Wie hat sich das Programm in dieser Woche von dem in Sepang unterschieden?
Hiroshi Yamada: Das Programm für den Test in dieser Woche war, die Entwicklung an unseren neuen Hinterreifen für die 800cc-Maschinen fortzuführen und auch speziell für den Australien GP später in diesem Jahr zu arbeiten. Phillip Island ist eine technische Strecke und sehr anspruchsvoll an die Reifen, weil wir höhere Reifentemperaturen erleben als auf irgendeiner anderen Strecke während der Saison. Wir bekommen nicht viele Möglichkeiten, auf Phillip Island zu testen, also müssen wir bei jedem Abstecher das beste Herausholen.

Casey Stoner kommt auf der neuen Maschine immer besser in Fahrt, Foto: Ducati
Casey Stoner kommt auf der neuen Maschine immer besser in Fahrt, Foto: Ducati

Welche Reifen wurden diese Woche getestet?
Hiroshi Yamada: Wir hatten, so wie in Sepang, eine große Palette an Reifen in dieser Woche, um von den acht Bridgestone-Fahrern, die bei diesem Test waren, so viele Daten wie möglich zu bekommen. Wir brachten insgesamt 1.100 Reifen inklusive neuer Hinterrad-Konstruktionen und Formen und auch Qualifying-Reifen. Alles hat uns sehr nützliche Resultate gebracht.

Qualifying war für Bridgestone im vergangenen Jahr auf Phillip Island ungewöhnlich problematisch. Konnte man in dieser Woche Verbesserungen finden?
Hiroshi Yamada: Das Hauptproblem, das wir beim Qualifying zum vorjährigen Australien GP erlebt haben war, dass unsere Ein-Runden-Reifen nicht genügend Grip für die ganze Runde aufbauten. Das zwang unsere Fahrer dazu, die Reifen dadurch zu schonen, dass sie in weniger kritischen Sektionen zurückgesteckt haben, um in der sehr wichtigen letzten Kurve noch Grip zu haben. Eine unserer Prioritäten in dieser Woche war es, dieses Problem näher zu beobachten. Generell erwarten wir eine Verbesserung in der Rundenzeit von etwa einer Sekunde zwischen Renn- und Qualifikationsreifen, aber auf Phillip Island sehen wir nur eine Verbesserung von 0,5 Sekunden. Wir verwendeten diese Woche einige Qualifikations-Reifen und bekamen von unseren Teams sehr wertvolles Feedback, um das Problem für den GP in diesem Jahr zu lösen.

Wir war die Performance der Rennreifen?
Hiroshi Yamada: Die meisten unserer Fahrer machten Longruns auf unseren neuen Hinterreifen und wir sahen während den Rennsimulationen einige sehr beeindruckende Rundenzeiten. Wir versuchen immer noch, das Limit zu finden, das sicherstellt, dass die Reifen bei der optimalen Leistung für genau die richtige Distanz sind. Die ersten Resultate zeigen, dass Rundenzeiten auf dieser Konstruktion und Form schnell und konstant sein können. Das ist ermutigend, aber unser nächster geplanter Schritt ist, am Verhältnis der besten Leistung zu arbeiten.

Geben irgendwelche Resultate von diesen ersten beiden Tests Anlass zur Sorge?
Hiroshi Yamada: Ich bin überhaupt nicht besorgt, tatsächlich wurde ich von der Leistung unserer Reifen in Sepang und auf Phillip Island angenehm überrascht. Wir konnten den Test in Australien diese Woche nutzen, um die Resultate aus Sepang zu bestätigen, da wir damit beginnen, die endgültige Richtung für die Reifenentwicklung für die kommende Saison festzulegen. Wir führen keine Reifentests mit unseren Teams in der Annahme durch, dass alles nur positive Resultate bringt. Manchmal können wir sogar noch mehr Fortschritte erzielen, wenn wir etwas sehen, dass nicht so gut funktioniert. Also sind wir für die Unterstützung dankbar, die uns unsere Teams in dieser kritischen Phase geben. Wir haben zwei Teams mehr in dieser Saison, also konnten wir mehr Testdaten sammeln und wir hoffen, dass wird uns erlauben, im Lauf der Saison konstanter konkurrenzfähig zu sein als jemals zuvor.

Bei Suzuki lief es in Australien nicht ganz optimal, Foto: Suzuki
Bei Suzuki lief es in Australien nicht ganz optimal, Foto: Suzuki

Werden die Bridgestone Reifen 2007 bei allen fünf Teams die gleichen sein?
Hiroshi Yamada: Wir sagen von uns mit Stolz, dass wir unseren Teams immer fair die Reifen zukommen lassen. Ein Reifen, der auf einer Maschine gut funktioniert, mag auf einer anderen nicht so gut sein, also passen wir unsere Dienste jedem Team und jedem Fahrer an. Daten, die wir während dieser Wintertests gesammelt haben, erlauben es uns, Bereiche zur individuellen Verbesserung innerhalb jedes Teams zu finden; egal ob das die Abstimmung der Reifen betrifft, damit sie besser mit dem Maschinen-Setup zusammenpassen oder den Fahrstil.

Plant Bridgestone, 16 Zoll Vorderreifen in diesem Jahr einzuführen?
Hiroshi Yamada: Wir haben nicht die Absicht, 16 Zoll Vorderreifen in der kommenden Saison einzuführen. Wir haben früher die Möglichkeit überdacht, einen kleineren Vorderreifen zu bringen, aber kamen zu dem Schluss, dass 16,5 Zoll unseren Teams die beste Performance bieten, auch mit der Einführung der 800cc-Maschinen 2007.