Traditionell nutzt das Team aus der Supersport Weltmeisterschaft von Yamaha Motor Germany den IDM-Lauf auf dem Nürburgring als Training. Die beiden Australier Broc Parkes und Kevin Curtain waren nach dem IDM-Supersport-Rennen voll des Lobes über das Niveau der Klasse in Deutschland. Angesichts ihres klaren Sieges gingen ihnen die freundlichen Worte auch leicht von den Lippen. Broc Parkes siegte vor Kevin Curtain bei hochsommerlichen Wetterbedingungen vor 17.800 Zuschauern. Durchaus Grund zum Lachen hatte auch der alpha Technik Van Zon Honda Pilot Arne Tode, der als Dritter hinter den beiden Gaststartern die volle Meisterschaftspunktzahl erhielt.

Beinahe hätte die erste Startreihe keinem einzigen permanenten IDM-Supersportpiloten Platz geboten. Die Australier Curtain und Parkes machten im Training die Pole Position unter sich aus. Einen weiteren Platz in Startreihe 1 besetzte mit dem Österreicher Günther Knobloch (ebenfalls Yamaha) ein Bekannter aus der IDM SUPERBIKE, der die drittschnellste Zeit fuhr. Als Testpilot für die Reifenmarke Bridgestone nutzte er schon am Eurospeedway die Klasse IDM Supersport als zusätzliches Training. Am Nürburgring machte er nun ernst und fuhr auch das Rennen. Der Meisterschaftsführende, Arne Tode, konnte Gaststarter Vladimir Ivanov (RUS/Yamaha) gerade noch mit 0,2 Sekunden aus der ersten Startreihe verdrängen.

Den besten Start beim Rennen hatte Günther Knobloch, musste sich aber schon in Kurve Nummer eins den Yamaha Motor Germany-Piloten Parkes und Curtain beugen. Parkes bog vor Curtain ein. Seine Führung sollte er bis Runde acht behalten. In jenem Umlauf gab er sie vorerst im Team weiter.

Arne Tode nahm die Verfolgung auf. "Ich habe mich mit dem Reifen ein wenig verschätzt heute", erklärte der Neustädter nach dem Rennen. "Der hat die ganze Zeit geschmiert. Außerdem ist es utopisch an den WM-Motorrädern dran bleiben zu können."

Beachtenswert war die Konstanz an der Spitze. Parkes und Curtain fuhren in nahezu jedem Umlauf rund zwei Sekunden schneller als die "Verfolger". Aber auch die legten eine hohe Pace vor. Arne Tode, sein Teamkollege Jesco Günther und Günther Knobloch konnten lange Zeit zusammen bleiben. Erst im letzten Renndrittel setzte sich der Meisterschaftsführende etwas von den anderen ab. Da fehlten aber schon 20 Sekunden bis zu den führenden Australiern.

Günther Knobloch (Yamaha) ging in der letzten Runde noch an Jesco Günther (Honda) vorbei. Hatte er doch das gesamte Rennen über Schwachpunkte und Überholmöglichkeiten ausloten können. Vorn machte das Broc Parkes mit seinem Teamkollegen Curtain genau so. "Es gibt zwei Phasen eines Rennens" erläuterte der Sieger seine Strategie. "Entweder du hast am Anfang Grip oder am Ende. Ich habe mir den für das Ende aufgehoben – und das hat gelangt." Parkes gewann mit knapp drei Zehntelsekunden Vorsprung vor Curtain und Tode.

In der Meisterschaft machte Jesco Günther einen großen Sprung nach vorn. Platz fünf auf der Strecke brachte ihm trotz der Gaststarter zwanzig Punkte. Somit liegt der Mann aus Halver auf Platz zwei im Gesamtklassement, auch geschuldet den Ausfällen der Konkurrenz. Rigo Richter (Hohenstein-Ernstthal/Yamaha) und Tage Solberg (NOR/Yamaha) mussten zu Boden und somit ohne Punkte die Heimreise antreten.