Für Valentino Rossi war nach dem Rennen auf dem Sachsenring klar, dieses Rennen hatte allen Spaß gemacht, immerhin hatten die vier besten Fahrer der WM sehr eng miteinander gekämpft. Am meisten Spaß hatte aber wohl er selbst gehabt, immerhin gewann er am Ende. "Wir wussten, dass die Anderen heute schwer zu schlagen sein würden, also bin ich sehr zufrieden mit diesem Sieg. Ich bin gut gefahren und das Team hat das ganze Wochenende perfekt gearbeitet, um die richtige Abstimmung zu finden", erzählte er. Rossi war mit vielen Dingen zufrieden. Sein Start war gut gewesen, der Kampf mit Casey Stoner auch und zur Rennmitte konnte er dann voll pushen, was ihm noch mehr Spaß machte. Der Endkampf mit Lorenzo war für den Italiener dann nur mehr "unglaublich" und er musste alle Stärken ausspielen, um zu gewinnen.

"Vor allem weil er mich überholt hat, als ich nicht damit rechnete. Zum Glück konnte ich zurück überholen und dann eine perfekte letzte Runde ohne Fehler fahren. Heute lief alles gut, meine M1 und meine Bridgestones, also danke und gut gemacht an alle", sagte Rossi, der die Yamaha in diesem Jahr einfach nur fantastisch findet. Seinen größer gewordenen Vorsprung in der WM nahm er natürlich auch gerne mit und freute sich schon auf Donington, wo er gerne fährt und ein paar sieglose Rennen dort gerne vergessen machen will. Für Davide Brivio stand aber erst einmal der Kampf vom Sonntag im Vordergrund, der ihn durchaus mitgenommen hatte. "Valentino fuhr heute sehr stark, um zu gewinnen und er musste alles abrufen, damit er den Angriff unseres Teamkollegen abwehren konnte", meinte Rossis Team Manager, der Jorge Lorenzo zu seinem guten Rennen gratulierte.

Lorenzo der Kämpfer

Der angesprochene Spanier selbst hatte ein hartes Rennen erlebt, da er auf dem engen, winkeligen Kurs überall mit seinem Körper arbeitete, um alles herauszuholen. "Heute die Pace von Valentino zu halten, war eine Herausforderung für mich, vor allem weil ich nach Laguna nicht voll fit bin. Ich freue mich also, dass ich ihn bis zum Ende fordern konnte", berichtete Lorenzo. Rossi zu überholen sei besonders schwer gewesen und er bedauerte, dass er es erst so spät tat, weil er dachte, dass noch mehr Runden zu fahren gewesen wären. "Ich hatte gehofft, ihn zu überholen und dann wegzuziehen, aber das funktionierte heute nicht."

Dass er wieder einen engen Kampf verloren hatte, enttäuschte Lorenzo schon ein wenig, doch er baute sich daran auf, dass er gegen seinen Teamkollegen kämpfen konnte, was ihn angesichts von Rossis Erfahrung doch stolz machte. "Der zweite Platz ist heute wichtig und wir haben in der WM noch einen weiten Weg." So sah es auch Daniele Romagnoli, der seinem Schützling durchaus noch Chancen im Titelkampf einräumt, immerhin trennen ihn nur 14 Punkte von Rossi. Platz zwei von Lorenzo hatte er brillant gefunden. "Jorge fuhr ein tolles Rennen und das Team leistete gute Arbeit, indem es die richtige Abstimmung und den richtigen Reifen fand. Wenn man bedenkt, dass er nicht voll fit ist, müssen wir beeindruckt sein, dass er heute bis zum Ende kämpfen und Valentino bis zur letzten Runde Druck machen konnte - und das auf höchstem Niveau", sagte der Team Manager.