Es hängen ein paar Fragezeichen über dem kommenden MotoGP-Lauf in der Türkei. Wer kann sich am schnellsten an die Strecke anpassen, gab es dort doch keine Testfahrten. Wer findet am schnellsten die passenden Reifen und wird jemand anderes als Marco Melandri gewinnen? Ein jemand, der alle drei Fragen gerne positiv für sich beantworten würde, ist Valentino Rossi. Dabei gibt es nur ein Problem. "Die nächsten beiden Rennen in der Türkei und in China mag ich nicht besonders und ich habe in Istanbul noch nie gewonnen. Es ist aber ein großartiger Kurs mit einigen sehr schnellen Kurven", sagt der Italiener.

Sollte die Maschine aber gut funktionieren, so sieht er großen Spaß auf sich zukommen, lediglich Fehler wie im Vorjahr sollte er vermeiden. "Das hat mich die Chance auf das Podium gekostet, aber denselben Fehler mache ich dieses Jahr nicht mehr. Wir führen zwar in der Meisterschaft, aber es ist eine lange Saison und wir müssen zusehen, dass wir in jedem Rennen auf das Podest kommen", erklärte Rossi. In den kommenden Rennen könnten ihm dabei aber etwas die PS fehlen, weil die Strecken mit langen Geraden aufwarten. "Wir haben in Jerez ein paar neue Dinge probiert, um das zu verbessern und ich weiß, dass Yamaha in Japan sehr hart gearbeitet hat, also haben wir in diesem Bereich in der Türkei hoffentlich eine Verbesserung."

Doch nicht nur die PS sondern auch die Reifen sind ein Fragezeichen. "Das ist das erste Mal in dieser Saison, dass wir auf einer Strecke unterwegs sind, auf der wir nicht getestet haben. Mit den neuen Beschränkungen wird es sehr wichtig, die richtigen Entscheidungen zu treffen und wir wissen auch nicht, wie das Wetter wird", erzählte Rossi. Auch sein Teamkollege Colin Edwards sieht die Reifenfrage als einen der möglichen Problemfaktoren, das aber für alle. "Es wird sicher viel über die Reifen in Istanbul geredet werden, aber wir sitzen alle im gleichen Boot. Hier hat niemand getestet, also wird jeder bei der Reifenwahl ein bisschen Risiko nehmen müssen."

Edwards setzt sein Vertrauen dabei auf Michelin, die bereits in Jerez in letzter Minute noch eine Lösung fanden und ihm damit nach rund einem Jahr wieder auf das Podest verhalfen. Diese Gelassenheit hat der Amerikaner aber nicht nur durch den Podiumsplatz, sondern auch durch den Heimaturlaub gewonnen, den er sich in den vergangenen Wochen gegönnt hat. "Es war schön, einige Zeit zuhause zu verbringen und mit dem Wissen zu entspannen, dass man in Jerez eine gute Leistung geboten hat", sagte der Amerikaner.

In der Türkei will er die gute Leistung wieder bestätigen, auch wenn er, wie Rossi, den Kurs nicht unbedingt mag. "Es war ein hartes Rennen für uns im vorigen Jahr, aber die Probleme hatten wir damals und dieses Jahr sind die Dinge etwas anders. Wir wissen, dass wir auf den Geraden etwas verlieren, aber wir wissen auch, dass unsere Maschine gut arbeitet und hoffentlich können wir in anderen Sektoren die Zeit wieder gutmachen."