Update um 00:02 Uhr:Kein Re-Start vor 07:00 Uhr am Sonntagmorgen! Das gab Rennleiter Walter Hornung soeben bekannt. Solange herrscht Motorenruhe, die Autos können weiter repariert werden. Hornung: "Der Regen wird noch viel stärker. Zwischen 02:00 bis 03:00 Uhr wird er ganz stark sein, dann schwächer. Wir rechnen damit, dass es gegen 07:00 Uhr aufhört. Wir hoffen, dass wir morgen um 07:00 Uhr die Entscheidung geben können, wann es weitergeht." Der Re-Start könnte in diesem Fall frühestens um 08:00 Uhr erfolgen.
Am späten Samstagabend um 22:32 Uhr ging nichts mehr. Zum siebten Mal in der Geschichte des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring führten die Wetterbedingungen zu einem zwischenzeitlichen Rennabbruch. Nach 1992, 1994, 2007, 2013, 2016 und zuletzt 2018, ließ die Rennleitung die roten Flaggen entlang der legendären Nordschleife schwenken.
Starker Regen und vor allem stehendes Wasser auf der Strecke machten die Fortsetzung der 48. Auflage des 24h-Rennens unmöglich. Mindestens zwei Stunden Zwangs- und Reparaturpause wurden umgehend angesetzt, das nächste Update für 00:30 in der Nacht auf Sonntag angesetzt.
Doch dem erfahrenen Rennleiter Walter Hornung schwante beim Blick auf den Wetterradar nichts Gutes: "Wir verfolgen natürlich aufmerksam den Wetterbericht. Ehrlich gesagt, sieht es aber nicht so gut aus. Ich denke, dass wir vielleicht in den frühen Morgenstunden weiterfahren können."
24h Nürburgring: Unfälle an der Spitze
Dem Rennabbruch vorausgegangen waren mehrere Zwischenfälle. So hatte Mercedes zunächst mit Manuel Metzger und wenig später mit Raffaele Marciello zweimal innerhalb einer Stunde die Führung verloren. Um 22:30 Uhr drehte sich dann auch noch Christopher Haase aus dem Audi-Trio, das in Folge des Mercedes-Unglücks die Führung geerbt hatte. Zwei Minuten später kamen die roten Flaggen raus.
Alle Beteiligten stimmten der Entscheidung der Rennleitung zu, die Schlimmeres auf dem herausfordernden Kurs vermeiden wollte. "Der Abbruch war unbedingt nötig, sonst wären immer mehr Autos abgeflogen", sagte Phoenix-Teamchef Ernst Moser.
Audi-Fahrer Haase: Extrem gefährlich
Nicht nur der Regen machte den Fahrern zu schaffen, wie Audi-Veteran Christopher Haase seine Eindrücke von der Strecke schilderte: "Es ist auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Es ist nicht nur das stehende Wasser, das es fast unfahrbar macht, es ist auch der Nebel, durch den man an einigen Stellen gar nichts sieht. Es ist extrem gefährlich."
An Rennbedingungen war spät am Abend nicht mehr zu denken. Allerorts lag der Fokus nur darauf, das Auto auf der Strecke zu halten und das Wetter zu 'überleben'. Vorjahressieger Dries Vanthoor aus dem Audi Sport Team mit der Startnummer #1: "Ich finde es super, dass das Rennen abgebrochen wurde. Es kam immer mehr und mehr Regen. Ich hoffe, dass wir mit dem Restart noch warten. Es macht ja keinen Sinn, wenn alle nur mit 100km/h rumfahren."
Tomczyk: Einzig richtige Entscheidung
Die Teams nutzten die Pause, um an ihren Autos zu arbeiten und gegebenenfalls Beschädigungen zu reparieren. Das ist per Reglement erlaubt, da unter diesen Umständen keine Parc-Fermé-Regelungen gelten. "Es war schwierig einzuschätzen, wo das Aquaplaning ist", erklärte Schnitzer-BMW-Pilot Martin Tomczyk. "Ich bin auf Nummer sicher gefahren. Die rote Flagge war die einzig richtige Entscheidung."
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