Wenn die Piloten der MotoGP eine Art von Witterungsbedingungen gar nicht mögen, dann sind es die gemischten, wenn es nicht ganz richtig nass und nicht ganz richtig trocken ist. Zwar begann das Freitagstraining der Königsklasse in Donington bei ganz nasser Strecke, doch es zeigte sich bald die Sonne, wodurch aus einem ganz nassen Kurs ein teilweise nasser und teilweise feuchter wurde, der schließlich sogar trockene Flecken zeigte und überall rutschig war. Es galt also vorsichtig zu agieren, wobei die Piloten nicht den Eindruck erweckten, als wollten sie nur zögerlich am Gas drehen - sogar Gabor Talmacsi zeigte sich mit dem zwischenzeitlichen fünften Platz in Gasgeber-Laune. Die Bedingungen wurden kontinuierlich besser, die Linie trockener und am Ende entschied das beste Timing und die verwegenste Fahrt in der letzten Runde darüber, wer die schnellste Runde drehte.

Marco Melandri wagte am Ende sogar eine Ausfahrt mit Slicks, um das Feld ein wenig zu überraschen. Der Italiener hatte sich aber beim Timing vertan und kam mit den profillosen Reifen zu spät zu Start und Ziel, um noch eine fliegende Runde zu starten. Damit war es Dani Pedrosa, der sich mit einer Runde in 1:38.627 Minuten die Bestzeit schnappte und Casey Stoner um zweieinhalb Zehntelsekunden hinter sich ließ, der die letzten Minuten des Trainings gar nicht bestritten hatte. Der Australier hatte auf eine Ausfahrt bei besten Bedingungen verzichtet und war trotzdem Zweiter geworden. Valentino Rossi, Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo rundeten die Top Fünf ab, die alle innerhalb einer halben Sekunde lagen.

Für Melandri reichte es trotz der verpassten Slick-Runde noch zu Platz sechs. Ebenfalls noch innerhalb von einer Sekunde zur Spitze waren Mika Kallio und Colin Edwards geblieben. Toni Elias und Nicky Hayden hatten es noch in die Top Ten geschafft. Lokalmatador James Toseland wurde hinter Loris Capirossi Zwölfter. Der Brite blieb am Ende der Session auf der Strecke stehen, womöglich mit leerem Tank, da er wenige Minuten vor Ende der Session an die Box gerufen wurde, mit einem Verweis auf die wenige verbleibende Zeit aber durch die Boxengasse fuhr und einfach weitermachte. Talmacsi, Chris Vermeulen, Randy de Puniet, Alex de Angelis und Niccolo Canepa belegten die letzten fünf Positionen.