Vor 17.800 begeisterten Motorsportfans boten auch die IDM Sidecars eine tolle Show. Markus Schlosser und Bernhard Wagner fuhren ihrem sicheren vierten Saisonsieg im vierten Rennen entgegen. Sie führen somit in der Meisterschaft ganz klar mit der Maximalpunktzahl von 100 Zählern vor Jörg Steinhausen/Axel Kölsch, die ein weiteres Mal in dieser Saison vom Pech verfolgt wurden.

Das Training zeigte sich in der für diese Saison schon typischen Reihenfolge. Abgesehen vom Saisonauftakt hatten der Schweizer Markus Schlosser und sein österreichischer Co-Pilot Bernhard Wagner die Pole Position gemietet. So auch am Nürburgring. Die härtesten Konkurrenten Jörg Steinhausen/Axel Kölsch verloren auf Schlosser/Wagner rund eine Sekunde. Die guten Leistungen vom Eurospeedway unterstrichen auch Harald Hainbucher und Peter Adelsberger mit Trainingsrang drei.

Auch das Rennen begann wie schon gewohnt. Schlosser/Wagner machten sich auf und davon und konnten pro Runde mindestens eine Sekunde auf Steinhausen/Kölsch herausfahren. Das Mittelfeld zog sich indessen weit auseinander.

Sepp Doppler beendete die erste Runde noch als Dritter. Der Österreicher sorgte am Wochenende auch noch anderweitig für Verwirrung. Auf der Lederkombi des Beifahrers war der Name "Parzer" zu lesen. Drinnen steckte aber Andreas Kolloch. "Ich werde jetzt mit Andreas den Rest der Saison bestreiten" legte der Pilot fest, der in den ersten drei IDM-Läufen drei unterschiedliche Assistenten vorzuweisen hatte.

In Runde zwei nahmen Mike Roscher und sein eidgenössischer Teamkollege und Seitenwagen-Urgestein Adolf Hänni den dritten Platz ein. "Ich bin letzte Woche mit einer gebrochenen Rippe gefahren", entschuldigte sich Hänni für das auch für ihn selbst nicht zufrieden stellende Ergebnis vom Seitenwagen WM-Lauf. Auch auf dem Nürburgring war seine Rippe noch nicht verheilt, aber das wurde von ihm gekonnt runtergespielt.

In Runde 14 war das Rennen für Steinhausen gelaufen. Ausgangs der NGK-Schikane hüllte sich das blaue Gespann in eine riesige weise Wolke. Der Motor hatte seinen weiteren Dienst versagt. Der Schwung reichte allerdings noch bis in die Boxengasse. Dort stiegen die Piloten wutentbrannt aus ihrem Gefährt. Das Gespann indessen qualmte noch weiter und wurde vorsichtshalber mittels Wassers abgelöscht. Nachdem das erledigt war, verschwanden die beiden Unglücksraben in ihrem Bus.

Von diesem Schicksal profitierten natürlich Roscher/Hänni und Hainbucher/Adelsberger – sie schoben sich dadurch jeweils einen Platz nach vorn. Das Rennen gewannen Markus Schlosser und Bernhard Wagner klar mit über 35 Sekunden Vorsprung vor Roscher/Hänni und Hainbucher/Adelsberger. Auf die Frage, was denn das Geheimnis des Erfolges sei, antwortete der Schweizer: "Ja, wir haben eine sehr gute Küche. Nein, im Ernst: Wir haben ein sehr gutes Paket im Moment."

Tragisch war das Ende des Rennens für Harald Kuttler und Hannes Grauer. In der letzten Runde überschlug sich das Gespann mit der Startnummer 25 und brach dabei sogar auseinander. Zum Glück waren beide Piloten nach dem Crash ansprechbar. Hannes Grauer trug allerdings schwere Beinverletzungen davon.