Was ihm in Valencia beinahe schon geglückt wäre hat Max Neukirchner in Monza nachgeholt. Der Suzuki-Pilot hat seinen ersten Sieg in der Superbike-WM eingefahren, der noch dazu der erste Sieg eines deutschen Fahrers in der Superbike WM-Geschichte war. Groß war sein Vorsprung aber nicht, denn nur rund sechs Hundertstel trennten ihn im Ziel des ersten Rennens von Noriyuki Haga. Troy Bayliss konnte sich den dritten Platz auf dem Podest sichern. Der WM-Führende hatte allerdings Druck von Yukio Kagayama, der als Vierter ins Ziel kam. Max Biaggi, Ryuichi Kiyonari, Fonsi Nieto, Carlos Checa, Michel Fabrizio und Jakub Smrz schafften es auch noch in die Top Ten.

Das freudigste Gesicht machte aber Neukirchner. "Das ist der erste Sieg eines deutschen Fahrers in der Superbike-WM und ich freue mich wirklich darüber. Mein Team hat an diesem Wochenende einen tollen Job gemacht. Unser Motor ist sicher sehr schnell, da hat Suzuki viel Entwicklungsarbeit geleistet. Ich habe das ganze Rennen den Druck gespürt, aber sobald Yukio einen kleinen Fehler machte, dachte ich, toll. Jetzt kann ich probieren, es alleine zu machen", erzählte er. Und das hatte sich ausgezahlt.

Im zweiten Rennen fehlten Neukirchner lediglich neun Tausendstel auf den Doppelsieg. Doch diesmal war Haga am Ende schneller. Allerdings bekamen beide Druck von Kiyonari, der bis zur letzten Anfahrt auf die Parabolica vorne lag. Dem Honda-Piloten fehlten am Ende lediglich fünf Hundertstel auf den Sieg. Bayliss konnte diesmal nicht mitmischen, da ihn ein Motorproblem aus dem Rennen warf. Stattdessen war Michel Fabrizio der schnellste Ducati-Fahrer, der hinter Nieot Fünfter wurde. Karl Muggeridge, Ruben Xaus, Troy Corser, Ayrton Badovini und Gregorio Lavilla rundeten die besten Zehn ab. Checa und Biaggi sahen das Ziel diesmal nicht. Biaggi stieg nach einer Kollision mit Smrz aus, bei der er sich wahrscheinlich einen Finger gebrochen hat.

Neukirchner meinte nach Rennen zwei: "Ich bin mir sicher, Nori [Haga] hat zwischen den beiden Rennen etwas geändert und das hat er toll gemacht, denn er war in den Kurven echt schnell. OK, ich war auf den Geraden etwas schneller, aber ich freue mich, wieder auf dem Podium zu stehen. Es war ein tolles Wochenende." Haga antwortete darauf, dass er nichts am Motor geändert hatte, sondern nur die Aufhängung. "Das war besser als im ersten Rennen. In der letzten Runde dachte ich daran, was ich für den Sieg machen soll. Mein Kopf war völlig leer, aber ich kam an der Linie an und konnte den Abstand nicht glauben; 0.009 Sekunden."

In der Weltmeisterschaft liegt trotz des Ausfalls in Rennen zwei Bayliss nach wie vor komfortabel in Führung. Der Australier hält bei 194 Punkten und ist damit 78 Zähler vor Checa. Haga ist vier Punkte hinter dem Spanier Dritter und Neukirchner hat sich auf Rang vier verbessert. Ihm fehlen lediglich fünf Zähler auf Checa und damit WM-Position zwei. Knapp hinter ihm liegen Nieto und Corser. Nieto fehlen vier Punkte auf Neukirchner, Yamaha-Pilot Corser zehn.