesamtwertung. Sein Rückstand auf Spitzenreiter Rene Rast beträgt 16 Punkte. Rast erzielte im Sonntags-Qualifying den sechsten Platz. Titelanwärter Mattias Ekström wurde nur 12., gefolgt von Lucas Auer auf Platz 13.

Die Meisterschaftskandidaten tun sich auffallend schwer in Zandvoort. Am Samstag gingen Ekström und Auer leer aus, Rast holte als Neunter nur einen Zähler. Dadurch konnte Glock in der Wertung einen Sprung machen und seine Titelchancen wahren.

Weitere Strafen

Neben Glock und Mortara wurde die Rennleitung auch bei Gary Paffett aktiv. Der Mercedes-Pilot wurde vom Quaifying disqualifiziert, weil er einen Reifen genutzt hatte, der nicht aus seinem Kontingent stammt. Damit verlor er den achten Startplatz als bestplatzierter Mercedes-Fahrer und muss von hinten starten.