Zugegeben, die Superbike-WM war in den vergangenen Jahren eine ziemliche Schlaftablette. In den meisten Rennen ging es nur darum, mit wie vielen Sekunden Vorsprung Jonathan Rea ins Ziel kam und wie viele Rennen vor Schluss er seinen WM-Titel verteidigte. 2019 gab es zu Saisonbeginn ein kurzes Strohfeuer von Alvaro Bautista, das sich aber rasch in Schall und Rauch auflösen sollte.

2021 ist alles anders! Zwischen Rea und Toprak Razgatlioglu entbrannte in den vergangenen Wochen ein heißer Kampf, der selbst die MotoGP - in der Fabio Quartararo sich aktuell nicht vom Titel-Kurs abbringen lässt - in den Schatten stellt. Wir liefern drei Argumente, warum man spätestens jetzt auf den WSBK-Zug aufspringen sollte.

1.) Schlag auf Schlag

Die Superbike-WM taucht gerade in ihre heiße Phase ein. Wer bislang noch nicht eingestiegen ist, für den ist jetzt der perfekte Zeitpunkt. An diesem Wochenende wird in Jerez gefahren, ehe es direkt weiter nach Portimao geht. Nach einer Woche Verschnaufpause steht dann im argentinischen San Juan de Villicum auch schon der vorletzte Lauf auf dem Programm.

Ob das Finale tatsächlich parallel zum letzten Rennen der MotoGP auf dem noch im Bau befindlichen Mandalika Street Circuit in Indonesien stattfinden wird, bringt weitere Unsicherheit in den Titelkampf. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man lieber schon nach Argentinien in Führung liegen.

2.) Ausgeglichenheit

Die Führung in der Weltmeisterschaft wechselte zuletzt munter hin und her zwischen Jonathan Rea und Toprak Razgatlioglu. Alleine in Barcelona lösten sie sich in drei Rennen zweimal gegenseitig an der WM-Spitze ab, wo der türkische Yamaha-Fahrer nun einen Punkt Vorsprung auf seinen britischen Kawasaki-Widersacher hat.

Mit Ducati und dem charismatischen Scott Redding gibt es noch einen aufregenden Nebendarsteller, der unter Umständen noch ein Wörtchen mitreden könnte, falls es zwischen Rea und Razgatlioglu völlig eskalieren sollte. Die bisherigen Sieger der 27 Läufe: Zehnmal Kawasaki, neunmal Ducati, achtmal Yamaha. Noch Fragen?

3.) Harte Bandagen und Dramen

Am vergangenen Wochenende hat sich das spannendste Motorrad-Duell des Jahres in allen Facetten gezeigt. Im ersten Lauf sorgte ein technischer Defekt für eine Nullnummer des im Rennen führenden Razgatlioglu, im Superpole-Race gab es beim Start zudem ein Ellbogen-Duell der beiden WM-Kontrahenten im Sprint auf die erste Kurve. Die harten Bandagen sind auf allen Seiten ausgepackt.

Zusätzliche Würze kam Ende August in Magny-Cours in das Duell, als Rea nach einem verlorenen Duell die Kawasaki-Teamführung dazu aufforderte, gegen Razgatlioglu wegen Track-Limits zu protestieren. Eine Konversation, die von den Mikrofonen der Live-Kameras aufgeschnappt wurde und sich über das Internet rasch verbreitete. Tatsächlich bekam Razgatlioglu damals eine nachträgliche Strafe und Rea dadurch den Sieg.

Wer durch diese Zeilen Lust auf die finalen Läufe der Superbike-WM bekommen hat, der kann sich hier informieren, wo die WSBK-Action live zu sehen ist.