Das 250er-Rennen auf Phillip Island hatte eine ganz eigene Choreografie. Aus einem Vierkampf zu Beginn wurden in der zweiten Rennhälfte zwei Zweikämpfe. Doch es waren an der Spitze nicht Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso, die um den Sieg kämpften, sondern Lorenzo und Alex de Angelis. Andrea Dovizioso war knapp dahinter im Duell mit Hiroshi Aoyama darum bemüht, nicht zu viel Boden auf Lorenzo zu verlieren.

Doch der Italiener musste schließlich auch die KTM von Aoyama ziehen lassen und sich mit Platz vier zufrieden geben. Damit blieb an der Spitze noch die Frage nach dem Sieg offen. Bei einem Sieg würde Lorenzo zwölf, mit Platz zwei weitere sieben Punkte von Andrea Dovizioso davonziehen. Damit war es an Alex de Angelis, dem Dovizioso vor einer Woche in Sepang noch sehr böse war, den Schaden für den Italiener in Grenzen zu halten.

Allerdings wartet De Angelis seit 1999 auf seinen ersten Rennsieg in einem WM-Lauf und Lorenzo hat in diesem Jahr bereits sieben Rennen gewonnen. Und um neun Tausendstel behielt die Statistik Recht. Dabei war De Angelis in der perfekten Ausgangsposition. Er konnte aus der letzten Kurve direkt aus Lorenzos Windschatten herausbeschleunigen. Aber um einen Wimpernschlag scheiterte der San Marineser an seinem ersten Sieg.

Hinter Aoyama und Dovizioso kamen Shuhei Aoyama, Hector Barbera, Roberto Locatelli und Jakub Smrz noch in die Top Acht. Anthony West beendete sein Heimrennen auf Rang neun und zwei Plätze dahinter kam sein Teamkollege Dirk Heidolf auf Platz elf ins Ziel.

In der Weltmeisterschaft war der knappe Sieg für Lorenzo nicht das, was sich Andrea Dovizioso und Fans eines engen Kampfes gewünscht hatten. 24 Punkte ist Lorenzo nun voraus und kann sich damit bereits einen Ausfall leisten und wäre immer noch an der Spitze dabei. Dovizioso wird es hingegen schwer haben, in den verbleibende drei Rennen noch aus eigener Kraft den Titel zu holen.