Was für eine Ehre: Der beim 24h-Rennen Nürburgring 2023 siegreiche Ferrari 296 GT3 von Frikadelli-Racing zieht ins Ferrari-Museum in Maranello ein. In den heiligen Hallen des Autobauers aus Italien reiht sich 'Bella', wie der Frikadelli-Ferrari getauft worden ist, neben zahlreichen legendären Autos der Motorsportgeschichte ein.

Der Platz im Museum ist gerechtfertigt: Frikadelli um Teamchef Klaus Abbelen bescherte Ferrari nicht nur den ersten Sieg beim weltweit prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, sondern sorgte zuvor bei den Qualifying-Rennen am Ring bereits für den ersten Sieg des brandneuen 296 GT3, der dieses Jahr den Ferrari 488 GT3 als Top-Kundenrennwagen abgelöst hat.

Frikadelli 2024 wieder mit Ferrari auf der Nordschleife

Ein kleiner Wehrmutstropfen für die Fans der Nürburgring-Nordschleife: Durch die Fahrt ins Museum geht Lokalmatador Frikadelli Racing dieses Jahr nicht mehr mit dem Ferrari in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) an den Start. Die Truppe aus Bahrweiler setzt beim Lauf am kommenden Wochenende, dem 46. RCM DMV Grenzlandrennen am Samstag, 17. Juni, lediglich einen Porsche 992 GT3 Cup ein.

Nordschleifen-Fans müssen sich aber keine Sorgen machen: Beim 24h-Rennen Nürburgring 2024 will Frikadelli mit einem neuen Ferrari 296 GT3 antreten, um den höchst emotionalen Sieg zu wiederholen. Anstelle der Frikadelle kehrt das Ferrari-Kundenteam octane 126 am Wochenende unter anderem mit Luca Ludwig am Steuer zurück in die Eifel und springt mit einem 296 GT3 in die Bresche.

"Der Sieg bei den 24h Nürburgring war nicht für uns etwas ganz Besonderes, sondern auch für Ferrari. Wir werden daher dem Wunsch aus Maranello nachkommen, Bella im italienischen Museum auszustellen. 2024 planen wir jedoch wieder mit einem neuen Ferrari 296 GT3 bei den 24h Nürburgring anzutreten und im Vorfeld einige NLS-Rennen mitzunehmen", sagt Teamchef Abbelen, der sich für die restliche NLS-Saison das Steuer des #111 Cup-Porsche mit dem Briten 'Jules' und Nürburgring-Sieger Felipe Fernandez Laser teilen wird.

Erster Sieg für Frikadelli und Ferrari beim 24h-Rennen Nürburgring, Foto: Eric Metzner
Erster Sieg für Frikadelli und Ferrari beim 24h-Rennen Nürburgring, Foto: Eric Metzner

Nürburgring und Le Mans: Zwei Ferrari-Siege in 21 Tagen

In der Welt der 24-Stunden-Rennen herrschen derzeit Ferrari-Wochen: Nur 21 Tage nach dem Nürburgring-Sieg triumphierten die Italiener auch in Le Mans. Beim 100. Geburtstag des Langstrecken-Klassikers setzte sich das neuentwickelte Ferrari 499P-Hypercar knapp gegen die fünfmaligen Sieger von Toyota durch. Den Werksfahrern James Calado, Alessandro Pier Guidi und Antonio Giovinazzi gelang damit ein ähnliches Kunststück wie drei Wochen zuvor dem siegreichen Frikadelli-Quartett Earl Bamber/Nicky Catsburg/David Pittard/Felipe Fernandez Laser.

Bei allem Respekt vor der Leistung, ein 24-Stunden-Rennen auf höchsten Niveau zu absolvieren, gab es in beiden Fällen zahlreiche Diskussionen über die jeweilige Balance of Performance und Einstufung der neuen GT3- und Hypercar-Ferrari.

Der zweifache Nürburgring-Sieger Catsburg machte in Le Mans übrigens munter weiter und errang mit der Corvette C8.R einen Klassensieg beim letzten Auftritt der GTE-Klasse. In Le Mans nicht ganz so erfolgreich war unterdessen Frikadelli-Chef Abbelen, der zusammen mit Rig-Siegfahrer Laser im Rahmenprogramm beim 'Road to Le Mans' an den Start ging. Das Duo belegte mit einem LMP3-Boliden die Plätze 12 und 38 im gemischten Feld der 58 Boliden (LMP3 und GT3).