Die 24 Stunden von Le Mans 2024 sind eröffnet. Am Mittwoch-Nachmittag ging mit dem 1. Training die erste Session des Wochenendes beim Highlight der WEC-Saison über die Bühne. Die dreistündige Trainingseinheit entschied Toyota für sich. Der #8-Wagen von Sebastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa sorgte für die schnellste Runde. Der Toyota umrundete die Strecke in 3:26,013 Minuten.
Doch es lief nicht alles im Sinne von Toyota: Beide Hypercars der Japaner wurden jeweils für ein Slow-Zone-Vergehen bestraft und verloren dadurch Trainingszeit. Allgemein kam die Session zwar ohne große Aufreger aus, verzeichnete aber eine Rehe an kleineren Ausrutschern und zahlreiche technische Defekte.

Für den größten Zwischenfall des Trainings sorgte Alex Lynn im Cadillac mit der #2. Der Brite verlor auf frischen Reifen in Tetre Rouge die Kontrolle über seinen V-Series.R und schlug in die Wand ein. Dadurch sorgte er für die zweite und letzten Unterbrechung des Le-Mans-Trainings.
Die erste rote Flagge war ausgerufen worden, kurz nachdem der #35-Alpine nach einem technischen Problem am Boxenausgang stehengeblieben war. Der A424 mit Ferdinand Habsburg am Steuer konnte das Training später aber fortsetzen. Gleichzeitig hatte auch ein GT3-Fahrzeug nach einem Technik-Problem an einer gefährlichen Stelle parken müssen.
Hypercars: Jota-Porsche und BMW erste Toyota-Verfolger
Während der #8-Toyota seine Bestzeit bereits zu einem früheren Zeitpunkt in der Session gesetzt hatte, sorgte Dries Vanthoor im #15-BMW mit einem Run kurz vor dem Ende der Session für die zweitschnellste Zeit des Tages, die Runde wurde aufgrund eines Track-Limit-Vergehens aber aberkannt. Der BMW landete dennoch auf P3.
In der Ergebnis-Tabelle reihte sich somit hinter dem #8-Toyota der erste Porsche auf P2 ein. Dabei handelt es sich um das #12-Kundenfahrzeug von Jota. Die Spa-Sieger verloren auf ihrer schnellsten Runde 0,597 Sekunden auf den Toyota. Der Proton-Porsche #99 landete auf P4. Die Werks-Porsches hielten sich mit der Zeitenjagd noch zurück und landeten auf P15 und P20.
Der #7-Toyota komplettierte die Top-5. Auf den weiteren Plätzen landete der #2-Cadillac, der #20-BMW, sowie der #50-Ferrari, die aber allesamt nur durch wenige Hundertstelsekunden voneinander getrennt waren. Alpine rundete mit einem zeitenmäßig soliden LMDh-Debüt in Le Mans die Top 10 ab. Der #36-Wagen, auf dem unter anderem Mick Schumacher unterwegs ist, stach dabei das Schwesterauto aus.
Peugeot verzichtete genauso wie die Werksporsches auf schnelle Runden im ersten Training und landete auf P17 und P19. Lamborghini, das seinen ersten LMDh-Auftritt in Le Mans mit dem SC63 vor allem als Lern-Event verbucht, beendete das erste Training auf den Rängen 21 und 22, während der Isotta-Fraschini mit großem Abstand auf dem letzten Platz eintrudelte.
Le Mans 24h 2024, 1.Training - Ergebnis Hypercars
Pos | Nr. | Team/Marke | Fahrer | Zeit |
---|---|---|---|---|
1 | 8 | Toyota | Buemi/Hartley/Hirakawa | 3:26,013 |
2 | 12 | Jota-Porsche | Stevens/Nato/Ilott | 3:26,610 |
3 | 15 | BMW | D.Vanthoor/Marciello/Wittmann | 3:26,671 |
4 | 99 | Proton-Porsche | Jani/Tincknell/Andlauer | 3:26,891 |
5 | 7 | Toyota | Lopez/Kobayashi/de Vries | 3:26,918 |
6 | 2 | Cadillac | Bamber/Lynn/Palou | 3:26,928 |
7 | 20 | BMW | S. van der Linde/Frijns/Rast | 3:26,947 |
8 | 50 | Ferrari | Fuoco/Molina/Nielsen | 3:26,973 |
9 | 36 | Alpine | Lapierre/Schumacher/Vaxiviere | 3:27,430 |
10 | 35 | Alpine | Chatin/Habsburg/Milesi | 3:27,483 |
11 | 83 | AF Corse-Ferrari | Kubica/Shwartzman/Yifei | 3:27,513 |
12 | 38 | Jota-Porsche | Rasmussen/Hanson/Button | 3:27,661 |
13 | 3 | Cadillac | Bourdais/van der Zande/Dixon | 3:27,672 |
14 | 5 | Porsche | Campobell/Christensen/Makowiecki | 3:27,672 |
15 | 6 | Porsche | Estre/Lotterer/L. Vanthoor | 3:27,679 |
16 | 51 | Ferrari | Pier Guidi/Calado/Giovinazzi | 3:27,737 |
17 | 93 | Peugeot | Vergne/Jensen/Müller | 3:28,354 |
18 | 311 | Whelen-Cadillac | Derani/Aitken/Drugovich | 3:28,479 |
19 | 94 | Peugeot | Vandoorne/Di Resta/Duval | 3:28,936 |
20 | 4 | Porsche | Jaminet/Nasr/Tandy | 3:28,959 |
21 | 19 | Lamborghini | Grosjean/Caldarelli/Cairoli | 3:29,055 |
22 | 63 | Lamborghini | Bortolotti/Kvyat/Mortara | 3:30,747 |
23 | 11 | Isotta-Fraschini | Bennett/Vernay/Serravalle | 3:33,983 |
GT3: Lexus an der Spitze
Der #87-Lexus von Akkodis ASP beendete in der LMGT3-Kategorie die Session auf dem ersten Rang in seiner Klasse, gefolgt von zwei McLarens. Dabei handelte es sich um das #70-Inception-Auto und den #59-United-Autsport-Wagen. Die Top 5 wurden durch den #27-Aston Martin von Heart of Racing und durch den GR-Racing-Ferrari #86 komplettiert.
