Cadillac hat sich die Doppel-Pole für die 24 Stunden von Le Mans 2025 (14.-15. Juni) gesichert. Die Amerikaner mischen den Langstrecken-Klassiker auf! In der 15-minütigen Hyperpole-Session am späten Donnerstagabend war vor allem Alex Lynn nicht zu stoppen: Der britische Cadillac-Werksfahrer führte den #12 V-Series.R (Lynn, Nato, Stevens) mit einer 3:23.168 auf den ersten Startplatz.
Überschwänglicher Jubel bei der britischen Jota-Mannschaft um Teamchef Dieter Gass: Hinter Lynn fuhr dessen Teamkollege Earl Bamber im #38 Cadillac (Bamber, Button, Bourdais) auf Platz zwei. Die beiden LMDh-Caddys trennte in der zweiten Session des zweigeteilten Qualifyings 0,167 Sekunden. Cadillac hatte bereits zuvor die 20-minütige H1-Session angeführt, bevor in der Abenddämmerung das finale Shootout der Top-10 ausgetragen wurde.
24h Le Mans: Cadillac-Duo in eigener Liga
Die Geheimfavoriten von Cadillac fuhren in ihrer eigenen Liga: Der Rückstand des Drittplatzierten Porsche-Piloten Mathieu Jaminet im #5 963 (Andlauer, Christensen, Jaminet) betrug knackige 0,309 Sekunden. Beinahe hätte der Autobauer aus Zuffenhausen komplett die zweite Startreihe gebucht. In letzter Sekunde und mit seiner einzigen schnellen Runde grätschte die belgische Qualifying-Rakete Dries Vanthoor mit dem #15 BMW (D. Vanthoor, Magnussen, Marciello) aber noch dazwischen.
Auf den Plätzen fünf und sechs folgten Sportwagen-Superstar Nick Tandy im #4 Porsche aus der IMSA (Nasr, Tandy, Wehrlein) sowie Sheldon van der Linde im zweiten BMW M Hybrid V8 (Rast, Sheldon van der Linde, Frijns). Im Qualifying der insgesamt 21 Hypercars waren die LMDh-Vertreter die großen Gewinner: Cadillac, Porsche und BMW machten die Top-6 der Startaufstellung komplett unter sich aus.
Das beste der LMH-Hypercars landete nur auf Platz sieben: der #50 Ferrari 499P mit dem italienischen Quali-Spezialisten Antonio Fuoco am Steuer. Fuoco und seine Teamkollegen Miguel Molina und Nicklas Nielsen sind als amtierende Le-Mans-Sieger zur 93. Auflage des 24-Stunden-Klassikers gereist. Der zweite Ferrari mit der Startnummer #51 (Pier Guidi, Calado, Giovinazzi) in den Händen von Alessandro Pier Guidi scheiterte bereits in der H1-Session und musste sich mit Platz elf begnügen.
Le Mans: Schumacher-Alpine in den Top-10
Hinter dem Achtplatzierten #311 Cadillac (Aitken, Drugovich, Vesti) fuhr Alpine-Pilot Fred Makowiecki auf Platz neun. Mick Schumacher hatte den #36 Alpine in der H1-Session auf den fünften Platz geführt und damit locker den Sprung ins H2 geschafft, bevor er das LMDh-Steuer an Teamkollege Makowiecki übergab. Der Schwester-Alpine #35 (Chatin, Habsburg, Milesi) verpasste den Sprung in H2 - Startplatz zwölf.
"Für uns ist es eine positive Überraschung. Das Auto fühlte sich schon auf der ersten Runde großartig an", sagte Schumacher. "Wir waren so ziemlich die einzigen, die das von sich behaupten können. Wir können glücklich damit sein, dass wir es in Hyperpole 2 geschafft haben, aus den Top 10 zu starten ist ein großartiger Erfolg für uns. Den einfachen Teil haben geschafft, der schwierige kommt natürlich erst jetzt mit den 24 Stunden."
Zwei große Verlierer im Hypercar-Qualifying
P10 in der finalen Hyperpole-Session ging an den #8 Toyota: Dem vierfachen Le-Mans-Sieger Sebastien Buemi gelang nach einem kapitalen Verbremser keine schnelle Rundenzeit - ein enttäuschendes Ergebnis für die Japaner, die zu den heißen Siegkandidaten in Le Mans zählen.
Zwei große Verlierer standen schon vor der heutigen Hyperpole fest: der #6 Weltmeister-Porsche 963 (Vanthoor, Estre, Campbell), der wegen Untergewichts nachträglich disqualifiziert wurde und vom letzten Platz (P21) starten muss; dazu der Toyota mit der Startnummer #7 (Conway, Kobayashi, De Vries), der im Qualifying am Mittwoch völlig überraschend den Sprung in die nächste Runde verpasste hatte und nur auf Startplatz 16 steht. Zur Erinnerung: 2024 fuhr der #7 Toyota vom letzten bis auf den zweiten Platz...
