Nachdem sich Carlos Checa im Miller Motorosports Park in Utah als Vierter für die Superpole qualifiziert hatte, konnte sich der Spanier schließlich im Einzelzeitfahren mit einer Rekord-Zeit von 1:48.193 seine erste Pole Position in der Superbike-WM sichern. Weniger gut lief die Superpole für Troy Corser, der nach den beiden Qualifyings in Führung gelegen hatte, sich dann aber nicht mehr steigern konnte. Dafür konnte Max Neukirchner stark zulegen, vor allem im Vergleich zum Freitag, als er noch 15. war. Der Suzuki-Pilot verbesserte sich letztendlich auf Rang zwei und überflügelte damit auch Troy Bayliss, der die Rennen als Dritter angehen wird. Ebenfalls noch in Reihe eins steht Bayliss' Teamkollege Michel Fabrizio.

"Wir haben heute gut gearbeitet", meinte Checa nach dem Zeittraining. "Ich hatte heute Morgen einen Zwischenfall, also kann man immer etwas verbessern oder ausbügeln. Aber am Ende war ich auf der Runde so konzentriert, ich habe versucht, so sauber und effektiv wie möglich zu fahren. Ich wusste, dass ich in den 1:48ern fahren kann, habe aber keine niedrige 48er-Zeit erwartet und als ich die Zeit sah, war es eine große Überraschung und auch eine große Befriedigung, erstmals auf Pole zu stehen." Doch er wusste, dass er sich für die Rennen auch beim Start noch steigern muss. Seine Chancen auf den Sieg sah er aber trotzdem, vor allem weil er an diesem und vergangenen Wochenenden bereits eine gute Pace gezeigt hatte. "Die Maschine läuft nun gut und ich bin auch mit den Reifen zufrieden, also werden wir sehen."

Auch Neukirchner war nach dem zweiten Tag in Utah zufrieden, denn er hatte davor ein echt hartes Wochenende erlebt. "Gestern haben wir nach dem ersten Training das Setup komplett umgestellt, aber meine Probleme wurden noch größer. Nach dem zweiten Training war uns schnell klar, dass es in die falsche Richtung lief. Das Bike wurde für heute wieder zurück gebaut, nur einige kleine Anpassungen vorgenommen. Danach lief es wesentlich besser", erzählte er. In der Superpole habe er dann richtig pushen können, meinte Neukirchner weiter. Dass dann aber ausgerechnet Valencia-Unfallgegner Checa vor ihm landete, entlockte ihm diesen Satz: "Schade, dass mein Freund Carlos noch ein wenig schneller war als ich. Den Fernseher für die schnellste Runde hätte ich gern mit nach Hause genommen." Für die Rennen wollte auch er zuversichtlich sein, da die Maschine sich gut anfühlt.

Das glaubte allerdings auch Bayliss, der in Rennen nie unterschätzt werden darf. Dass er auf Platz drei starten wird, verwunderte ihn aber ein wenig. "Meine Runde in der Superpole war die beste, die ich bislang im Miller Motorsports Park gefahren bin und ich habe ehrlich gedacht, eine 48.6 würde für die Pole reichen. Ich dachte, ich hätte alles richtig gemacht und ich war immer noch eine halbe Sekunde weg. Es war aber das Beste, was ich machen konnte", sagte der WM-Leader. Er musste aber gleich betonen, dass der Sonntag doch wieder ein anderer Tag sei und die Maschine gut laufe. "Ich bin heute einmal auf der Strecke gelegen, war einmal daneben, aber alles läuft gut", erklärte Bayliss.

Hinter Fabrizio und Corser holte sich Ruben Xaus Startplatz sechs, gefolgt von der besten Kawasaki, die Regis Laconi zu Rang sieben pilotieren konnte. Neukirchner Teamkollege Yukio Kagayama konnte sich als Achter noch den letzten Startplatz in Reihe zwei sichern. Max Biaggi, der nach wie vor mit Nachwirkungen der Verletzung zu kämpfen hat, die er sich vor ein paar Wochen zuzog, kam auf Startplatz neun. Die größte Überraschung war aber Noriyuki Haga, der trotz Schlüsselbeinbruchs an der Superpole teilnahm und auf Rang zehn fuhr. Eigentlich hatte es geheißen, er würde nicht mehr am Rennwochenende teilnehmen, doch der Japaner biss die Zähne zusammen und ignorierte den Rat der Ärzte. Jakub Smrz und Karl Muggeridge stellten sich als Elfter und Zwölfter auch noch in Reihe drei.

Die Startaufstellung für die Rennen in Utah

1 Carlos Checa Honda 1:48.193
2 Max Neukirchner Suzuki 1:48.504 +0.311
3 Troy Bayliss Ducati 1:48.604 +0.411
4 Michel Fabrizio Ducati 1:48.800 +0.607
5 Troy Corser Yamaha 1:48.975 +0.782
6 Ruben Xaus Ducati 1:49.181 +0.988
7 Regis Laconi Kawasaki 1:49.206 +1.013
8 Yukio Kagayama Suzuki 1:49.394 +1.201
9 Max Biaggi Ducati 1:49.479 +1.286
10 Noriyuki Haga Yamaha 1:49.735 +1.542
11 Jakub Smrz Ducati 1:49.784 +1.591
12 Karl Muggeridge Honda 1:49.858 +1.665
13 Fonsi Nieto Suzuki 1:49.942 +1.749
14 Shuhei Aoyama Honda 1:50.007 +1.814
15 Lorenzo Lanzi Ducati 1:50.446 +2.253
16 Ayrton Badovini Kawasaki 1:50.807 +2.614
17 Russell Holland Honda 1:50.353 +2.160
18 Makoto Tamada Kawasaki 1:50.439 +2.246
19 Jason Pridmore Honda 1:50.530 +2.337
20 Ryuichi Kiyonari Honda 1:50.624 +2.431
21 V.Iannuzzo Kawasaki 1:50.762 +2.569
22 S.Nakatomi Yamaha 1:50.813 +2.620
23 Gregorio Lavilla Honda 1:50.861 +2.668
24 S.Gimbert Yamaha 1:51.019 +2.826
25 Kenan Sofuoglu Honda 1:51.154 +2.961
26 David Checa Yamaha 1:52.029 +3.836
27 Loic Napoleone Yamaha 1:52.430 +4.237
28 Roberto Rolfo Honda 1:52.458 +4.265
29 Scott Jensen Suzuki 1:52.601 +4.408