Die Planlosigkeit der schnellsten Qualifyier in Mugello war bezeichnend für die 60-minütige Session, die sich kurz zuvor ereignet hatte. Denn eigentlich war keinem klar, was an Wetter noch kommen würde. Wenn es geschneit hätte, wäre wohl auch keiner überrascht gewesen. "Wir wussten nicht, was passieren wird, ob es regnen oder trocknen würde", meinte Stoner, der sich nach Ende des meteorologischen Verwirrspiels ganz vorne fand. "Nach meiner schnellsten Runde kam ich herein und wollte warten, dass es trocknet. Dann kam aber wieder der Regen und ich habe die Daumen gehalten, dass es so bleibt", sagte der Australier.

Doch abermals schlug das Wetter um und Stoners gute Laune wurde etwas getrübt. Denn er fühlte sich zunächst schon recht sicher, wie er zugab. Doch mit dem besseren Wetter fielen auch wieder die Zeiten. "Es wurde besser und ich hatte Glück, dass meine Zeit gehalten hat", gestand er. Stoner war zur Absicherung selbst noch einmal ausgerückt, um vielleicht noch eine Verbesserung seiner Zeit zu erreichen, aber das gelang ihm genauso wenig wie den anderen. Allerdings war er im Nachhinein davon überrascht, denn als er seine Bestzeit gefahren hatte, waren seine Reifen schon recht abgenutzt, weswegen er sich eigentlich sicher war, dass ihn noch jemand überholen würde - doch nicht einmal er selbst konnte sich einholen.

Die allgmeine Planlosigkeit in Bezug auf das Wetter setzte sich auch bei Chris Vermeulen fort. "Ich weiß nicht, was das für Bedingungen waren - halb nass, halb trocken?", fragte er. Da der Australier aber schnell war, muss es doch eher nass gewesen sein - auch die Strecke sah danach aus. Ihn ereilte dann zur Halbzeit das gleiche Schicksal wie Stoner. "Wie Casey kam ich herein und wollte Slicks drauf tun. Aber zwei Minuten später kam der Regen und dann wurde es wieder trocken", erzählte er. Seiner Meinung nach, hätte er aber noch eine Chance auf Pole gehabt, wäre er am Ende der Session 20 Sekunden früher auf der Strecke gewesen. "Dann hätte ich noch eine Runde rein bekommen. Es wurde so schnell trocken, da hätte sich noch etwas ausgehen können."

Um den Klub der Planlosen zu vervollständigen, gesellte sich auch Valentino Rossi nach dem Qualifying als Dritter vor die Mikrophone und konnte mit den Wetterwechseln, die gerade hinter ihm lagen, nicht viel anfangen. "Das war das schlimmste für ein Qualifying. Ein nasser Beginn, dann war es trocken, dann wieder nass", meinte er. Doch das war für ihn nur die Spitze des Eisberges. "Hier gibt es sehr viel Wind und dadurch trocknet es schnell. Deswegen war es schwer abzuschätzen, wie trocken es werden würde. Als der Regen wieder kam war ich nur Achter und das war schlecht", erzählte er. Doch es wurde ja noch einmal trocken und gleichzeitig hatte Rossi einen besseren Reifen gefunden. "Der war dann wirklich gut und ich kam noch nach vorne. Jetzt hoffe ich morgen für alle Fahrer und alle Fans auf gutes Wetter."