"Ein vormaliger Le-Mans-Sieger", begann Phoenix-Teamchef Ernst Moser beim Audi DTM Warm-up am Donnerstagabend die Vorstellung seines Piloten Mike Rockenfeller. "Ich glaube", fuhr er fort, "wir sind mit beiden [Rockenfeller und Molina] letztes Jahr sehr gut gefahren. Und dieses Jahr können wir mit der Erfahrung und der Routine im Team noch sehr viel erreichen." Neben Erfahrung und Routine vergas Moser allerdings einen wichtigen Aspekt: die Konzentration.

Denn ein weiterer Le-Mans-Sieg wird für Mike Rockenfeller in diesem Jahr nicht herausspringen. Erstmals seit seinem DTM-Einstieg im Jahr 2007 fährt der 29-Jährige nicht mehr zweigleisig, sondern konzentriert sich einzig und allein auf die Deutsche Tourenwagen Masters. "Ja, das stimmt, das ist für mich neu und ich freue mich darauf", entgegnete Rockenfeller darauf angesprochen. "Ich hatte in der Vergangenheit meistens zwei Programme bei Audi mit dem Sportwagen. Und in diesem Jahr ist zum ersten Mal die volle Konzentration auf die DTM gerichtet."

Die Gründe dafür liegen für den Neuwieder auf der Hand: "Wir haben ein hartes Stück Arbeit vor uns, von daher kann es nicht schaden, dass der Fokus bei mir dieses Jahr in der DTM liegt." Zwar erreichte er mit Rang vier sein bisher bestes Gesamtresultat in der DTM, doch damit will er sich nicht zufrieden geben. "Da fehlt noch ein bisschen was nach vorne und das versuchen wir dieses Jahr besser hinzukriegen", lautete die Kampfansage an BMW und Mercedes.

Konzentration hoch zwei

"El Toro nennen sie ihn", leitete Moser die Vorstellung seines zweiten Piloten Miguel Molina ein und begann mit einer Anekdote. Bei einem Fahrertraining in Lloret de Mar, der Heimat des Spaniers, habe Molina bereits gezeigt, dass er sich nicht mit der Nummer zwei zufrieden geben will. Immer wieder habe er Rockenfeller herankommen lassen, nur um dann wieder davon zu ziehen. "Er hat ein bisschen einen Heimvorteil gehabt, aber er hat genau gezeigt, was er dieses Jahr erreichen möchte", so Moser.

Um sich ebenfalls besser auf seine Aufgabe konzentrieren zu können, zog Molina von der Küstenstadt L'loret de Mar vor dieser Saison nach Ingolstadt, zu seinem Arbeitgeber. "Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist", sagt er beim Blick auf das Wetter. Aus sportlicher Sicht gibt es aber weniger Bedenken: "Ich glaube, es ist eine gute Idee für dieses Jahr."

Auch wenn die Fahrer meist im Mittelpunkt eines Teams stehen, so gehören zu einem erfolgreichen und funktionierendem Rennstall mehr dazu. "Da gibt es mehrere Punkte", entgegnete Teamchef Moser auf die Frage, wieso sein Team zwei Mal in Folge den besten Audi-Piloten stellte. 'Hochmotivierte' und 'sehr qualifizierte' Mitarbeiter nannte Moser, der das Team 1999 gründete, als ersten Grund. Auch die Unterstützung von Audi Sport sieht er als Baustein für die erfolgreiche Vergangenheit an. "Und zum Schluss natürlich unsere Fahrer, die das Auto dann schnell bewegen müssen."