Die ersten Stunden beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring waren weder arm an Überholmanövern noch an kleinen und größeren Dramen. Nicht alle siegfähigen GT3-Teams konnten sich in der Startphase beim 48. 24h-Rennen in der Eifel schadlos halten. Drei Mannschaften mit Mercedes, BMW und Lamborghini gerieten in Schwierigkeiten.

So erwischte es gegen 18:00 Uhr den #21 Lamborghini Huracan GT3 Evo des Teams Konrad Motorsport. Kurz nach seinem zweiten Boxenstopp blieb der italienische Sportwagen mit Franck Perera am Steuer im Bereich Bergwerk auf der Nordschleife liegen. Erst knapp eine Stunde später konnte der Lambo per Abschlepper an die Box zurücktransportiert werden.

Zunächst herrschte Rätselraten bei Konrad Motorsport, die das 1. Qualifying am Donnerstag mit der Bestzeit abgeschlossen, später im Top-Qualifying aber durch eine falsche Reifenwahl zurückgeworfen wurden. Der Exot im Feld der GT3-Autos von Audi, BMW, Mercedes und Porsche fuhr trotzdem zeitweise auf dem dritten Platz in der Startphase des Rennens.

Teamchef Franz Konrad: "Alles hat gestimmt und jetzt wieder irgendein Schaden. Es ist nicht zu glauben. Wir wollten zum Auto fahren, aber die Rennleitung hat gesagt, dass das Auto zurückgebracht wird. Es steht bei der Hohe Acht hinter Bergwerk. Wir wissen noch nicht, was mit dem Auto ist. Der Fahrer sagte nur, dass es vorne qualmt. Das kann eigentlich nur das Wasser sein."

Walkenhorst-BMW in der Leitplanke

Zuvor hatte es bereits den BMW M6 GT3 mit der Startnummer #100 von Walkenhorst Motorsport erwischt. Mit Mario von Bohlen am Steuer verunfallte das Fahrzeug gegen 17:30 Uhr ausgangs des Brünnchen-Abschnittes auf der Nordschleife. Auch hier stand der BMW eine ganze Weile herum, bevor er zurück zum Team transportiert werden konnte.

"Das Fahrzeug verliert Flüssigkeit", meinte Walkenhorst-Teammanager Niclas Königbauer nach der ersten Ferndiagnose. "Wir wissen, dass es die Leitplanken touchiert hat. Beim Rausbeschleunigen hat es das Heck verloren und ist mit der Front eingeschlagen. Der Fahrer ist okay, der Einschlag war auch nicht so heftig. Aber ein GT3-Auto ist sehr fragil, was solche Themen angeht."

GetSpeed-Mercedes früh raus

Kaum am Rennen teilgenommen hatte unterdessen der #8 Mercedes-AMG GT3 (Perrodo / Collard / Vaxiviere / Jöns) von GetSpeed. Das Team musste kurz nach dem Start an die Box zurückkehren und das Getriebe austauschen. Die Reparaturarbeiten konnten letztendlich nicht beendet werden, sodass sich die Mannschaft von Teamchef Adam Osieka vorzeitig verabschieden musste.

Nach knapp vier der 24 Stunden und den ersten beiden Boxenstopps führten die beiden Mercedes von GetSpeed (Schiller, Götz, Buhk, Marciello) und Pole-Setter HRT (Christodoulou, Engel, Stolz, Metzger) das Rennen an. Das #1 Audi Sport Team (Müller, Vanthoor, Vervisch, Stippler) und der #19 KCMG-Porsche (Imperatori, Liberati, Burdon, Olsen) belegten die Plätze drei und vier.

24h Nürburgring 2020 – Zwischenstand nach 3/24 Stunden:

PAutoFahrerTeam
1.Mercedes-AMG #9Schiller / Götz / Buhk / MarcielloGetSpeed
2.Mercedes-AMG #4Christodoulou / Engel / Stolz / MetzgerHRT
3.Audi #1N. Müller / Vanthoor / Vervisch / StipplerPhoenix
4.Audi #29Drudi / Mies / Rast / K. Van Der LindeLand
5.Mercedes-AMG #22Heyer / Asch / Jäger / Juncadella10Q
6.Porsche #19Imperatori / Liberati / Burdon / OlsenKCMG
7.Audi #5Schramm / Beretta / Gounon / StipplerPhoenix
8.Audi #3Bortolotti / Haase / WinkelhockCar Collection
9.Porsche #31Kern / Jaminet / Martin / ArnoldFrikadelli
10.BMW #99Sims / Catsburg / Yelloly / EngROWE