Überraschende Personalie bei BMW M Motorsport kurz vor Weihnachten: Maxime Martin verlässt den Autobauer aus München zum Ende der Saison 2024. Der Abschied sei auf Wunsch des Belgiers erfolgt, es steht offenbar ein Wechsel zu einem anderen, öffentlich noch nicht bekannten Hersteller bevor. Dabei wurde Martin noch in der Ende November veröffentlichten Starterliste für die WEC-Saison 2025 als Fahrer im #32 BMW M4 GT3 geführt.

Jenen GT3-BMW teilte sich Martin dieses Jahr in der Langstrecken-Weltmeisterschaft mit Motorrad-Superstar und Kumpel Valentino Rossi sowie dem Bronze-Fahrer Ahmad Al Harthy. Das Trio erzielte zwei Podestplätze und landete in der LMGT3-Wertung auf dem sechsten Rang. Der bevorstehende Startnummern-Wechsel - von Rossis #46 zur #32 - hat Spekulationen über einen Abschied des neunfachen Motorrad-Weltmeisters aus der WEC ausgelöst.

Maxime Martin: GT3-Fahrlehrer für Valentino Rossi

Martin war erst 2023 nach fünf Jahren als Aston-Martin-Werksfahrer (2018-2022) zu BMW zurückgekehrt. Zu seinen Aufgaben gehörte auch, Teamkollege Rossi bei gemeinsamen Starts in der WEC sowie in der GT World Challenge die Geheimnisse des GT3-Sports näher zu bringen. In den vergangenen beiden Saisons errang das Duo ausgerechnet bei Rossis Heimspiel in Misano Siege im Sprint-Cup der GTWC. Martin kam zur gleichen Zeit zu BMW wie das Team WRT seines Landsmannes und Teamchefs Vincent Vosse, für den er fortan an den Start ging.

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Bei den 24 Stunden von Le Mans: Maxime Martin und Valentino Rossi, Foto: BMW M Motorsport

Dass Martin mit seinen heute 38 Jahren noch längst nicht zum alten Eisen gehört, zeigte er 2023 eindrucksvoll beim 24h-Rennen Nürburgring mit ROWE-BMW: Zusammen mit seinen Teamkollegen Marco Wittmann, Sheldon van der Linde und Landsmann Dries Vanthoor holte er den zweiten Gesamtplatz. Für Martin war es der dritte Podesterfolg - dreimal P2 - beim Eifel-Klassiker, begonnen mit der Podestfahrt im BMW Z4 GT3 anno 2013.

Seinen größten Erfolg als BMW-Fahrer feierte Martin 2016 beim Heimrennen, den 24 Stunden von Spa-Francorchamps: Zusammen mit Philipp Eng und Alexander Sims gewann er den Langstrecken-Klassiker in den belgischen Ardennen. Martin hatte sich 2012 mit starken Leistungen im ADAC GT Masters auf einem Alpina-BMW für den Aufstieg in den Werkskader empfohlen und wurde dem breiteren Motorsport-Publikum durch seine DTM-Zeit (2014-2017, 3 Siege und 10 Podien in 64 Rennen) bekannt.

Maxime Martin und Alpina-Teamkollege Dino Lunardi im GT Masters 2012, Foto: ADAC GT Masters
Maxime Martin und Alpina-Teamkollege Dino Lunardi im GT Masters 2012, Foto: ADAC GT Masters

Martin verlässt BMW: "Zeit für neue Herausforderungen"

"Ich bin sehr dankbar für die gemeinsame Zeit und meine insgesamt sieben Jahre als BMW M Werksfahrer", wird Martin in einer BMW-Pressemitteilung zitiert. "Ich wünsche BMW M Motorsport viel Erfolg für die Zukunft, und die Marke wird immer ein Teil von mir bleiben. Aber nun ist es für mich an der Zeit, mich neuen Herausforderungen zu stellen."

BMW-Motorsportchef Andreas Roos sagt: "Wir schätzen nicht nur sein sportliches Können, sondern auch seine tolle Persönlichkeit. Er war für die BMW M Motorsport Familie in allen Aspekten ein echter Gewinn. Wir wünschen Maxime alles Gute für seine Zukunft und freuen uns darauf, ihn künftig zwar als Mitbewerber, aber weiterhin auch als Freund wiederzusehen."

Maxime Martin geht - Kevin Magnussen kommt: BMW hat sich vor Kurzem einen weiteren Knaller für seinen Werkskader gesichert. Wann der ehemalige Formel-1-Fahrer sein erstes Rennen für die Münchner bestreiten wird und welche irre Geschichte ihn mit WRT-Boss Vosse verbindet, lest in diesem aktuellen Artikel: