Maro Engel hat sich die Pole Position für das 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife gesichert. Im abschließenden Top-Qualifying am Freitagabend setzte sich der Mercedes-Pilot im #4 AMG-GT gegen seine 16 Konkurrenten durch.

Hinter Engel mit seiner dritten Nürburgring-Pole fuhren Luca Ludwig (#26 Octane-Ferrari) im letzten Moment und Raffaele Marciello (#9 Getspeed-Mercedes) auf die Startplätze zwei und drei bei der 88. Auflage des ADAC TOTAL 24h-Rennen (Samstag ab 15:30 Uhr live bei RTL-Nitro und im Livestream auf Motorsport-Magazin.com).

Bei kniffligen Verhältnissen auf abtrocknender Strecke benötigte Engel, der sich den HRT-Mercedes mit Adam Christodoulou, Luca Stolz und Manuel Metzger teilt, 8:57.884 Minuten für seinen besten von zwei Umläufen auf dem legendären Eifel-Kurs.

"Ich bin happy", sagte der Nordschleifen-Spezialist. "Es waren harte Bedingungen da draußen - mal trocken, mal nass. Da hat man ziemlich Puls, die richtige Reifenwahl zu treffen. Aber ich kann nur meinem Team sagen: Es waren genau die richtigen." Für Mercedes war es die dritte Pole Position beim 24-Stunden-Rennen, das 1970 erstmals auf dem Nürburgring ausgetragen wurde.

In der abendlichen Dämmerung hatte der Zweitplatzierte Ludwig, Sohn von 'König' Klaus Ludwig einen Rückstand von knapp fünf Sekunden auf die Pole-Zeit. "In der zweiten Runde hatte ich richtig Grip und konnte pushen", sagte Ludwig Junior. "Es hat alles gepasst. ich habe keine Fehler gemacht und bin eine saubere Runde gefahren. Wir hatten uns für Intermediates entschieden."

Marciello überquerte nach zwei schnellen Runden den Zielstrich mit einer persönlichen Bestzeit von 9.03.118 Minuten auf Platz drei - 5,234 Sekunden langsamer als Pole-Setter Engel: "Ich war auf Regenreifen unterwegs. Es war ein starkes Qualifying für uns, obwohl ich denke, dass die Teilnehmer aus dem TQ1 einen Vorteil hatten, da sie die Streckenbedingungen kannten."

Mercedes-Pilot Daniel Juncadella und das BMW-Duo Nick Yelloly (#99 Rowe Racing) und Augusto Farfus (#42 Schnitzer Motorsport) landeten im Top-Qualifying auf den Plätzen vier, fünf und sechs. Matthieu Vaxiviere (#8 Mercedes-AMG Team Getspeed) und Marco Wittmann (#98 Rowe Racing BMW) komplettierten die Top-8 der Startaufstellung.

Das Top-Qualifying begann mit Spannung. Dennis Olsen, der sich zuvor im Top-Quali 1 für das Shootout qualifiziert hatte, erlitt während seiner Einführungsrunde einen technischen Defekt an seinem #18 KCMG-Porsche. Christopher Mies (#29 Audi Sport Team), Mirko Bortolotti (#3 Audi Sport Team) und Augusto Farfus (#42 BMW Team Schnitzer) bogen nach der Einführungsrunde in die Boxengasse ab und passten ihre Reifenwahl respektive die Reifendrücke an, während der Rest des Feldes die erste schnelle Runde in Angriff nahm.

24h Nürburgring 2020: Qualifying-Ergebnis (Top-10)

PositionTeamFahrzeugFahrer
1#4 Mercedes-AMG Team HRTMercedes-AMG GT3Christodoulou, Engel, Stolz, Metzger
2#26 Octane126 Ferrari 488 GT3Grossmann, Trummer, Hirschi, Ludwig
3#9 Mercedes-AMG Team GetSpeedMercedes-AMG GT3Schiller, Götz, Buhk, Marciello
4#22 10Q Racing Mercedes-AMG GT3Heyer, Asch, Jäger, Juncadella
5#99 Rowe RacingBMW M6 GT3Sims, Catsburg, Yelloly, Eng
6#42 BMW Team SchnitzerBMW M6 GT3Farfus, Klingmann, Tomczyk, Sheldon van Der Linde
7#8 GetSpeed PerformanceMercedes-AMG GT3Perrodo, Collard, Vaxiviere, Jöns
8#98 Rowe Racing BMW M6 GT3Wittmann, Auer, Blomqvist, Eng
9#101 Walkenhorst MotorsportBMW M6 GT3Krognes, Pittard, Jensen, Pepper
10#10 Getspeed Performance Mercedes-AMG GT3Shoffner, Hill, Palttala, Soulet

24h Nürburgring: Der Qualifying-Modus 2020

14 der 18 Teams im Top-Qualifying 2 hatten sich bereits im Vorfeld für den Kampf um die besten Startplätze qualifiziert. Nach einem komplexen Schlüssel führten Ergebnisse und schnellste Rundenzeiten bei den vorangegangenen Rennen der NLS Nürburgring Langstrecken-Serie zu dieser Vorauswahl.

Damit wollten die Verantwortlichen sicherstellen, dass die Top-Teams schon bei den Rennen in der Breitensportserie nicht mit angezogener Handbremse fahren. Im Top-Qualifying 1 am Freitagabend konnten vier weitere Teams den Einzug in die letzte Quali-Runde schaffen.

So lief das Top-Qualifying 1

Dem Top-Qualifying 2 direkt vorausgegangen war ein 'Shootout' von 17 Autos, die schon im Vorfeld für das Top-Quali 1 einen Platz gelöst hatten. Maro Engel fuhr mit dem #4 Mercedes-AMG des Team HRT von Ex-DTM-Fahrer Hubert Haupt auf den ersten Rang. Mit wenigen Zehntelsekunden Rückstand folgten Dennis Olsen (#18 KCMG-Porsche) und Daniel Juncadella (#22 10Q-Mercedes) auf den Plätzen zwei und drei.

Bei äußerst wechselhaften und nassen Bedingungen gelang es Frank Stippler trotz eines Rückstandes von 8,5 Sekunden, sein Audi-Kundenteam Phoenix Racing mit P4 in die zweite Qualifying-Runde zu führen.