Beitske Visser hat das zweite Saisonrennen der W Series in Zolder gewonnen. Die 24-Jährige aus dem BMW-Kader überquerte die Ziellinie mit 8,5 Sekunden Vorsprung und feierte ihren ersten Sieg in der ersten Formelserie der Welt, in der ausschließlich Frauen starten dürfen.
"Ich hatte einen perfekten Start und kaum durchdrehende Räder", sagte Visser, die in der Vergangenheit unter anderem in der Formel Renault 3.5 antrat. "Ich konnte direkt einen Vorsprung herausfahren, dann kam das Safety Car. Beim Re-Start nach dem zweiten Safety Car bin ich anders gefahren, weil ich dachte, dass Jamie wissen könnte, was ich mache. Das hat geklappt und ich konnte wieder recht schnell wegziehen und in der Folge meinen Vorsprung ausbauen."
Spannend bis zum Schluss ging es hinter Visser zu, die das 30-minütige Rennen vom zweiten Startplatz aufgenommen hatte. Bis zur letzten Minute kämpften die Britin Jamie Chadwick und Landsfrau Alice Powell um den zweiten Platz auf dem Podium. Zwischen den beiden Damen kam es sogar zum leichten Kontakt, letztendlich behielt Chadwick die Oberhand.
Die 20-jährige Chadwick, die als hochtalentiert gilt, fuhr zum zweiten Mal in Folge auf das Podium. Das allererste Rennen in der W Series, die im Rahmenprogramm der DTM gastiert, gewann Chadwick in Hockenheim von der Pole Position. Nach dem zweiten Saisonrennen in Zolder führt Chadwick die Meisterschaft, in der die Meisterin 500.000 Dollar Preisgeld gewinnt, an.
Marta Garcia beendete das Rennen auf dem vierten Platz. Hinter der 18-jährigen Spanierin erzielten Sarah Moore (25, Großbritannien) und Tasmin Pepper (28, Südafrika) die Plätze fünf und sechs. Die gebürtige Belgierin Naomi Schiff, die in Deutschland lebt und in der W Series unter deutscher Flagge startet, überquerte die Ziellinie als Zehnte.
Beim Start ins 30-minütige Rennen ging es heiß her. Sarah Bovy kam wegen eines technischen Problems nicht vom Fleck. Und das in ihrem ersten Rennen in der W Series, nachdem die Belgierin eigentlich nur Ersatzfahrerin ist. Als Lokalmatadorin in Zolder erhielt Bovy jedoch kurzfristig die Möglichkeit, am Rennen teilzunehmen.
Durch den frühen Ausfall der 29-Jährigen beorderte die Rennleitung das Safety Car auf die Strecke. Wenige Minuten nach der Freigabe krachte es: Esmee Hawkey, Gosia Rdest und die 18-jährige Vivien Keszthelyi kollidierten miteinander. Das Trio konnte die Fahrt nicht fortsetzen, es folgte eine zweite Safety-Car-Phase.
Bitter war der Ausfall vor allem für Vivien Keszthelyi, die eigentlich nur als Ersatzfahrerin in der W Series dabei ist. Die junge Ungarin kam in Zolder überraschend zum Einsatz, nachdem Emma Kimilainen absagen musste. Die 29-Jährige litt offenbar an den Folgen eines Unfalls vom Saisonauftakt in Hockenheim und konnte nicht starten.
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