Am kommenden Wochenende geht in Valencia die dritte Runde der Superbike-Weltmeisterschaft in Szene. Als Favorit geht wieder Troy Bayliss in die Rennen, hat er bislang doch drei der vier ausgetragenen Läufe gewonnen. Der australische Ducati-Pilot hatte im Vorfeld des Wochenendes aber ein kleines Schockerlebnis zu verdauen. Denn bei einem Fotoshooting auf einer Kart-Strecke stürzte er mit einer Hypermotard-Maschine und verletzte sich ein wenig am Ellenbogen. Wie er beteuerte, sei mittlerweile aber wieder alles in bester Ordnung und er schwor, nun nichts Anderes mehr zu fahren, als seine Renn-Maschine.

In Valencia erwartet der WM-Führende aber so oder so starke Konkurrenz. "Valencia ist eine der Strecken, wo ich alle besser erwarte und ich denke, die Teams, die bei der Vorbereitung vielleicht ein wenig hinter uns waren, werden jetzt bessere Ergebnisse holen", sagte er. Besonders stark erwartet er natürlich die spanischen Fahrer, die bei ihrem Heimrennen zusätzlich motiviert sein werden. Allen voran Fonsi Nieto, der neben Bayliss bislang der einzige Rennsieger dieser Saison ist. Der Suzuki-Pilot holte sich seinen Sieg in Katar und ist mit 27 Punkten Rückstand momentan zweiter in der WM. "Zuhause zu fahren, ist immer etwas Spezielles und ich will dieses Wochenende eine gute Show für meine Fans zeigen - vor allem nach meinen zwei Ausfällen im Vorjahr", sagte Nieto.

Da in diesem Jahr mehrere spanische Fahrer in der WM mitmischen, hoffte er auf eine große Zahl an Zuschauern. Einer seiner einheimischen Konkurrenten wird Ruben Xaus sein, der in Valencia im Vorjahr auch gewinnen konnte. Damals noch auf der 999er unterwegs hat er dieses Jahr die neue und stärkere Ducati 1098R unter sich und rechnet sich einiges aus. "Valencia ist mein Heimrennen. Ich bin mir sicher, dass viele Leute kommen, um mich zu sehen, vor allem nach dem Sieg im Vorjahr und den Tests zuletzt. Ich würde das Ergebnis des Vorjahres gerne wiederholen, aber ich weiß, es wird nicht leicht." Beim angesprochenen Test, der auch in Valencia stattfand, hatte er die zweitbeste Zeit hinter Kar Muggeridge gefahren und an Tag eins sogar die Zeitenlisten angeführt.

Carlos Checa scheint immer besser in Tritt zu kommen, Foto: Honda
Carlos Checa scheint immer besser in Tritt zu kommen, Foto: Honda

Viertschnellster bei den Tests war Carlos Checa, der sich immer besser in der Superbike-WM zurecht zu finden scheint. Hatte seine Ten Kate Honda Mannschaft zu Saisonbeginn noch mit mangelnder Vorbereitung zu kämpfen, scheinen er und das Team mittlerweile aufgeholt zu haben. Davon ist auch Checa überzeugt. "Wir haben während des Tests hier einige Fortschritte gemacht und sind sicher besser vorbereitet als bei den ersten beiden Rennen. Das wird mein erstes Superbike-Rennen auf heimischem Boden und mein Ziel ist es, vorne zu bleiben und ein gutes Ergebnis zu holen."

Trotz eines gebrochenen Handgelenks, das er sich bei einem Sturz im zweiten Rennen auf Phillip Island zugezogen hatte, wird auch Max Biaggi in Valencia an den Start gehen. Auch wenn sich der Italiener in der Zwischenzeit ausgiebig behandeln ließ, ist er aber noch nicht gänzlich fit. "Ich habe entschlossen, nach Valencia zu kommen und die Rennen zu versuchen. Wir sind uns klar, dass wir Probleme haben werden, aber ich werde die Zähne zusammenbeißen und habe volles Vertrauen in die mobile Klinik", erklärte Biaggi. Sein Ziel ist es, einfach so viele Punkte mitzunehmen wie möglich - immerhin liegt er in der WM bereits 52 Punkte hinter Bayliss. Erst am Mittwoch, genau ein Monat nach seinem Sturz, hatte er sich den Gips entfernen lassen, weswegen er auch noch nicht wieder die volle Beweglichkeit in seinem Handgelenk hat. "Ich arbeite jeden Tag an der Rehabilitation, damit ich die Schmerzen an den beschädigten Bändern mindere. Es wird schwer, aber ich werde es versuchen", sagte er.

Max Neukirchner erwartet für das Valencia-Wochenende in jedem Fall eine Steigerung. Belegte er im Vorjahr noch die Plätze zwölf und zehn, fand er sich bei den Tests auf den Positionen zwei und sieben wieder. Deswegen rechnet er auch damit, am kommenden Wochenende in die Top Sechs fahren zu können. "Ich fühle mich bei jeder Ausfahrt wohler und wohler auf meiner Maschine und solange wir im Training ein gutes Setup finden, glaube ich, dass wir eine gute Show liefern können. Valencia ist eine schwierige Strecke und man braucht ein gutes Setup, wenn man vorne sein will. Ich hoffe aber, dass der Sonntag ein guter Tag für mich und das Team wird."