Nachdem vergangene Woche bei den Testfahrten auf Phillip Island immerhin 13 Fahrer unterwegs waren, machte sich am Montag ein etwas kleineres Grüppchen in Sepang daran, die Saison-Vorbereitungen fortzuführen. Mit dabei waren all jene Teams, die vorige Woche in Australien nicht ihre Runden gedreht hatten; also Yamaha Werks- und Satelliten-Team, Kawasaki und Ilmor. Das bedeutete, dass insgesamt gerade einmal sieben Piloten auf der Strecke unterwegs waren.

Aufgrund der Abwesenheit der Konkurrenz von Honda, Suzuki und Ducati, die bei den bisherigen Tests meist ganz vorne mitgemischt hatten, verwunderte es wenig, dass Colin Edwards und Valentino Rossi auf den Werks-Yamahas am ersten Tag die schnellsten Zeiten fuhren. Fünf Hundertstel trennten die beiden und die Konkurrenz in Form der Kawasaki von Randy de Puniet lag über sieben Zehntel zurück.

Randy de Puniet kam den Yamahas am nächsten, Foto: Kawasaki
Randy de Puniet kam den Yamahas am nächsten, Foto: Kawasaki

Edwards war mit dem Verlauf des ersten Tages zufrieden, vor allem weil sich die Arbeit für ihn nun wieder normaler anfühlte. Er gestand ein, dass man beim ersten Test im Januar noch ein wenig eingerostet war, jetzt die Arbeitsabläufe aber wieder normal von statten gingen und er sich viel stärker fühle. "Ich bin bereits schnell und die Maschine fühlt sich besser und besser an. Während der ersten 42 Runden, die wir heute gefahren sind, haben wir nur zwei verschiedene Hinterreifen verwendet, also ist es klar, dass auch die Reifen gut arbeiten."

Rossi meinte nach dem ersten Tag: "Heute haben wir viel am Setup gearbeitet und ein paar verschiedene Richtungen ausprobiert und uns dabei hauptsächlich auf die neue Hinterradgabel von Ohlins und das Bremsen konzentriert. Was wir heute gesehen und gelernt haben ist sehr positiv und macht mich sehr zuversichtlich für die nächsten Testtage. Wir haben uns entschieden, zurück nach Sepang zu kommen, wo weniger Teams testen würden, damit wir entspannter arbeiten können und weniger auf die Rundenzeiten fokussiert sind."

Auch die anderen schienen sich nicht besonders auf die Rundenzeiten zu konzentrieren. Hinter de Puniet kam Tech 3 Yamaha-Pilot Makoto Tamada auf die viertschnellste Zeit und lag damit bereits eine Sekunde hinter seinen Markenkollegen. Olivier Jacque fehlten auf der zweiten Kawasaki 1,7 Sekunden zur Spitze, Tamadas Teamkollege Sylvain Guintoli war 4,4 Sekunden zurück und Andrew Pitt, der die einzige Ilmor fuhr, war knapp 6,5 Sekunden hinter der Spitze. Allzu viel darf man in diese Abstände zwar nicht hinein interpretieren, aber dennoch bleiben sie für Außenstehende die einzigen Vergleichswerte und die sprechen momentan eine klare Sprache. Noch sind in Sepang aber zwei Tage zu fahren und bis zu Saisonbeginn wird insgesamt noch viel getestet.

Die inoffiziellen Testzeiten aus Sepang - Tag 1

1. Colin Edwards (USA) Yamaha 2'02.175
2. Valentino Rossi (ITA) Yamaha 2'02.221
3. Randy de Puniet (FRA) Kawasaki 2'02.966
4. Makoto Tamada (JPN) Yamaha 2'03.219
5. Olivier Jacque (FRA) Kawasaki 2'03.959
6. Sylvain Guintoli (FRA) Yamaha 2'06.558
7. Andrew Pitt (AUS) Ilmor 2'08.640