Der schwere Unfall in Barcelona war einer zuviel. Oliver Jacque hat entschieden, nicht mehr in der MotoGP-Serie anzutreten und stattdessen als Testfahrer für Kawasaki ins zweite Glied zu rücken. An seine Stelle tritt Anthony West. Der 25-jährige Australier wird schon beim Großen Preis von Großbritannien die Ninja ZX-RR des Werksteams fahren. Kawaski bestätigte heute in einer Pressemitteilung, dass West einen Vertrag bis Saisonende erhält.

"Ich hatte mehrere Crashs in dieser Saison, oft mit ernsthaften Verletzungen. Und jetzt fühle ich mich müde und physisch eingeschränkt", erklärte Jacque die Gründe seines Rücktritts. "Mein Körper hat mir gesagt, dass es Zeit ist, etwas anderes zu machen." Bei Kawasaki wird man sehr froh über diese Lösung sein. So kann das Team in Doningten neben Randy de Puniet endlich wieder einen zweiten Fahrer aufbieten und Jacque gilt als jemand, der ein Motorrad sehr gut weiterentwickeln kann. Zudem ist der eigentliche Testfahrer Naoki Matsudo ebenso aufgrund von Verletzungen derzeit nicht einsatzbereit.

Vor allem durch seine beiden Siege in der Supersport-Siege in Silverstone und letzte Woche in Misano konnte West die Kawaski-Chefs überzeugen, dass er die richtige Wahl für die Nachfolge von Jacque ist. Dabei machte er innerhalb kürzester Zeit den Sprung von der 250ccm-Klasse über die 600er Maschinen in der Supersport Serie zu den großen Maschinen in der MotoGP. Für West ist das aber kein Nachteil. Ich fühle mich natürlicher auf den großen Maschinen. Ich passe da besser drauf. Auch sein erster Eindruck von der ZX-RR sei sehr positiv gewesen. "Sie hat sich von Anfang an gut angefühlt. Viel einfacher zu fahren als ich gedacht habe."

Dennoch steckt sich West erst einmal kleine Ziele. Für den Rest der Saison ist mein Ziel, konstant zu fahren, ein paar gute Resultate und nicht gleich zu crashen!" Seine erste Gelegenheit sich auszuzeichnen wird West wohl schon in Donington haben. Denn für das Wochenende ist dort Regen angesagt und der Australier gilt als Spezialist im Nassen.