24h Le Mans Hyperpole-Qualifying, Ergebnis: Hypercars
Position | # | Team | Fahrer | Rundenzeit / Rückstand |
---|---|---|---|---|
1 | 12 | Cadillac | Stevens/Nato/Lynn | 3:23.166 |
2 | 38 | Cadillac | Bourdais/Bamber/Button | +00.167 |
3 | 5 | Porsche | Jaminet/Andlauer/Christensen | +00.309 |
4 | 15 | BMW | D. Vanthoor/Marciello/Magnussen | +00.493 |
5 | 4 | Porsche | Nasr/Tandy/Wehrlein | +00.817 |
6 | 20 | BMW | Frijns/Rast/S. Van Der Linde | +00.843 |
7 | 50 | Ferrari | Fuoco/Molina/Nielsen | +01.047 |
8 | 311 | Whelen-Cadillac | Aitken/Drugovich/Vesti | +01.214 |
9 | 36 | Alpine | Makowiecki/Schumacher/Gounon | +01.232 |
10 | 8 | Toyota | Hirakawa/Buemi/Hartley | - |
11 | 51 | Ferrari | Calado/Giovinazzi/Pier Guidi | 3:24.143 |
12 | 35 | Alpine | Habsburg/Chatin/Milesi | 3:24.153 |
13 | 83 | AF-Corse-Ferrari | Kubica/Ye/Hanson | 3:24.327 |
14 | 101 | Cadillac WTR | J. Taylor/R. Taylor/Albuquerque | 3:24.811 |
15 | 009 | Aston Martin | Riberas/Sørensen/De Angelis | 3:25.258 |
Rossi verpasst LMGT3-Pole - TDS in LMP2 auf P1
Valentino Rossi hat die Pole Position in der LMGT3-Klasse um zwei Sekunden verpasst. Der Motorrad-Superstar führte seinen #46 BMW M4 GT3 Evo (K. van der Linde, Rossi, Al Harthy) dennoch auf den dritten Startplatz. Die Pole schnappte sich Aston-Martin Werksfahrer Mattia Drudi im #27 Vantage GT3 von The Heart of Racing (James, Robichon, Drudi). P2 ging an Alessio Rovera im AF-Corse-Ferrari 296 GT3 mit der Startnummer #21 (Heriau, Mann, Rovera).
Drudi benötigte in der H2-Session 3:52.789 Minuten für seine beste Runde - 0,298 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Ferrari-Werksfahrer Rovera. Das BMW-Team WRT hatte unterdessen eine andere Strategie gewählt und Platin-Fahrer Kelvin van der Linde schon in H1 auf die Strecke geschickt. Der Deutsch-Südafrikaner hatte den BMW auf P1 an Rossi übergeben, der sich im H2 mit den Profis messen musste.
Rossi machte seine Sache stark und ließ GT3-Profis wie Maxime Martin (P4 im Iron-Lynx-Mercedes) und den amtierenden Le-Mans-Klassensieger Richard Lietz (P5 im Manthey-Porsche 911) hinter sich. "Wir hatten eine sehr gute Strategie", sagte Rossi. "Kelvin hat losgelegt und ich bin dann die Hyperpole gegen die Profis gefahren. Mit meiner Runde bin ich sehr zufrieden, ein toller Start!"
24h Le Mans Hyperpole-Qualifying, LMGT3: Ergebnis Top 5
Position | # | Team | Fahrer | Rundenzeit / Rückstand |
---|---|---|---|---|
1 | 27 | Heart of Racing Team Aston Martin | James/Drudi/Robichon | 3:52.789 |
2 | 21 | Vista AF Corse Ferrari | Heriau/Mann/Rovera | +00.296 |
3 | 46 | Team WRT BMW | Al Harthy/Rossi/K. Van der Linde | +02.177 |
4 | 61 | Iron Lynx Mercedes | Berry/Hodenius/M. Martin | +02.209 |
5 | 92 | Manthey Porsche | Hardwick/Pera/Lietz | +02.351 |
In der LMP2-Kategorie sicherte sich Matthias Beche die Pole Position für das Team TDS Racing (Sales, Beche, Novalak). Dem Schweizer gelang früh im H2 eine kleine Fabelrunde in 3:35.062 Minuten. Der Zweitplatzierte Tom Dillmann im #43 LMP2 von Inter Europol (Smiechowski, Dillmann, Yelloly) kam bis auf 0,271 Sekunden heran. Louis Deletraz fuhr im #199 AO by TF LMP2 (Hyett, Cameron, Deletraz) mit seiner letzten schnellen Runde auf P3.
24h Le Mans Hyperpole-Qualifying, LMP2: Ergebnis Top 5
Position | # | Team | Fahrer | Rundenzeit / Rückstand |
---|---|---|---|---|
1 | 29 | TDS Racing | Sales/Beche/Novalak | 3:35.062 |
2 | 43 | INTER EUROPOL COMPETITION | Smiechowski/Dillmann/Yelloly | +00.271 |
3 | 199 | AO BY TF | Hyett/Cameron/Delétraz | +00.359 |
4 | 23 | UNITED AUTOSPORTS | Schneider/Jarvis/Hanley | +00.397 |
5 | 22 | UNITED AUTOSPORTS | P. Fittipaldi/Van der Zande/Heinemeier Hansson | +00.553 |
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