Portrait

Von 1963 bis 1967 erstmals im Rennkalender, hat das Heimatland großen Motorradbauer wie Honda, Yamaha, Suzuki oder Kawasaki tatsächlich erst seit 1987 einen fixen Platz in der Weltmeisterschaft. Bis 2003 wurde der Japan-Grand-Prix - mit Ausnahme im Jahr 1999 - in Suzuka ausgetragen, nach dem tödlichen Unfall von Lokalmatador Daijiro Kato wechselte die MotoGP jedoch nach Motegi. Dort wurde 1999 bereits einmaliger der Japan-GP ausgetragen und zwischen 2000 und 2003 dann der sogenannte Pazifik Grand Prix. Seit 2004 ist Motegi nun wieder Heimat des Japan-GPs, der 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste.

Das Layout des Mobility Resort Motegi

Rund 120 Kilometer nördlich von Tokyo gelegenen, erbaute Honda Mitte der 1990er-Jahre den 4,8 Kilometer langen Rundkurs. Da Honda seinerzeit auch die IndyCar-Serie nach Motegi holen wollte, bekam die Strecke auch noch einen Oval-Kurs spendiert, womit der Name 'Twin Ring' geboren wurde. Gleich zweimal unterfährt der Rundkurs das Oval im Streckenverlauf - ein einzigartiges Bild im Rennkalender der Motorrad-WM. 2023 folgte die Umbenennung in den bis heute verwendeten Streckennamen 'Mobility Resort Motegi'.

Motegi kommt mit gleich zwei Tunneln daher, Foto: IMAGO / Panoramic by PsnewZ
Motegi kommt mit gleich zwei Tunneln daher, Foto: IMAGO / Panoramic by PsnewZ

Der seit jeher von der MotoGP verwendete Rundkurs ist der Prototyp einer klassischen Stop-and-Go-Strecke. Es gibt viele Geraden und harte Bremspunkte, auf die scharfe und enge Kurven folgen. Für die Fahrer ist Motegi daher sehr anstrengend. Schon die erste und zweite Kurvenkombination führt die Fahrer im ersten Sektor jeweils um 180 Grad nach rechts bzw. links. Ein weiterer scharfer Bremspunkt vor Turn 5 führt die Fahrer dann durch den etwas flüssigeren zweiten Abschnitt der Strecke, der je zwei aufeinanderfolgende Rechts- und Linkskurven umfasst. Die zehnte Kurve ist die langsamste Stelle der Strecke. Aus dieser Haarnadel wird auf die längste Gerade des Kurses, die 762 Meter misst, herausbeschleunigt.

Das Mobility Resort setzt sich aus vielen Geraden und harten Bremspunkten zusammen, Foto: IMAGO / Panoramic by PsnewZ
Das Mobility Resort setzt sich aus vielen Geraden und harten Bremspunkten zusammen, Foto: IMAGO / Panoramic by PsnewZ

Der letzte Sektor bietet mit einem scharfen Rechtsknick sowie der Schlusskurvenkombination Links-Links-Rechts - auch als 'Victory Corner' bekannt - eine der besseren Überholmöglichkeiten auf der Strecke, ehe es wieder auf die Start/Ziel-Gerade geht. Insgesamt misst der Kurs 4,8 Kilometer und umfasst sechs Links- und acht Rechtskurven.

Die Statistik zum Japan-GP

Rekordsieger im Mobility Resort Motegi dürfen sich gleich vier Fahrer nennen. Loris Capirossi (2005 bis 2007), Jorge Lorenzo (2009, 2013, 2014), Dani Pedrosa (2011, 2012, 2015) und Marc Marquez (2016, 2018, 2019) siegten allesamt dreimal. Valentino Rossi (2008) oder Casey Stoner (2010) bringen es ebenso nur auf einen Erfolg in Motegi wie Francesco Bagnaia, Jorge Martin, Jack Miller, Andrea Dovizioso, Alex Barros, Max Biaggi und - besonders bemerkenswert - Makoto Tamada. Letzterer gewann sein Heimrennen im Jahr 2004, bis heute der letzte MotoGP-Sieg eines Japaners. Der erfolgreichste MotoGP-Konstrukteur im Mobility Resort ist Honda mit neun Siegen, dicht gefolgt von Ducati mit acht. Yamaha hält bei vier GP-Siegen in Motegi.