Marco Melandri ist der erste Fahrer, der in dieser Saison zwei Siege holen konnte. Der Italiener gewann den Großen Preis von Frankreich in Le Mans vor Loris Capirossi und Dani Pedrosa. Allerdings sah es lange danach aus, als ob Valentino Rossi das Rennen für sich würde entscheiden können. Den Weltmeister stoppte jedoch ein Motorenproblem. Aber eigentlich hatte dieser ganze WM-Lauf eine recht eigenartige Chronik

Das Rennen

Loris Capirossi sagte noch kurz vor dem Start: "Es ist so schwierig, die richtige Reifenwahl zu treffen, weil wir nicht wissen wie es sein wird. Nach dem Warm Up heute Morgen (als die Strecke nass war) hoffen wir natürlich auf Regen." Offiziell wurde das Rennen sieben Minuten vor dem Start zum Wet Race erklärt, obwohl es noch nicht regnete.

Somit gingen alle Fahrer trotz der offiziellen Erklärung mit Slicks in das Rennen. Gleich in der ersten Schikane stürzte Lokalmatador Randy de Puniet schwer und schien sich dabei verletzt zu haben. Kenny Roberts Jr. kam gar nicht so weit, da er gleich nach der Aufwärmrunde an die Box musste. Er konnte allerdings mit seiner Ersatzmaschine wieder in das Rennen einsteigen.

An der Spitze erwischte John Hopkins einen sehr guten Start und setzte sich zunächst ein wenig vom Rest des Feldes ab. Dahinter war es eine Gruppe von fünf Fahrern, die um jeden Zentimeter kämpfte. Mit dabei Valentino Rossi, Marco Melandri, Dani Pedrosa, Loris Capirossi und Shinya Nakano.

Doch Nakano konnte seine gute Position im Feld nicht lange genießen, da er für einen Frühstart als Strafe eine Boxendurchfahrt ausfasste. Vorne machte Valentino Rossi ordentlich Tempo und hatte John Hokpins bald eingeholt und überholt. Doch Rossi konnte sich in der Folge nicht entscheidend absetzen und dadurch bildete sich eine Spitzengruppe von drei Fahrern, da sich Dani Pedrosa an das Hinterrad von Hopkins klemmte.

Doch in Runde 10 rutschte John Hopkins das Vorderrad weg und er musste seine Hoffnungen auf das Podium begraben. Zwar konnte er noch weiterfahren, lag aber aussichtslos zurück. Das spielte vor allem Marco Melandri und Loris Capirossi in die Hände, die nun hinter der Spitze um den dritten Platz kämpften. Vorne wurde das Duell, auf das in dieser Saison bereits viele gewartet hatten ausgetragen: Valentino Rossi gegen Dani Pedrosa. Allerdings machte es nicht den Anschein, als ob der Spanier Druck auf Rossi ausüben könnte, sondern hart kämpfen musste, um das Tempo des Italieners mitzugehen.

Je länger das Rennen dauerte, desto mehr wurde dieser Eindruck bestätigt, da sich Rossi Stück für Stück von Pedrosa absetzte. Hinter den beiden kämpften nach wie vor Melandri und Capirossi um Platz drei und ein Stück dahinter duellierten sich Nicky Hayden und Casey Stoner um Platz fünf.

Nach 17 Runden war das Duell an der Spitze dann endgültig keines mehr und Rossi schien einem ungefährdeten Sieg entgegenzufahren. Doch in Runde 21 stellte der Motor der Yamaha auf einmal die Arbeit ein und Rossi stand mit leeren Händen da. Danach gab es ein seltenes Bild zu sehen. Rossi wirkte tatsächlich recht geknickt und als er in das Motorhome zurückkam, schloss er die Tür mit etwas mehr Kraft als normal.

Dani Pedrosa konnte allerdings nicht von dem Ausfall des Weltmeisters profitieren, da er noch von Marco Melandri eingeholt wurde und den Italiener schließlich ziehen lassen musste. Sogar Loris Capirossi schnappte sich schließlich noch den Spanier, der offensichtlich in der ersten Rennhälfte seine weichen Reifen zu sehr verschlissen hatte. Den Zweikampf Casey Stoner gegen Nicky Hayden sicherte sich Stoner, der damit den vierten Platz holte. Colin Edwards holte sich hinter Hayden den sechsten Platz. Alex Hofmann kam dank der zahlreichen Ausfälle auf den 13. Platz und holte sich somit drei WM-Punkte.

In der WM-Wertung behält Nicky Hayden mit 83 Zählern noch knapp die Führung vor Marco Melandri und Loris Capirossi, die beide 79 Punkte auf dem Konto haben. Dani Pedrosa liegt mit 73 Zählern auf Platz vier. Valentino Rossi hat durch seinen Ausfall weiter an Boden verloren und hat nun 43 Punkte Rückstand auf Hayden.