Viele Fahrer hatten nach dem Rennen von Jerez geschworen, dass sie die Testfahrten im Anschluss an das Rennwochenende nutzen wollen, um die Probleme des Wochenendes auszumerzen und sich für das Rennen in der Türkei zu rüsten. Doch wie das Wetter so spielt, kam am Montag der Regen und damit waren effiziente Testfahrten kaum möglich. "Als ich heute Morgen aufgewacht bin und gesehen habe, dass wir wie in Katar nicht unter normalen Bedingungen würden testen können, habe ich versucht, auf die positive Seite zu schauen: ich habe die Bridgestone Regenreifen erst einmal getestet und das war eine gute Gelegenheit, noch einige Runden damit zu drehen", sagte Casey Stoner über die Ausgangssituation am Morgen.

Casey Stoner konnte wieder einmal die Regenreifen ausprobieren, Foto: Ducati
Casey Stoner konnte wieder einmal die Regenreifen ausprobieren, Foto: Ducati

Trotz des schlechten Wetters nutzten dann immerhin 19 Piloten die Möglichkeit, die Regenreifen auszuprobieren und dabei stellte sich Kawasaki-Pilot Olivier Jacque als schnellster Regenfahrer heraus - zumindest bei diesen Tests, wo es auf Zeiten eigentlich weniger ankommt. Mit im Gepäck hatte er auch Randy de Puniet, der auf den zweiten Rang kam. Chris Vermeulen wurde Dritter, Kenny Roberts Jr. Vierter und dann folgte der Positiv-Denker Casey Stoner.

"Sicher wäre es besser gewesen, im Trockenen zu testen, aber zumindest war der Tag nicht umsonst. Wir haben an den Reifen und der Elektronik gearbeitet, ohne auf eine schnelle Zeit loszugehen. Ich bin zufrieden damit, wie es gelaufen ist und das wird bei Rennen unter ähnlichen Bedingungen sehr nützlich sein", meinte der Australier. Stoners Teamkollege Loris Capirossi war übrigens nicht beim Test dabei. Obwohl der Italiener am Sonntag nach dem Rennen mehr als unzufrieden mit seiner Leistung war und sicher auch Aufholarbeit leisten will, zog er es vor, zu seiner Frau zu reisen, die kurz vor der Entbindung des gemeinsamen Sohnes steht.

Weder eine schwangere Frau noch Angst vor Regen hat Weltmeister Nicky Hayden. Der Amerikaner, der nach wie vor mit der neuen Maschine kämpft, nutzte die Testmöglichkeit wieder eifrigst und drehte insgesamt 67 Runden; so viele wie sonst keiner am Montag. Dabei erreichte er die elftbeste Zeit und reihte sich damit hinter Carlos Checa, Valentino Rossi, Alex Barros, Toni Elias und Shinya Nakano ein. Doch die Platzierung war Hayden relativ egal. Er meinte: "Das Wetter war heute ziemlich nass, also haben wir einfach die Zeit auf der Strecke genutzt, um mehr über die Maschine zu lernen. Viele der Probleme, die wir im Trockenen haben, haben wir auch im Nassen, also war das Gefühl durchwachsen. Ich konnte aber im Laufe des Tages schneller werden und habe viele nützliche Daten gesammelt."

Alex Hofmann, am Montag mit der 13. Zeit, hatte auch auf besseres Wetter gehofft, da er nach seinem Horrorsonntag einige Dinge ausprobieren wollte. Doch von dem schlechten Wetter ließ auch er sich nicht beunruhigen. "Ich bin mit dem Tag zufrieden, weil es das erste Mal war, dass ich die Ducati mit Bridgestone-Regenreifen gefahren bin und ich bekam ein gutes Gefühl", sagte der Deutsche. Neben der Arbeit mit den Reifen, wurde bei ihm auch am Motor-Management gefeilt, um die Kraftentwicklung etwas geschmeidiger hinzubekommen.

Dani Pedrosa konnte sein Gefühl für den Regen verbessern, Foto: Repsol YPF
Dani Pedrosa konnte sein Gefühl für den Regen verbessern, Foto: Repsol YPF

Einer, dem der Regen ganz besonders zu Gute kam, war Dani Pedrosa. Der Spanier hatte im Vorjahr bei Wet Races seine Probleme und deswegen konnte er die Session nutzen, um sich auf nassem Geläuf weiter zu verbessern. "Der heutige Tag war nützlich, weil ich die neue Maschine während der Wintertests nicht oft im Nassen gefahren bin, also konnte ich ein Gefühl dafür entwickeln, wie sich die Maschine im Regen verhält", erklärte Pedrosa. Dass er dabei nur auf den 15. Rang kam, will er nicht überinterpretiert wissen. "Die Bedingungen waren heute recht unterschiedlich, also bedeuten die Rundenzeiten nicht so viel - ich bin aber trotzdem froh über die Erfahrung." So wie es vom Wetter her aussieht, wird sich ihm am zweiten Testtag am Dienstag kaum die Möglichkeit bieten, weitere Erfahrung zu sammeln.

Die inoffiziellen Testzeiten aus Jerez

1 Olivier Jacque Kawasaki Racing 1:51.422 - 52 Runden
2 Randy de Puniet Kawasaki Racing 1:51.502 - 59
3 Chris Vermeulen Rizla Suzuki 1:51.536 - 27
4 Kenny Roberts Jr Team Roberts Honda 1:51.567 - 30
5 Casey Stoner Ducati Marlboro Team 1:51.736 - 21
6 Carlos Checa LCR Honda 1:51.827 - 44
7 Valentino Rossi Fiat Yamaha Team 1:51.899 - 41
8 Alex Barros D´Antin Ducati 1:52.129 - 36
9 Toni Elias Gresini Honda 1:52.198 - 56
10 Shinya Nakano Konica Minolta Honda 1:52.212 - 53
11 Nicky Hayden Repsol Honda Team 1:52.632 - 67
12 Marco Melandri Gresini Honda 1:52.842 - 45
13 Alex Hofmann D´Antin Ducati 1:52.904 - 55
14 Colin Edwards Fiat Yamaha Team 1:53.104 - 36
15 Dani Pedrosa Repsol Honda Team 1:53.240 - 51
16 Sylvain Guintoli Tech 3 Yamaha 1:55.992 - 44
17 Makoto Tamada Tech 3 Yamaha 1:57.917 - 38
18 Kousuke Akiyoshi Rizla Suzuki MotoGP 1:58.635 - 36
19 Vittorio Guareschi Ducati Marlboro Team 2:00.291 - 31