Spannender als ein knapper Dreikampf um den Sieg, so wie bei den 125ern, ist ein Vierkampf. Das war bei den 250er-Piloten der Fall, aber eigentlich war es sogar lange ein Siebenkampf um den Sieg. Am Ende konnte sich dann Jorge Lorenzo über seinen dritten Saisonsieg freuen. Alex de Angelis schrammte als Zweiter wieder einmal an seinem ersten Triumph in der Klasse vorbei. WM-Leader Andrea Dovizioso wurde Dritter. Zu Beginn des Rennens standen allerdings mehr die Ausfälle, als die Spitzenreiter im Vordergrund.

Das Rennen

Gleich in der ersten Kurve stürzten Hiroshi Aoyama und Alex Baldolini nachdem sie kollidiert waren. Kurz darauf erwischte es auch Arnaud Vincent. Mit Sylvain Guintoli verabschiedete sich auch noch ein vierter Fahrer gleich zu Beginn aus dem Rennen. Alle vier blieben unverletzt. Hector Barbera blieb zwar vom Sturzpech verschont, aber bei ihm stellte einfach die Maschine die Arbeit ein und somit war er auch ausgeschieden.

Unter jenen, die im Rennen verblieben waren, setzte sich Polesetter Jorge Lorenzo an die Spitze. Ihm saßen aber Andrea Dovizioso, Yuki Takahashi, Alex de Angelis, Marco Simoncelli, Roberto Locatelli, Jakub Smrz und Alex Debon im Nacken.

Der Erste, der nicht mehr in dieser Gruppe dabei war, war Jakub Smrz, der in der fünften Runde an einem Kurvenausgang zu früh am Gas drehte und im Kiesbett endete. Der Rest der Spitzengruppe kämpfte währenddessen weiter um jede Position und keiner der Fahrer wollte einem seiner Gegner auch nur einen Millimeter Strecke kampflos überlassen.

So hoch die Geschwindigkeit an der Spitze auch war, keiner der sieben Fahrer ließ abreißen. Wie schnell sie wirklich waren, zeigte der Vorsprung auf die nächsten Verfolger. Anthony West hatte nach 14 Runden an achter Stelle bereits über 18 Sekunden Rückstand.

Fünf Runden vor Schluss war die Spitze dann doch nur mehr zu sechst, da Marco Simoncelli für einige Sekunden langsamer wurde und zurückfiel. Zwar konnte er danach das Rennen ohne Probleme fortsetzen, aber die Führenden waren ihm enteilt. Die gingen immer härter zur Sache je länger das Rennen dauerte. Wer nicht geglaubt hatte, dass vier Motorräder nebeneinander durch eine Kurve passen könnten, wurde im Kampf um den Sieg eines besseren belehrt.

Drei Runden vor Schluss waren es dann schließlich nur mehr vier Fahrer, die um den ersten Platz fuhren. Roberto Locatelli hatte einen kleinen Fehler gemacht und fiel zurück. Der hinter ihm fahrende Alex Debon verlor durch diesen kleinen Ausrutscher auch Tuchfühlung zur Spitze.

Die verbliebenen Vier kämpften bis zum letzten Meter und auf der langen Zielgeraden setzte sich schließlich Jorge Lorenzo vor Alex de Angelis, Andrea Dovizioso und Yuki Takahashi durch. Dahinter schnappte Wildcard-Fahrer Alex Debon noch den fünften Platz von Roberto Locatelli weg. Franz Aschenbrenner beendete das Rennen in den Top 20. Allerdings war er als 19. auch der letzte Fahrer, der ins Ziel kam.

In der Weltmeisterschaft führt nach wie vor Andrea Dovizioso. Er hält nun bei 108 Punkten. Jorge Lorenzo hat mit seinem dritten Saisonsieg allerdings wieder aufgeholt. Er hält jetzt bei 88 Punkten und hat nur noch 20 Zähler Rückstand. Dritter ist Yuki Takahashi mit 80 Punkten.