Der aberkannte Sieg in Silverstone hat Spuren hinterlassen. Toyota-Präsident Akio Toyoda entschuldigte sich höchstpersönlich bei den sechs Fahrern des japanischen Herstellers, die in Folge einer technischen Untersuchung vom Rennen disqualifiziert wurden und damit den Doppelsieg verloren. Am Dienstagmorgen bestätigte die WEC, dass Toyota das Urteil anerkennt und von einer Berufung absieht.

"All unsere Fahrer gaben Vollgas mit unseren Autos und der Kampf um den Sieg war wirklich spannend für die Fans", teilte Toyoda in einem Statement mit. "Deshalb bin ich sehr enttäuscht, dass wir das Ergebnis verloren haben. Ich möchte mich bei den sechs Fahrern entschuldigen, dass wir ihnen kein Auto gegeben haben, mit dem sie gewinnen konnten, obwohl sie alles gegeben haben."

Toyota verlor nachträglich den dritten Doppelsieg in der laufenden WEC-Saison. Zuvor hatte der #8 Toyota mit Fernando Alonso, Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima die Rennen in Spa und Le Mans jeweils vor dem Schwesterauto mit der Startnummer #7 gewonnen.

Auch in Silvestone dominierten die Japaner das Rennen nach Belieben mangels echter Konkurrenz in der LMP1-Klasse. Beim Zieleinlauf hatten die beiden TS 050 Hybrid-Rennwagen vier Runden Vorsprung auf den Drittplatzierten LMP1-Boliden des Schweizer Rennstalls Rebellion, der später den Sieg erbte. Gustavo Menezes, Thomas Laurent und Mathias Beche siegten nachträglich vor ihren Teamkollegen Neel Jani und Andre Lotterer.

Toyota-Präsident Toyoda weiter in seinem Statement: "Andererseits möchte ich mich auch bei unseren Fahrern für ihr Vertrauen in unsere Autos bedanken und dafür, dass sie sie bis ans Limit getrieben haben. Dadurch konnten wir Verbesserungen lernen, die umgesetzt werden können. Für das nächste Rennen werden unsere Autos noch stärker, sodass die Fahrer wieder Vollgas geben können."

Grund für die Disqualifikation beider Toyotas waren Auffälligkeiten an den Skid Blocks am Unterboden. Sie entsprachen bei der technischen Kontrolle nicht mehr dem Reglement. Toyota argumentierte, dass die Nicht-Übereinstimmung mit dem Reglement nur durch einen Schaden beim unausweichlichen Überfahren der Kerbs geschehen sein könne. Antwort der Stewards: "Die Rennleitung hat diese Möglichkeit zur Kenntnis genommen, jedoch festgestellt, dass das Design des Autos den normalen Strapazen eines sechsstündigen Langstreckenrennens standhalten muss."