Le Mans 24h, FP1 - Ergebnis LMGT3 (Top 5)
Pos | Nr. | Team/Marke | Fahrer | Zeit |
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1 | 87 | Akkodis ASP Lexus | Kimura/Masson/Hawksworth | 3:57,808 |
2 | 70 | Inception McLaren | Iribe/Millroy/Schandorff | 3:58,770 |
3 | 59 | United Autosports McLaren | Cottingham/Costa/Saucy | 3:58,975 |
4 | 27 | Heart of Racing Aston Martin | James/Mancinelli/Riberas | 3:59,085 |
5 | 86 | GR Racing Ferrari | Wainwright/Serra/Pera | 3:59,277 |
In der LMP2-Klasse, die 2024 nicht mehr Teil der WEC ist, sondern nur in Le Mans das Starterfeld auffüllt, sicherte sich #14 AO by TF die Bestzeit, gefolgt vom #30-Duqueine-Oreca und dem #23 United-Autosports-Wagen.
Le Mans 24h, FP1 - Ergebnis LMP2 (Top 5)
Pos | Nr. | Team | Fahrer | Zeit |
---|---|---|---|---|
1 | 14 | AO by TF | Hyett/Deletraz/Quinn | 3:34,245 |
2 | 30 | Duqueine | Falb/Allen/Simmenauer | 3:34,843 |
3 | 23 | United Autosports USA | Keating/Albuquerque/Hanley | 3:34,903 |
4 | 9 | Proton Competition | Ried/Capietto/Viscaal | 3:35,054 |
5 | 22 | United Autosports | Jarvis/Garg/Siegel | 3:35,290 |
Training in Le Mans: Kaum Unfälle, viele Defekte
Das Training ging abgesehen von dem Einschlag des Cadillacs praktisch ohne Unfälle über die Bühne. Dafür gab es aber eine Reihe von kleineren Ausritten, die jeweils für Slow Zones sorgten. Sowohl die #65 von Panis Racing mit Rodrigo Salas am Steuer, als auch der #23-Wagen von United Autosports mit Ben Keating, hatten jeweils einen Ausritt in den Schotter zu verzeichnen. Beide Situationen führten zu kurzen Slow Zones, da die Fahrzeuge aus dem Kies befreit werden mussten. Infolge einer dieser Slow Zones hatte das Hypercar von Isotta-Fraschini mit etwas kälteren Reifen einen Dreher zu verzeichnen. Gegen Ende der Session blieben der #155 Spirit-of-Race-Ferrari und der #183 AF-Corse-Oreca mit unterschiedlichen Problemen liegen.
Le Mans 24h, Zu schnell: Beide Toyotas bestraft
Aufgrund der Missachtung von Slow Zones, die durch diese Reihe an Zwischenfällen ausgerufen worden waren, verteilten die Stewards in den letzten 70 Minuten des Trainings eine Serie an Strafen. Von einer 5-Minuten-Zeitstrafe, die man an der Box absitzen muss, betroffen, war das Auto mit der Nummer 7 von Toyota Gazoo Racing. In der WEC sind derartige Strafen Standard, sie haben zwar keine Folgewirkung für das restliche Wochenende, aber der betroffene Wagen verliert etwas Trainingszeit.
Zu dem Zeitpunkt des Vergehens saß Jose Maria Lopez am Steuer des Toyotas. Der Argentinier ersetzt bei dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2024 Mike Conway, der sich im Vorfeld bei einem Radunfall verletzt hatte. Der Isotta-Fraschini-Wagen wurde aufgrund zweier SZ-Vergehens gleich zweimal mit der entsprechenden Strafe von fünf Minuten belegt.
50 Minuten vor dem Ende der Session wurde auch das Hypercar (#8) von Toyota für einen Slow-Zone-Verstoß bestraft. In der Topklasse traf es gegen Ende der Session außerdem den #99-Proton-Porsche, der sich dasselbe Vergehen geleistet hatte. Auch eine Reihe an Fahrzeuge aus den niedrigeren Klassen wurden für Slow-Zone-Vergehen schuldig gesprochen.
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