Der Aufschrei in der MotoGP war groß, nachdem Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta in Motegi den Einheitsreifen formal vor der Grand Prix Commission vorgeschlagen hatte. Mittlerweile rudert Ezpeleta selbst ein wenig zurück. "Noch ist nichts entschieden, aber heute ist der Einheitsreifen weniger wahrscheinlich, als er es in Motegi war. Ich bin der Erste, der in der Königsklasse des Zweiradsports lieber offenen Wettbewerb hat. So konnten wir aber nicht weitermachen", sagte Ezpeleta der Gazzetta dello Sport.

Mit seinem Vorschlag habe er sein Ziel aber erreicht, wie er meinte. Denn er wollte, dass die betroffenen Firmen ihre eigenen Interessen zur Seite stellen, damit die Weltmeisterschaft wieder interessanter wird. "Die Entscheidung, die am nächsten Samstag vor dem Rennen in Malaysia getroffen wird, ist noch unklar. Aber an diesem Punkt sieht es so aus, als ob die Dinge so bleiben, wie sie sind", sagte der Dorna-Chef. Grund für seine Annahme ist das Verhalten der Reifenfirmen, nachdem der Vorschlag gemacht wurde.

"Plötzlich war die Situation anders. Michelin, wo in der Vergangenheit immer gesagt wurde, dass man an einem Einheitsreifen nicht interessiert sei, sagte, dass man einen Schritt zurückgehen könne, nachdem man die Situation betrachtet hatte. Denn wenn man den Rennsport verließe, wären 30.000 Arbeitsplätze in Gefahr. Also investieren sie lieber etwas mehr Geld in den Sport, damit sie die Situation verbessern." Gegenüber Bridgestone erklärte Ezpeleta, dass ein Einheitsreifen nicht heißen müsse, dass die Marke mit dem besten Namen automatisch den Zuschlag erhält und einer der beiden großen Hersteller dadurch völlig weg wäre. "Es ist also besser, eine Übereinkunft zu finden. Ich denke, das haben sie. Im Endeffekt lege aber ich die Regeln fest", meinte der Dorna-Chef.