Alexander Wurz hat im November 2015 nach 20 Jahren das Ende seine Karriere als professioneller Rennfahrer bekannt gegeben. Doch so sehr sich der 42-Jährige auch auf die neuen Herausforderungen konzentrieren mag, ganz los lassen kann er noch nicht. Ende Dezember 2015 ließ der Österreicher seine Fans wissen, dass er an den 24 Stunden von Daytona teilnehmen wird. Doch damit nicht genug: Einem erneuten Start für Toyota im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans wäre nicht undenkbar. "Wenn, dann nur durch extremen Zufall. Würde das Team durch zwei Verletzungen einen Ersatzpiloten benötigen, würde ich es dieses Jahr noch machen, weil ich noch fit genug bin und weiß, wie es geht", sagte Wurz gegenüber Motorsport-Magazin.com am Rande der F1-Testfahrten in Barcelona.

Wurz startet bei Einzelevents

Bereits kurz nach der Verkündung, bei den 24 Stunden von Daytona teilzunehmen, bremste Wurz die Euphorie der Fans. "Falls Ihr Euch wundert. Es ist sehr cool, an den 24 Stunden von Daytona teilzunehmen, aber es ist nicht ein Comeback als Vollzeit-Rennfahrer", ließ Wurz kurz darauf per Twitter verlautbaren. Motorsport-Magazin.com sagte er: "Ich verspüre nicht mehr den Drang, mit einem Werksteam eine ganze Saison Vollzeit Rennen zu fahren. Ich habe aber keine Probleme mit einzelnen Events, solange sie meinen nächsten Schritt, geschäftlich unterwegs zu sein, nicht stören."

Alexander Wurz bleibt dem Motorsport erhalten - nur nicht als Vollzeit-Pilot, Foto: Toyota
Alexander Wurz bleibt dem Motorsport erhalten - nur nicht als Vollzeit-Pilot, Foto: Toyota

Dennoch haben nicht wenige den Rücktritt als endgültig angesehen. "Das schaut natürlich komisch aus, weil man mir nachsagt, dass ich mir das nicht richtig überlegt habe", erklärte Wurz. "Aber das habe ich sehr wohl. Es wird noch das eine oder andere Einzelevent in den nächsten paar Jahren sein, aber definitiv keine Attacke auf ein Full-time-Renncockpit." Einige Ideen schwirren bereits in seinem Kopf herum. "Ich hatte mit einem Freund das Hirngespinst, dass wir ein low-key 24-Stunden-Rennen gemeinsam fahren. Einfach nur der Gaudi wegen. Wir würden das Auto selbst herrichten", so Wurz.

Rallye-Cross für Wurz reizvoll

Spaß bereiten würde ihn auch ein Ausflug in eine andere Rennserie: "Ich würde gerne mal das eine oder andere Rallye-Cross-Event probieren. Aber alles nur so ein bisschen, um meinem Drang nach Racing und physikalische Grenzen auszuloten, zu befriedigen." Damit kehrt Wurz gewissermaßen zu seinen eigenen Wurzeln zurück. "Rennfahren wird wieder zum Hobby", sagte er. Aber das gilt nur, solange gewisse Voraussetzungen erfüllt sind: "Ich habe keine Angst vor dem Rennfahren und bin immer noch fit und schnell."

Wieso Alexander Wurz als GPDA-Vorsitzender so viel an der Sicherheit im Motorsport liegt, das Geschäftsmodell der Formel 1 justiert gehört und weshalb eine Revolution des F1-Regelwerks seines Erachtens mehr Sinn macht als zahllose Evolutionen, könnt Ihr demnächst in unserem zweiteiligen Interview lesen.