Die ersten Saisonrennen waren für den Reifenproduzenten Michelin nicht gerade überwältigend. Außer einem Sieg von Valentino Rossi in Jerez musste man sich immer der Konkurrenz von Bridgestone geschlagen geben - und das teilweise sogar deutlich. In Mugello soll ein neuer Vorderreifen nun eine Trendwende bringen. "In Mugello ist der Vorderreifen besonders wichtig, also sollte das gut für unseren neuen 16 Zoll Reifen sein, der es den Fahrern erlaubt, aggressiv in die Kurven zu gehen. Wir sind zuversichtlich, dass der Reifen in Mugello gut funktionieren wird, denn es gibt viele Kurveneingänge in Abwärts-Passagen, wo die Fahrer das Vertrauen und den Grip brauchen, um anzugreifen", erklärt Jean-Philippe Weber.

Vorteil der neuen Entwicklung ist, dass sie auch bei maximalem Winkel immer noch die gleiche Auflagefläche bietet wie beim Fahren auf der Geraden. "Wenn ein Fahrer also sehr aggressiv ist, spät in die Kurven reinbremst, bleibt die Auflagefläche gleich groß, also ist er zuversichtlicher, weil er immer weiß, womit er es zu tun hat", meint Weber. Und noch weitere Vorteile hat der 16-Zoller im Vergleich zu dem mit 16,5 Zoll. So lässt sich einerseits die Richtung leichter ändern, was in Mugello von großer Wichtigkeit ist und dann ist er auch noch fünf Prozent leichter, wodurch weniger Fliehkräfte wirken und die Maschine zusätzlich beweglicher wird.

Doch Weber musste auch eingestehen, dass der Hinterreifen von besonderer Bedeutung ist, da man viel Zeit auf der Reifenkante verbringt und dabei einen guten Grip benötigt, um den Speed zu halten. Nun hatte aber Valentino Rossi nach Le Mans gesagt, dass Bridgestone gerade bei den Hinterreifen weit voraus sei. Weber meint da zu nur, dass die Fahrer bislang eine guten Balance zwischen Vorder- und Hinterreifen hatten und dass diese in Mugello besonders entscheidend sei. "Denn die Aufwärts- und Abwärts-Passagen machen die Gewichtsverlagerung sehr wichtig. Der Unterschied zwischen Verlagerungen von vorne nach hinten ist viel höher als auf anderen Strecken." Zumindest kann Weber aber vermelden, dass die Ummantelung der Hinterreifen weiter verbessert wird und die Daten aus Shanghai und Le Mans eine wichtige Rolle für die Vorbereitung auf Mugello gespielt haben. Vielleicht hat sich also wirklich etwas getan.