Zweiter Testtag in Sepang und eigentlich blieb alles im Großen und Ganzen so, wie es am ersten Tag auch war. Die Luft war feucht, aber die Strecke trocken und die Temperaturen lagen bei 28 Grad - also nur knapp über dem europäischen Schnitt in diesem Winter. Und auch an den Positionen von gestern änderte sich nicht viel. Lediglich die beiden Yamaha-Werkspiloten tauschten die Plätze und damit fuhr Valentino Rossi die schnellste Runde des Tages. Aber wieder einmal lagen er und Colin Edwards sehr nahe beisammen; gerade einmal zwei Hundertstel trennten die beiden.

Randy de Puniet kam den Yamahas an der Spitze etwas näher, Foto: Kawasaki
Randy de Puniet kam den Yamahas an der Spitze etwas näher, Foto: Kawasaki

Dahinter blieb alles weitgehend gleich. Randy de Puniet hatte zwar einen leichten Unfall, der blieb aber ohne Folgen und damit kam der Kawasaki-Pilot wieder auf den dritten Rang. Im Unterschied zu gestern fehlten dem Franzosen diesmal aber nur rund fünf Zehntel auf die Bestzeit. Am Montag waren es noch knappe acht gewesen. Auch Makoto Tamada auf der Satelliten-Yamaha des Tech 3 Teams verkürzte seinen Rückstand. Nach über einer Sekunde am Montag lag er am Dienstag nur mehr sechseinhalb Zehntelsekunden hinter der Tagesbestzeit. Den anderen drei Fahrern, die noch unterwegs waren, ging es ebenso. Olivier Jacque, Sylvain Guintoli und Andrew Pitt waren wie am ersten Tag auf den Plätzen fünf, sechs und sieben zu finden, verbesserten ihre Zeiten aber etwas mehr, als es die zwei schnellsten Fahrer auf der Strecke konnten.

Für Valentino Rossi war der Arbeitstag dennoch ein fruchtbarer, vor allem, weil er im Moment weniger auf die Rundenzeiten als auf die einzelnen Komponenten seines Arbeitsgerätes achtet. So arbeitete er diesmal an den Reifen und dabei vor allem den hinteren, bei denen er laut eigenen Aussagen etwas Interessantes ausprobierte, um den Grip an der Kante zu verbessern. "Ich bin sehr glücklich, weil ich denke, dass wir in die richtige Richtung arbeiten und wir haben in diesem Bereich definitiv Fortschritte gemacht", sagte der Italiener. Zusätzlich dazu beschäftigte er sich noch mit der Stabilität beim Bremsen, die durch Veränderungen beim Setup verbessert werden sollte. Und noch etwas Wichtiges stand auf dem Programm: "Heute haben wir endlich am Motor-Management gearbeitet, da der Benzinverbrauch in diesem Jahr ein wichtiger Faktor sein wird."

Colin Edwards ist über die bisherigen Fortschritte sehr glücklich, Foto: Yamaha
Colin Edwards ist über die bisherigen Fortschritte sehr glücklich, Foto: Yamaha

Colin Edwards war nach seiner Ausfahrt recht erledigt, da er in der Mittagshitze zu Reifentests ausrücken durfte. Als er Resümee über die bisherigen Testereignisse zog, war ihm das aber mehr oder weniger egal. "Wenn ich auf den letzten Test vor erst ein paar Wochen zurückblicke, dann hat sich seitdem alles so sehr entwickelt, es ist erstaunlich! Wir haben uns während gerade einmal fünf Testtagen in diesem Jahr so gut weiterentwickelt, das tut schon gut. Das letzte Mal, als wir hier waren, habe ich mit Leichtigkeit niedrige 2:03er-Zeiten gefahren, aber dieses Mal fahre ich Runde um Runde niedrige 2:02er und es fällt mir so leicht, ohne dass ich wirklich pushen muss."

Von den Fortschritten der anderen Teams war abgesehen von den Testzeiten bislang nichts zu erfahren. Am Mittwoch steht der letzte Testtag der vier Teams und drei Hersteller auf dem Programm. Die Yamaha-Werks-Mannschaft hat für jeden Fahrer einen Longrun eingeplant und wie bei Testfahrten fast schon üblich, kann man damit rechnen, dass alle noch ein paar schnelle Runden auf dem Qualifying-Reifen probieren werden. Damit dürften die Zeiten noch einmal nach unten gehen und die Abstände aufgrund der allgemeinen Tempohatz vielleicht etwas aussagekräftiger sein.

Die inoffiziellen Testzeiten aus Sepang - Tag 2

1. Valentino Rossi (ITA) Yamaha 2'02.099
2. Colin Edwards (USA) Yamaha 2'02.118
3. Randy de Puniet (FRA) Kawasaki 2'02.554
4. Makoto Tamada (JPN) Yamaha 2'02.745
5. Olivier Jacque (FRA) Kawasaki 2'03.761
6. Sylvain Guintoli (FRA) Yamaha 2'05.002
7. Andrew Pitt (AUS) Ilmor 2'07.923