Die Wetterberichte behielten recht und am zweiten Testtag der MotoGP in Jerez blieb der Regen der Strecke fern. Dennoch kamen auch diesmal die Fahrer erst verspätet auf die Strecke, denn auch ohne Regen hat das Wetter so seine Tücken. Der Nebel hing über Jerez und deswegen dauerte es bis elf Uhr, bis auf dem Kurs etwas passierte. Als es dann aber losging, zeigten die Piloten gleich einmal, wie schnell die 800cc-Maschinen mittlerweile sind.

Valentino Rossi wurde kurz vor Schluss noch von der Spitze verdrängt, Foto: Yamaha
Valentino Rossi wurde kurz vor Schluss noch von der Spitze verdrängt, Foto: Yamaha

Bereits am frühen Nachmittag befanden sich die Schnellsten, in diesem Fall Dani Pedrosa und Valentino Rossi, unter der besten Rundenzeit von Loris Capirossi im Jahr 2006. Bis zum Abend wanderten die Zeiten dann noch ein Stück weiter nach unten. Am Ende war es, wie schon am ersten Tag, Marco Melandri, der sich auf seiner letzten Runde die Tagesbestzeit sichern konnte. In 1:40.383 war der Italiener schneller als der Streckenrekord von Valentino Rossi aus dem Jahr 2005. Lediglich auf den Pole Position Rekord fehlten noch 1,3 Sekunden.

Die Bestzeit von Melandri war umso bemerkenswerter, weil er zuvor bei hoher Geschwindigkeit gestürzt war und sich dabei an der Hand verletzte hatte. Nach einem kurzen Abstecher in die Clinica Mobile konnte er aber weiterfahren und am Ende eben sogar noch die Bestzeit holen.

In letzter Minute von der Spitze verdrängt, wurde Valentino Rossi, der sich in dieser Position den Großteil des Nachmittages mit Dani Pedrosa abwechselte. Doch weder der Italiener noch der Spanier werden besonders böse aufgrund von Melandris finalem Zeitenrausch sein. Denn einerseits fehlen Rossi nur zweieinhalb Hundertstel und Pedrosa zwei Zehntel auf die Bestzeit und andererseits winkt erst morgen das Auto als Preis.

Alex Hofmann fuhr eine gute Rundenzeit, Foto: Pramac D'Antin
Alex Hofmann fuhr eine gute Rundenzeit, Foto: Pramac D'Antin

Bereits recht knapp hinter der Spitze tauchte Alex Hofmann auf. Mit rund dreieinhalb Zehnteln Rückstand auf Melandri wurde der Deutsche überraschender Vierter. Die Leistung kam umso unerwarteter, weil er am Freitag noch über Verdauungsprobleme geklagt hatte, die ihn behindert hatten. Hinter Hofmann holten sich Toni Elias, Casey Stoner, Carlos Checa und Randy de Puniet die Plätze fünf bis acht.

Auch für Nicky Hayden ging es ein wenig vorwärts. Nachdem er nach dem ersten Tag gemeint hatte, dass aufgrund der Verkleidung der Luftwiderstand noch zu groß sei, arbeitete er sich am Rahmen seiner 90 Runden auf den elften Platz nach vorne. Auf die Spitze fehlten ihm nach den mehr als drei Sekunden vom Freitag diesmal etwa achteinhalb Zehntel. Vor dem Amerikaner befanden sich noch Makoto Tamada und Colin Edwards.

Chris Vermeulen und Suzuki haben etwas an Boden verloren, Foto: Suzuki
Chris Vermeulen und Suzuki haben etwas an Boden verloren, Foto: Suzuki

Sehr an Boden verloren im Verlauf der Wintertestfahrten haben die Suzukis. Nachdem John Hopkins und Chris Vermeulen im Januar mit Bestzeiten am laufenden Band losgelegt hatten, ist der Motor etwas ins Stocken geraten. John Hopkins ist wegen einer Verletzung zwar außer Gefecht und kann sich deswegen der Konkurrenz nicht stellen, aber auch Vermeulen vermag nicht mit den Top Zeiten mitzuhalten. Am Freitag war er Zwölfter und am Samstag landete er auf Rang 13. Eine Sekunde verlor der Australier diesmal auf die Spitze.

Dennoch sollte man auch bei dieser Betrachtung nicht vergessen, dass alles nach wie vor Vorgeplänkel ist. Am Sonntag, wenn es zum ersten Mal in dieser Saison um mehr geht als nur die goldene Ananas, wird sich wahrscheinlich mehr aus den Zeiten herauslesen lassen.

Die Zeiten des zweiten Testtages der MotoGP in Jerez

1. Marco Melandri Honda 1:40.383 64
2. Valentino Rossi Yamaha 1:40.408 + 0.025 65
3. Dani Pedrosa Honda 1:40.581 + 0.198 76
4. Alex Hofmann Ducati 1:40.748 + 0.365 50
5. Toni Elias Honda 1:40.952 + 0.569 84
6. Casey Stoner Ducati 1:41.071 + 0.688 45
7. Carlos Checa Honda 1:41.096 + 0.713 83
8. Randy De Puniet Kawasaki 1:41.151 + 0.768 83
9. Colin Edwards Yamaha 1:41.204 + 0.821 69
10. Makoto Tamada Yamaha 1:41.234 + 0.851 74
11. Nicky Hayden Honda 1:41.259 + 0.876 90
12. Shinya Nakano Honda 1:41.269 + 0.886 76
13. Chris Vermeulen Suzuki 1:41.363 + 0.980 84
14. Loris Capirossi Ducati 1:41.590 + 1.207 65
15. Olivier Jacque Kawasaki 1:41.777 + 1.394 62
16. Kenny Roberts Jr KR2I2V 1:41.783 + 1.400 82
17. Alex Barros Oucati 1:41.845 + 1.462 60
18. Sylvain Guintoli Yamaha 1:42.364 + 1.981 80
19. Shinichi Ito Ducati 1:43.209 + 2.826 60
20. Kousuke Akiyoshi Suzuki 1:43.610 + 3.227 70
21. Vittoriano Guareschi Ducati 1:44.143 + 3.760 54
22. Jeremy Mcwilliams llmor X3 1:44.458 + 4.075 26
23. Andrew Pitt Ilmor X3 1:44.589 + 4.206 57