85 Punkte beträgt Casey Stoners WM-Vorsprung nach dessen Sieg in Misano und Valentino Rossis Ausfall an gleicher Stätte. Sollte der Abstand nach dem Rennen in Portugal auf 100 geklettert sein, wäre Stoner Weltmeister. Der Begriff WM-Titel ist für ihn trotzdem noch ein Fremdwort und er hat nach wie vor nicht vor, seinen Zugang irgendwie zu verändern. "Ich nehme es immer noch Rennen für Rennen", meinte er bei der Pressekonferenz nach der Siegerehrung und hatte zuvor dem italienischen Fernsehen erklärt, dass er den Titel erst hat, wenn es mathematisch keine andere Möglichkeit gebe.

Dass seine Gegner, Valentino Rossi und Dani Pedrosa, diesmal etwas Pech hatten, war auch ihm nicht entgangen. Deswegen erlebte er das Rennen aber nicht als einfacher. "Es war unglücklich, was passiert ist. Ich musste aber immer noch vorne fahren und mein Rennen durchbringen. Ich hatte genug zu tun. Die Strecke ist sehr schwer und das Wetter war sehr heiß. Es hat sich angefühlt wie zwei Rennen", sagte er. Außerdem hatte er vorher noch ein paar Zweifel, da man am Samstag zunächst eine gute Abstimmung hatte, die aber wieder verlor. "Es wurde aber wieder besser. Ich habe dem Team vertraut und sie haben einen super Job gemacht. Das Rennen war schwer, aber wir haben uns reingehängt und es hat sich ausgezahlt."

Für Chris Vermeulen hatte sich ausgezahlt, beim Start voll auf Angriff zu gehen, denn er war nach der ersten Kurve schon Vierter. Das brachte ihn seinem Ziel, dem Podium, näher. "Das ist immer das Ziel. Aus der dritten Reihe war es aber schwer", meinte der Australier. Durch den guten Start war das Leben aber etwas leichter. "Ich musste dann Valentino und John überholen, das war kein einfaches Unterfangen. Es ist mir aber gelungen und danach habe ich überlegt, ob ich Casey noch kriege. Einmal hatte ich ihn fast, aber er war nicht zu schlagen", sagte Vermeulen. Trotzdem war er zufrieden, da Maschine und Reifen gut gelaufen waren.

John Hopkins würde die Podestbesuche gerne öfter wiederholen, Foto: Rizla Suzuki
John Hopkins würde die Podestbesuche gerne öfter wiederholen, Foto: Rizla Suzuki

Ähnlich glücklich wirkte auch der zweite Suzuki-Fahrer auf dem Podest. "Hoffentlich können wir das in den letzten Rennen des Jahres zur Gewohnheit machen", erklärte John Hopkins. Was ihn aber etwas wurmte, waren die vier verlorenen Punkte gegenüber Vermeulen. Denn die beiden liegen in der WM Kopf an Kopf und nähern sich immer mehr Platz drei. Für Vermeulen ist das zwar nicht so wichtig, aber Hopkins würde gerne noch in die Top Drei vordringen. "Es ist aber schön, wieder vorne mitzumischen. Es hat alles sehr gut funktioniert, danke an das Team dafür. Casey und Chris waren heute aber einfach etwas zu schnell. Das Resultat ist trotzdem gut", sagte er, bevor er noch einmal allen, und besonders seiner Verlobten, dankte. Ordnung muss schließlich sein.