Mugello war bereits ein Tollhaus als sich die MotoGP-Piloten für das Rennen bereit machten. Rund 90.000 Zuschauer hatten sich bei gutem Wetter eingefunden, um ihre Helden anzufeuern. Am höchsten im Kurs waren dabei natürlich die Ducati-Fahrer und Valentino Rossi. Und die Fans wurden nicht enttäuscht, was die Stimmung noch weiter in Höhe trieb. Denn am Ende hatte Rossi die Nase vorne und holte sich den fünften Mugello-Sieg in Folge. Neben ihm auf Platz zwei stand ebenfalls ein Italiener auf dem Podium; noch dazu ein Ducati-Fahrer. Loris Capirossi hatte seine Ducati auf den zweiten Platz pilotiert. Als Dritter durfte Nicky Hayden die italienische Party auf dem Siegespodest mitfeiern. Allerdings sah es bis kurz vor Ende des Rennens so aus, als ob die drei auch in einer ganz anderen Reihenfolge über die Ziellinie kommen könnten.

Das Rennen

Am Start setzte sich zunächst einmal Sete Gibernau durch, aber gleich in der dritten Kurve schnappte sich Valentino Rossi die Führung und drehte mächtig am Gas. Der einzige, der anfangs das Tempo des Italieners mitgehen konnte war Gibernau. Dahinter kämpften Marco Melandri, Casey Stoner, Shinya Nakano, Nicky Hayden, Dani Pedrosa und Loris Capirossi um den Anschluss.

Melandri und Stoner hatten den auch bald geschafft, aber dahinter hielt Nakano die restlichen Verfolger etwas auf. Als Pedrosa und Hayden sich an dem Japaner vorbeigearbeitet hatten, schlossen sie aber auch bald die Lücke zur Spitze. Nur Loris Capirossi hatte so seine Probleme, Nakanos Kawasaki stehen zu lassen und hatte bereits drei Sekunden Rückstand auf die Führenden. Kaum war er an Nakano vorbeigegangen, kam er der Spitzengruppe auch wieder schnell näher. Der Japaner fiel seinerseits rasch zurück.

Nach sieben Runden zogen Rossi und Gibernau etwas davon, dahinter beharkten sich Melandri und Stoner um die beste Position in der Verfolgergruppe. Eingangs der neunten Runde hatte dann Stoner einen spektakulären Highsider und verabschiedete sich in einer großen Sandwolke ins Kiesbett. Der junge Australier konnte allerdings sofort aufstehen und den Unfallort selbst verlassen. Kurz darauf war auch Alex Hofmann nach einem Sturz nicht mehr im Rennen. Doch auch bei ihm kam das Signal "Rider OK".

Obwohl Stoner als Konkurrent aus dem Rennen hatte Melandri keine Ruhe. Er wurde von Nicky Hayden und Loris Capirossi überholt und hatte Dani Pedrosa direkt hinter sich. Vorne zogen Rossi und Gibernau im Parallelflug ihre Kreise und bauten ihren Vorsprung in kleinen Schritten aus.

Allerdings hatte Loris Capirossi etwas gegen einen Zweikampf Rossi-Gibernau und schloss die Lücke zu den Führenden wieder. In seinem Gepäck hatte er auch gleich wieder Hayden, Melandri und Pedrosa mitgebracht.

Eingangs der 15. Runde machte dann Rossi einen Fehler in der ersten Kurve und fiel auf den fünften Platz zurück. Auf einmal lagen die beiden Ducati in Führung. Das aber auch nicht lange, da Marco Melandri und Nicky Hayden auch noch ein Wörtchen um den Sieg mitreden wollten.

Dieses hohe Renntempo war in der 17. Runde dann zu viel für Sete Gibernau und die Reifen an seiner Ducati und er begann den Anschluss an die Spitze zu verlieren. Nächstes Opfer der Geschwindigkeitshatz war Marco Melandri, der einen Kurveneingang versäumte, kurz auf das Gras musste und ebenfalls keine Chance auf den Sieg mehr hatte. Auch Dani Pedrosa wurde es etwas zu schnell. Allerdings musste er ohne sichtbaren Fehler abreißen lassen.

Drei Runden vor Schluss war es bei den verblieben drei Spitzenfahrern dann endgültig mit den Höflichkeiten vorbei. Capirossi, Rossi und Hayden übten sich im frohen Plätzetausch und versprachen einen Kampf um den Sieg bis zur letzten Kurve.

Doch darauf wollte es Valentino Rossi gar nicht ankommen lassen und arbeitete sich in der letzten Runde einen kleinen Vorsprung heraus, der es auch Loris Capirossi auf der starken Ducati nicht mehr ermöglichte auf der langen Zielgeraden zu überholen. Damit holte er sich den fünften Sieg in Mugello in Folge. Capirossi mit Platz zwei auf einer Ducati machte das Volksfest für die Italiener perfekt. Nicky Hayden musste sich am Ende mit dem dritten Rang begnügen. Dani Pedrosa wurde Vierter und Sete Gibernau Fünfter.

Dieser Ergebnis bedeutet auch, dass sich Hayden jetzt die WM-Führung mit Loris Capirossi teilen muss. Beide halten bei 99 Punkten. Marco Melandri liegt 10 Zähler dahinter. Weitere drei Punkte zurück ist Dani Pedrosa auf Rang vier. Valentino Rossi konnte dank seines Sieges ein wenig aufholen. Mit 65 Punkten, liegt er zwar immer noch 34 Punkte zurück, hat sich aber immerhin auf Platz fünf vorgearbeitet.