Bevor es am kommenden Wochenende in Jerez an das zweite Saisonrennen geht, beteuert Valentino Rossi weiter, dass er in Katar zwar nicht das Ergebnis holen konnte, das er sich gewünscht hatte, aber er will dennoch einige positive Dinge mitgenommen haben. Dazu gehören auch die Stärke der Yamaha und der Reifen von Bridgestone. In Jerez wird er sich mit einem fünften Platz aber nicht zufrieden geben, immerhin hat er dort bereits sechs Mal gewonnen, zum letzten Mal im Vorjahr. Als Indiz dafür, dass er sich etwas mehr erwarten darf, sieht er die Tests auf der Strecke vor Saisonbeginn.

"Wir haben beim Test in Jerez im Februar gute Arbeit geleistet und ich hatte Spaß auf der Maschine, also freue ich mich jetzt auf das Rennen dort. Es ist eine tolle Strecke, sie ist sehr technisch und normalerweise passt sie gut zu unserer Maschine", meint er. Er ist sich aber auch bewusst, dass noch einiges zu tun sein wird, weswegen er die wenigen Trainingsstunden am Wochenende optimal nutzen möchte, um das Paket aus Maschine und Reifen noch feiner abzustimmen.

"Jerez ist eine tolle Strecke für mich und ich hatte dort in der Vergangenheit wunderbare Rennen, inklusive eines schönen Sieges im Vorjahr; ich fahre dort immer gerne", sagt er. Was ihn besonders freut, ist die Tatsache, dass das Rennen wieder zu normalen Zeiten stattfinden wird, auch wenn ihm das Nachtrennen durchaus Spaß gemacht hat. "Ich habe mich in Spanien immer zuhause gefühlt. Am wichtigsten ist aber, dass es in Jerez immer eine tolle Atmosphäre gibt, da die Fans von überall aus Spanien kommen. Es ist wie eine große, verrückte Party."

Jorge Lorenzo hat einen Podestplatz im Gepäck, Foto: Fiat Yamaha
Jorge Lorenzo hat einen Podestplatz im Gepäck, Foto: Fiat Yamaha

Noch etwas größer könnte die Party für Jorge Lorenzo werden, der nicht nur nach Hause kommt, sondern auch einen zweiten Platz vom Saisonauftakt im Gepäck hat. "Katar war unglaublich und etwas, das ich nie vergessen werde. Ich habe mich seitdem großartig gefühlt und bin wegen des nächsten Rennens schon aufgeregt; ich hätte nie gedacht, dass ich in meinem nur zweiten Rennen in der MotoGP schon in so einer tollen Position in der WM sein würde", erklärt er. Dass es nun nicht gleich so weitergehen muss, darüber ist er sich aber im Klaren. Denn es ist eben doch erst sein zweites Rennen, weswegen er weiß, dass im Training alles stimmen muss, damit es wieder auf das Podest geht.

Aber auch er hat die Tests im Februar in guter Erinnerung, will er damals doch eine seiner besten Runden des ganzen Winters gefahren haben. "Da war schlechtes Wetter und ich hoffe, ich kann diesmal noch schneller sein." Wie es ist, in Jerez zu gewinnen, weiß er aus der 250er, wo er 2006 und 2007 ganz oben auf das Treppchen steigen durfte. "Ich habe also tolle Erinnerungen an die Rennen dort. Jerez ist ohne Zweifel eine spezielle Strecke für mich; es ist meine Heimat, ich kenne es sehr gut und es ist die Strecke, wo ich 2002 meinen ersten Grand Prix gefahren bin. Es ist auch der Ort, wo ich erstmals die Lorenzo's Land Flagge gehisst habe", erzählt der Spanier. Das technisch anspruchsvolle Layout gefällt ihm auch, da dort noch der Fahrer den Unterschied macht und nicht die schnellste Maschine. "Ich fühle mich recht anders als voriges Jahr, wenn ich jetzt zu einem Rennen in Spanien komme. Damals war ich in der 250er, jetzt bin ich ganz oben und stehe im Rampenlicht."

Die beiden Team Manager in der geteilten Yamaha-Garage erachten den Europa-Auftakt generell als wichtig. Davide Brivio, der Rossi betreut, will die Erkenntnisse anwenden, die beim ersten Rennen gesammelt wurden - vor allem bei den Reifen. "Wir wissen, dass unser Paket viel Potential hat, da die M1 auf hohem Niveau unterwegs war und die Bridgestone-Reifen das Rennen gewonnen haben. Wir müssen die beiden Dinge so schnell wie möglich gut zusammenarbeiten lassen", sagt er. Daniele Romagnoli, der für Lorenzo verantwortlich ist, will darauf schauen, dass alle mit den Füßen am Boden bleiben und dass sein Schützling trotz der großen Aufmerksamkeit in Spanien entspannt arbeiten kann. "Er hat in Katar aber tolle Arbeit geleistet und es ist klar, dass wir ihm nicht zu viel beibringen müssen; er ist sehr intelligent und sehr darauf konzentriert, was er zu tun hat."