Dani Pedrosa sprach am Donnerstagabend in Donington ausführlich über seine aktuelle Situation im Hinblick auf Gesundheit, Motorrad und Meisterschaft. Der Spanier hat eine schwere Zeit hinter sich, erlitt viele Stürze und Verletzungen. Aber momentan sieht es ganz danach aus, als wäre Pedrosa fit. Zum Thema Fitnesstraining erklärte der Repsol Honda-Pilot: "Ich beginne wieder damit. Das Kniee war schon nach Le Mans wieder mehr oder weniger in Ordnung. Da habe ich mit dem Training begonnen. Dann, in Mugello, habe ich mich an der Hüfte erneut verletzt. Daher musste ich wieder mit allem aufhören."

Aber gerade die Geschichte mit seinem Knie ist schon sehr langwierig, begann eigentlich bei seinem Sturz auf dem Sachsenring vor Rund einem Jahr. Auch wenn er sich davon mehr oder weniger schnell erholen konnte, machte das Knie doch seit dem Schwierigkeiten. "Es war schon am Ende der letzten Saison sehr hart, da dort schon meine Knie-Probleme begannen", erinnerte sich Pedrosa. "Daher habe ich den gesamten Winter damit verbracht, mein Knie wieder in Form zu bringen. Aber es wurde immer schlimmer. Daher dauerte es sehr lange, ehe es wieder gut war. Und dann passierten immer wieder irgendwelche Sachen, gerade als ich wieder dabei war, fit zu werden. Daher hat sich das alles sehr lange hingezogen. Aber im Moment sieht es so aus, als sei ich ok, aber nicht gerade sehr stark."

In Laguna Seca konnte Pedrosa zum ersten Mal seit über einem Jahr gewinnen., Foto: Milagro
In Laguna Seca konnte Pedrosa zum ersten Mal seit über einem Jahr gewinnen., Foto: Milagro

"Natürlich habe ich im Winter keine Fortschritte mit dem Bike machen können und natürlich musste ich mich bei den ersten Rennen erst wieder daran gewöhnen", fasste der Spanier weiter zusammen. "Ich konnte gerade Mal das Motorrad am Wochenende fahren und musste versuchen, das Maximum aus dem Paket des Motorrades und mir herauszuholen. Das war alles. Ich konnte mich nicht darauf konzentrieren, das Bike weiter zu entwickeln. Aber seit Assen probieren wir einige Sachen aus und ich hoffe nun, dass wir bis zum Ende der Saison weiterarbeiten und Fortschritte machen können."

Es geht voran bei der HRC und im Repsol-Team. Pedrosa kündigte weitere Neuerungen und Fortschritte an. "Das ist ein Zeichen dafür, dass sie nachdenken und vieles probieren", lobte er die Honda-Verantwortlichen. "Aber auf der Strecke haben wir noch nicht die Fortschritte gemacht, die wir uns erwartet haben. Daher müssen wir vielleicht bessere Einstellungen finden oder andere Dinge probieren."

Es gab dieses Jahr auch schon Zeiten, in denen Pedrosa alles andere als glücklich aussah., Foto: Repsol Media
Es gab dieses Jahr auch schon Zeiten, in denen Pedrosa alles andere als glücklich aussah., Foto: Repsol Media

"Es gibt immer etwas, was du richtig weiterentwickeln und verbessern musst", erklärte der Ex-Weltmeister weiter. "Aber ich denke, dass wir gar nicht so weit weg sind. Wir kommen schon noch da hin. Aber natürlich, wenn du ein konstant-gutes Gefühl hast und gute Resultat holst, dann verbesserst du dich, auch wenn dein Bike auf dem gleichen Leistungslevel stehen bleibt."

Ob es möglich sei nun mit den Yamahas und Ducatis an jedem Wochenende zu kämpfen, beantworte Pedrosa: "Ich denke, dass wir diesen Punkt jetzt erreichen, ja. Wir dürfen nur nicht aufhören Druck zu machen und müssen versuchen, in diesen Kampf hineinzukommen. Und wenn wir den aufnehmen können, dann können wir das auch jedes Wochenende tun. Aber im Moment müssen wir uns hauptsächlich auf die Trainings konzentrieren und dort das bestmögliche herausholen. Denn wenn wir ein gutes Setup hinbekommen, dann haben wir auch am Sonntag eine ordentliche Chance. Aber wenn wir im Training verwachsen, oder einen schlechten Job machen, dann wird das um einiges schwieriger."

Pedrosa will nicht mehr stürzen., Foto: Milagro
Pedrosa will nicht mehr stürzen., Foto: Milagro

"Natürlich möchte ich nicht mehr stürzen, aber das kannst du nicht kontrollieren und daher musst du einfach pushen. Aber als ich nicht fit und verletzt war und trotzdem fuhr, versuchte ich natürlich nicht zu stürzen, da sich der Schaden dann um ein vielfaches multipliziert hätte."

Auch das britische Wetter ist etwas, worüber sich Pedrosa Gedanken macht. "Das ist immer etwas, was du im Kopf hast, da du dich immer an die Bedingungen anpassen musst. Wenn es regnet, dann musst du auch alles komplett anders einstellen. Schnell musst du auch sein. Ich weiß, dass ich im Trockenen schnell sein kann, weiß aber auch, dass ich meine Rennqualitäten im Nassen verbessern muss. Letztes Jahr war ich am Ende der Saison gar nicht so schlecht, aber nach all den Problemen, die ich gehabt hatte, hatte ich auch ein wenig meines Gefühls für das Nasse verloren. Das muss ich jetzt wieder bekommen."

Mit den Bridgestone-Einheitsreifen ist Pedrosa nicht bedingungslos zufrieden. "Wir fühlen uns ganz wohl, haben aber noch ein paar Schwachstellen", sagte der Spanier. "Diese sind aber wichtig, da es vom Layout der Strecke abhängt, ob du weniger oder mehr Probleme hast. Wenn sie auftreten ist es nicht so einfach, das Limit zu finden. Es ist immer ein Kompromiss. Wir wollen uns in diesem Bereich natürlich verbessern und dass die Reifen besser zum Motorrad passen."

An die Meisterschaft will Pedrosa nicht unbedingt mehr denken. "Ich denke, dass das schwierig wird. Es sieht ganz danach aus, als wären die beiden Yamaha-Jungs voll auf diesen Kampf konzentriert. Und die beiden sehen nicht so aus, als würden sie irgendeinen Fehler machen."