Eigentlich gingen Fahrer und Zuschauer mit der Erwartung in das Rennen der 125er-Klasse auf Phillip Island, eine WM-Entscheidung zu sehen. Doch bereits nach einer Runde hieß es wie schon vor einer Woche in Sepang: Rennabbruch. Der Auslöser waren Hector Faubel und Sergio Gadea, die zunächst vor dem Southern Loop links neben die Strecke kamen. Einer der beiden stürzte und der andere wollte zurück auf die Strecke. Dabei erwischte er Joey Litjens, der etwas weiter hinten im Feld unterwegs war. Gadea und Litjens fehlten beide beim Neustart und einer der beiden brauchte direkt an der Unfallstelle medizinische Versorgung. Was genau geschehen ist, war bislang noch nicht zu erfahren.

Nach dem zweiten Start durfte dann wieder das Sportliche voran stehen. 15 Runden wurden von den ursprünglichen 23 noch gefahren. In der dritten davon machte dann Alvaro Bautista ernst und ließ den Rest des Feldes, inklusive Kallio, hinter sich. Von da an fuhr der Spanier einem ungefährdeten Sieg und damit seinem ersten WM-Titel entgegen. Nach einer "gemütlichen" letzten Runde hatte er über drei Sekunden Vorsprung und feierte nach der Zieldurchfahrt angemessen. Eine seiner ersten Amtshandlungen als neuer Titelträger war es, von seiner Maschine mit der Nummer 19 die neun zu entfernen. Nur auf die spanische Flagge, die er irgendwann auf der Ehrenrunde aufnahm, hätte er besser aufpassen sollen. Die verfing sich nämlich in seinem Hinterrad und er musste die letzten Meter in den Parc Fermé zu Fuß zurücklegen.

Hinter dem neuen 125er-Weltmeister wurde hart um die restlichen Positionen auf dem Podium gekämpft. Die Protagonisten waren zunächst Mika Kallio, Mattia Pasini und Thomas Lüthi. Dabei wurde so hart gekämpft, dass sich schließlich auch noch Julian Simon und Joan Olive an die Gruppe heranarbeiteten. Raffaele de Rosa, Lukas Pesek, Gabor Talmacsi und Fabrizio Lai schlossen sich dem Spaß schließlich auch noch an, womit es kurzfristig neun Fahrer waren, die um zwei Plätze auf dem Podium kämpften.

Am Ende war es dann Mika Kallio, der sich den zweiten Platz schnappen konnte. Zusammen mit dem neuen Weltmeister und dem KTM-Piloten stellte sich noch Mattia Pasini auf das Podium. Thomas Lüthi und Julian Simon kamen auf die Ränge vier und fünf.

Sandro Cortese schaffte es nach seinem Sturz vom Freitag, wo er sich eine leichte Gehirnerschütterung zuzog, auf Platz 14 und holte damit zwei Punkte. Der Österreicher Michael Ranseder erreichte Platz 20 und ist damit in dieser Saison nach wie vor ohne WM-Punkte.