Egal wie schnell die besten Fahrer im MotoGP-Qualifying von Assen unterwegs waren, das Hauptaugenmerk der Beobachter lag auf jenen Piloten, die sich mit Verletzungen herumplagen. Daher ging die erste MotoGP-Pole-Position von John Hopkins beinahe unter, weil so viel Aufmerksamkeit, Valentino Rossi, Marco Melandri und Loris Capirossi geschenkt wurde. Auch die guten Leistungen von Shinya Nakano, der sich den zweiten Startplatz holte und Colin Edwards als Drittem gerieten fast zur Nebensache. Die Fahrer, die sich für Samstag "nur" in die zweite Startreihe stellten, Nicky Hayden, Dani Pedrosa und Chris Vermeulen waren wegen eben jener Verletzten schon beinahe nicht mehr existent. Und weil es anscheinend wirklich so wichtig war, sei auch erwähnt, wie es den angeschlagenen Piloten ergangen ist.

Wie viele Schmerzen Valentino Rossi wirklich ertragen muss, war bereits vor dem Qualifikationstraining zu erkennen. Der Italiener benötigte sehr, sehr lange Zeit, um sich seinen rechten Handschuh anzuziehen. Da die rechte Hand auch jene ist, mit der er das Gas betätigen muss, war das kein gutes Omen für sein Qualifying. Schließlich verließ Rossi die Strecke und die Box auch nach rund 20 Minuten und sechs Runden. Seine Mechaniker versuchten danach, etwas am Gas zu verändern, um ihm das Fahren zu erleichtern. Nach kleineren Modifikationen wagte sich der Italiener dann wieder auf die Strecke. Allerdings wieder nur für eine Viertelstunde. Danach zog sich der Italiener endgültig vom Geschehen zurück. Sein Kurzeinsatz hatte aber genügt, um sich zumindest für das Rennen zu qualifizieren. An den Start würde Rossi von der 18. und letzten Position gehen, außer es überkäme ihn doch noch die Erkenntnis, dass die Schmerzen zu groß sind, um ein Rennen durchzustehen.

Die anderen beiden verletzten Fahrer kamen besser mit ihren Problemen zu Recht. Loris Capirossi, der am Donnerstag noch wirkte als ob er im Delirium wäre, waren die Schmerzen zwar auch deutlich anzumerken, er erreichte aber immerhin den 15. Rang. Marco Melandri hat sich anscheinend am besten von seinen Verletzungen erholt. Er fuhr 24 Runden (vier mehr als Capirossi) und ihm gelangen auch die besseren Rundenzeiten. Am Ende holte er sich den siebenten Startplatz.

Alex Hofmann, der den verletzten Sete Gibernau ersetzt, kommt auf der Werks-Ducati auch immer besser in Schuss. Nachdem er am Donnerstag nach den Trainings gemeint hatte, er beginne sich allmählich wohl zu fühlen, ließ er seinen Worten Taten folgen und fuhr die neuntschnellste Qualifikationszeit. Da er zu spät an die Box kam, um sich noch einen letzten Qualifikationsreifen auf die Maschine montieren zu lassen, hat er vielleicht noch eine bessere Startposition verpasst.