Nach dem Rennwochenende in Le Mans war wieder Testen angesagt. Diesmal bleiben die Teams sogar zwei Tage im Ort des Rennens, um an Verbesserungen für ihre Maschinen zu arbeiten. Am Montag konnten sie dabei sogar in zwei Richtungen testen. Denn am Morgen war die Strecke noch feucht und dadurch ideal geeignet, um das Setup für Regen und nasse Bedingungen zu verbessern und am Nachmittag trocknete es dann auf und wurde wärmer, was auch Arbeit unter normalen Bedingungen zuließ.

Die schnellsten inoffiziellen Zeiten fuhren Dani Pedrosa, John Hopkins und Casey Stoner, die alle in 1:35.0 um den Kurs kamen. Da die Zeiten aber inoffiziell sind und außerdem das Testen im Vordergrund stand, hat das nicht besonders viel zu bedeuten. Wichtiger waren die gewonnenen Erkenntnisse. "Wir haben heute nach ein paar Setup-Verbesserungen gesucht und wollten das Beste aus der trockenen Strecke machen, denn seit dem IRTA-Test in Jerez hatte ich nicht mehr so viel trockene Testzeit", meinte etwa Pedrosa.

Er konnte dann auch von erzielten Verbesserungen berichten, worin die genau bestanden, verriet er aber nicht. Nur so viel konnte er sagen: "Wir hatten kleine Probleme in China und manchmal auch an diesem Wochenende, also ist es wichtig, die Dinge weiterzubringen, bevor es nach Mugello geht." Daran mitarbeiten konnte auch Nicky Hayden, der sich bei seinem Sturz im Rennen die Rippen angeschlagen hatte und bei dem es zunächst unwahrscheinlich erschien, dass er würde testen können. "Ich bin froh, nach gestern wieder auf der Maschine zu sitzen. Die Ärzte haben gesagt, dass ich die Situation sicher nicht verschlimmern würde, wenn ich fahre und mit dem Schmerz zurecht komme. Und es ist offensichtlich, dass ich im Moment an einigen Dingen arbeiten muss - wir beide, das Team und ich", sagte Hayden.

Loris Capirossi musste nicht nur an den Reifen arbeiten, Foto: Ducati
Loris Capirossi musste nicht nur an den Reifen arbeiten, Foto: Ducati

Ganz wohl fühlte er sich aber trotzdem nicht, während er weiter daran werkte, die Vibrationen in den Kurven wegzubekommen. "Wir hatten hier einige - auch gestern im Regen", meinte Hayden, der am Ende mit neun Zehnteln Rückstand den neunten Platz belegte. Auch am Dienstag will der Amerikaner wieder auf die Maschine steigen, um weiter an der Eliminierung der Probleme zu arbeiten.

Bei Ducati lag der Fokus auf den Reifen, das Team musste allerdings warten, bis die richtigen Bedingungen dafür herrschten. "Am Morgen dachte ich schon, das Wetter würde wieder seinen Spaß mit uns treiben und ich denke, wir hatten gestern wirklich schon genug Regen", erzählte Casey Stoner im Nachhinein. Als die Strecke dann aber auftrocknete, konnte die Arbeit voll in Angriff genommen und das vorgesehene Programm durchgebracht werden. "Wir haben einige [Reifen] gefunden, die uns passen und wir haben den Technikern von Bridgestone unser Feedback gegeben, damit wir die bestmöglichen Vorbereitungen für Mugello treffen können, das eine meiner Lieblingsstrecken ist."

Auch Loris Capirossi, der mit vier Zehnteln Rückstand Platz sechs belegte, war mit seinem Testtag zufrieden. "Wir haben einige Vorder- und Hinterreifen probiert und wir haben einige interessante Dinge entdeckt", sagte er. Doch der Italiener hatte neben den Reifen noch ein paar andere Dinge auszusortieren, die ihm in dieser Saison bislang Probleme bereitet haben. "Wir haben auch am Motormanagement und der Traktionskontrolle gearbeitet und dabei nützliche Fortschritte erzielt, die mich für Mugello zuversichtlich stimmen", sagte Capirossi, der sich auf sein Heimrennen bereits freut, weil ihm das Streckenlayout besser liegt als jenes in Le Mans.

Ebenfalls eifrig für sein Heimrennen gearbeitet hat Valentino Rossi. Der Italiener spulte 66 Runden ab und kam hinter Toni Elias auf die fünftschnellste Zeit, drei Zehntel hinter Pedrosa, Hopkins und Stoner. Der fleißigste Fahrer war allerdings Carlos Checa. Der Spanier drehte 76 Runden und war am Ende Siebtschnellster. Hinter ihm platzierten sich noch Colin Edwards, Marco Melandri, der von Honda ein Werkschassis zur Verfügung gestellt bekam, der bereits angesprochene Nicky Hayden und Makoto Tamada. Von Chris Vermeulen wurde keine Zeit ermittelt und Sylvain Guintoli musste auf Anraten des Teams auf den Test verzichten. Denn bei seinem Highsider im Rennen am Sonntag hatte er sich die Ellbogen und einen Oberschenkel angeschlagen.

Die inoffiziellen Zeiten des Testmontags in Le Mans

1 Dani Pedrosa Repsol Honda Team 1m 35.0s 70 Runden
2 John Hopkins Rizla Suzuki MotoGP 1m 35.0s unbekannt
3 Casey Stoner Ducati Marlboro Team 1m 35.0s 44
4 Toni Elias Honda Gresini 1m 35.1s 58
5 Valentino Rossi Fiat Yamaha Team 1m 35.3s 66
6 Loris Capirossi Ducati Marlboro Team 1m 35.4s 50
7 Carlos Checa LCR Honda 1m 35.4s 76
8 Colin Edwards Fiat Yamaha Team 1m 35.6s 59
9 Marco Melandri Honda Gresini 1m 35.7 66
10 Nicky Hayden Repsol Honda Team 1m 35.9s 40
11 Makoto Tamada Tech 3 Yamaha 1m 36.6s unbekannt
12 Chris Vermeulen Rizla Suzuki MotoGP unbekannt