Valentino Rossi mag es nicht zu verlieren, das ist bekannt. Auch bekannt ist aber, dass er in der Niederlage Größe zeigen kann. Das tat er im vergangenen Jahr, als Nicky Hayden ihm den Titel wegschnappte und er tat es auch, als ihm Casey Stoner den ersten Sieg der 800cc-Ära wegnahm. "Er machte keinen einzigen Fehler soweit ich das sehen konnte und er ist sehr gut gefahren; er hat den Sieg verdient, also Glückwunsch an ihn", sagte der siebenfache Weltmeister nach dem Rennen.

Ansonsten wiederholte er das, was er schon bei der Pressekonferenz angesprochen hatte. So bezeichnete er das Rennen als gut und auch den Kampf hatte er genossen, wenn er auch lieber gewonnen hätte. "Nach dem Training heute Morgen waren wir etwas besorgt, weil wir Probleme mit dem Reifen hatten, aber wir haben verstanden, was zu tun war und ich habe sicher die richtige Reifenwahl getroffen, also bin ich damit zufrieden", sagte er. Was er abermals eingestand war, dass er auf der Geraden nichts gegen Stoner und dessen Ducati ausrichten konnten.

"Ich wusste, dass ich eine Lücke würde aufmachen müssen, wenn ich in Führung gehe, aber er war einfach zu stark. In den letzten Runden wurden wir schneller und schneller und ich dachte, ich hätte noch eine Chance, aber er machte einfach weiter und mein Reifen begann zu rutschen, also konnte ich nicht bis zum Ziel mithalten", beschrieb Rossi das Duell. Er war aber froh, dass er bis zum Schluss mithalten konnte und damit 20 Zähler einfuhr, was im Vergleich zu den zweien vom Auftaktrennen 2006 schon eine ordentliche Verbesserung ist. Lediglich mehr PS müsse man noch finden, meinte er.

Colin Edwards konnte nichts über den Kampf an der Spitze erzählen, da er gleich beim Start auf der schmutzigen Spur rutschte und zurückfiel. Auch danach konnte er nicht gleich voll angreifen. "Ich hatte schon bevor wir rausgingen das Gefühl, dass wir in den ersten Runden langsamer sein würden, da der Reifen etwas Zeit braucht, um sich aufzuwärmen. Leider war das dann der Fall; ich konnte in diesen wichtigen ersten Runden einfach nicht genügend pushen", sagte der Texaner.

Colin Edwards verlor beim Start und bei einem beinahe Sturz an Boden, Foto: Yamaha
Colin Edwards verlor beim Start und bei einem beinahe Sturz an Boden, Foto: Yamaha

Im Anschluss lief es dann etwas besser und er konnte die Pace mitgehen, doch dann passierte das nächste Missgeschick. "Ich hatte einen Beinahe-Sturz in Runde sieben oder acht als es in Kurve sieben ging. Es ging soweit, dass ich die Maschine mit meinem Ellbogen und dem Knie oben gehalten habe. Nach 30 Metern habe ich irgendwie herausgefunden, wie ich sie wieder aufrichten konnte, aber das hat einiges an Zeit gekostet", verriet Edwards. Das Rennen bezeichnete er dennoch als nicht so schlecht, auch wenn er mit dem Reifen nicht ganz glücklich war. "Ich vermisste vorne etwas Grip, was eigenartig war, da er das ganze Wochenende perfekt war."

Edwards schloss sich dann noch der Ansicht von Valentino Rossi an und meinte, dass die Yamaha definitiv mehr Kraft brauche. "Das war heute offensichtlich, also ist das die wichtigste Aufgabe für Yamaha würde ich annehmen. Wir haben an diesem Wochenende aber viel gelernt, also machen wir von hier aus weiter", schloss der Amerikaner seine Ausführungen ab.