An der Spitze mag die Weltmeisterschaft bereits recht eindeutig aussehen, aber dahinter herrscht noch ein Wettkampf darum, wer sich in die Top Drei fahren kann. Valentino Rossi ist als Zweiter ebenso wenig durch wie Dani Pedrosa als Dritter. Und vor allem Pedrosa hat noch ehrgeizige Konkurrenz im Nacken, denn die beiden Suzuki-Piloten Chris Vermeulen und John Hopkins waren in den vergangenen Rennen stark unterwegs. Hopkins sieht seine Chancen auf die Top Drei als realistisch an. "Im Moment fahre ich mir für Suzuki den Hintern ab und ich bin hoffnungsvoll, dass ich dritter in der WM werden kann. Ich denke, es ist realistisch, aber Dani würde natürlich ein paar Fehler machen müssen und ich müsste jede Woche auf dem Podest stehen", sagte er den Motorcycle News.

Was für Hopkins noch als Problem hinzukommt, ist, dass Pedrosa auf den kommenden Strecken bislang recht gut unterwegs war. Wen er aber auch schlagen muss, ist sein Teamkollege, denn Vermeulen war zuletzt oft sogar stärker als Hopkins. Der Amerikaner spricht von einer gesunden Konkurrenz. "Wir kämpfen beide darum, Dani zu erwischen, damit wir Dritter werden, also dürften wir uns gegenseitig antreiben." Auf was er außerdem baut, ist eine neue Vorderradgabel, die er in Misano getestet hat und die ihm über die Bodenwellen ein besseres Gefühl gab. Da es in Estoril auch einigermaßen wellig ist, geht er davon aus, dort ein gutes Rennen haben zu können.

Was genau anders ist, kann er aber nicht sagen. "Es war ein neues Gabelsystem. Ich weiß nicht einmal, was anders war. Sie haben es mir einfach gegeben und mich gebeten, einige Runden damit zu drehen. Es gibt eine neue Konfiguration in der Gabel und es hat in Misano toll funktioniert. Ich hatte es schon in Brünn ausprobiert, aber in Misano war es besser. Deswegen werde ich in Portugal gleich damit loslegen", erklärte Hopkins. Was ihm besonders gefiel, war, dass das Hüpfen über die Bodenwellen mit der neuen Gabel weg war und er dadurch härter in die Kurven gehen konnte.

Den Kampf gegen Casey Stoner erwartet er sich deswegen aber nicht einfacher, denn Schwächen am Paket aus dem Australier, der Ducati und den Reifen sind für ihn immer schwerer zu finden. "Er fährt extrem gut und er hat ein gutes Paket, ich freue mich aber auf Estoril. Es ist eine Strecke, die ich genieße. Sie ist sehr eng und ich denke, sie wird auf die aktuelle Suzuki passen. Ich finde mich dort gut zurecht und mit ein paar späten Bremsmanövern könnten wir vielleicht etwas gegen ihn ausrichten."