Die Stimmung ist gut bei Kawasaki-Pilot Randy de Puniet. Er hat in der Türkei sein bislang bestes Ergebnis in der MotoGP geholt und beim Test nach dem Rennen laut eigenen Angaben gute Fortschritte erzielt. Trotzdem liegt ein leichter Schatten über seinem Gemüt, der mit jener Strecke zusammenhängt, die als nächstes auf dem Kalender steht. "Auch wenn der Kurs in Shanghai beeindruckend ist, was die Einrichtungen betrifft, so ist die Strecke selbst nicht wirklich inspirierend. Nach meiner Meinung als Fahrer, ist sie tatsächlich sogar eine der schlechtesten Strecken auf der wir fahren, weil sie einfach nur langweilig ist", betont der Franzose.

So beschreibt de Puniet den Shanghai International Circuit als zwei lange Geraden, die durch meist langsame Kurven verbunden werden. "Der schwierigste Teil ist Kurve 14, wo man mit beinahe 300 km/h am Ende der Gegengeraden ankommt. Um durch diese Kurve sicher durchzukommen, muss man die Maschine fast stoppen, bevor man einlenkt - und es ist recht schwer, den richtigen Bremspunkt abzuschätzen." Deswegen steht für ihn eine schnelle Maschine mit einer guten Balance ebenso auf der Liste der wichtigen Dinge, wie ein guter Platz im Qualifying, da es nicht sehr viele Überholmöglichkeiten gibt. Sollte sein Plan aufgehen, rechnet de Puniet mit einem Platz unter den Top Ten.

Anders sieht die Sache bei Olivier Jacque aus. Nach einem seiner Meinung nach recht positiven Start in die Saison lief in Jerez nicht viel zusammen und der von ihm verschuldete Massensturz in der Türkei hat die Dinge nicht unbedingt besser gemacht. "Was kann ich sagen; ich habe es vermasselt, indem ich in der ersten Runde gestürzt bin." Am Testmontag war er dann auch dementsprechend gezeichnet - psychologisch wie auch physisch, wie er meint. "Aber die Verletzungen heilen und ich muss jetzt nur über dieses Wochenende in Shanghai nachdenken", sagt Jacque.

In Gedanken daran, stellten sich einige Parallelen und einige Unterschiede zu seinem Teamkollegen de Puniet heraus. So glaubt auch Jacque, dass er unter die ersten Zehn fahren kann, seine Einstellung gegenüber der Strecke ist dafür eine andere. "Ich mag diesen Kurs und ich habe gute Erinnerungen an meinen zweiten Platz im Nassen, als ich 2005 für Alex Hofmann eingesprungen bin. Ich denke, es wird diesmal schwierig werden, dieses Resultat zu wiederholen, aber das wird mich nicht davon abhalten, es zu versuchen."